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fronte capillata, sed plerumque sequitur Occasio calvata. In Fortune solio sederam elatus, prosperitatis vario flore coronatus; quicquid tarnen florui felix et beatus, nunc a summo corrui gloria privatus. Fortune rota volvitur: descendo minoratus; alter in altum tollitur; nimis exaltatus rex sedet in vertice - caveat ruinam I nom sub axe legimus Hecubam reginam. Ihr an der Stirn die Locke, Doch kommt dann die Gelegenheit Zeigt meist sie ihren Kahlkopf. Auf Fortunas Herrscherstuhl Saß ich, hoch erhoben Mit dem bunten Blumenkranz Des Erfolgs gekrönt. Doch, wie auch in Blüte stand, Glücklich und gesegnet: Jetzt stürzte ich vom Gipfel ab, Beraubt der Herrlichkeit. Fortunas Rad, es dreht sich um: Ich sinke, werde weniger, Den anderen trägt es hinauf: Gar zu hoch erhoben Sitzt der König auf dem Grat: Er hüte sich vor dem Falle! Denn unter dem Rade lesen wir: Königin Hecuba. I Primo Vere 3 Veris leta facies Veris leta facies mundo propinatur, hiemalis acies victa iam fugatur, in vestitu vario Flora principatur, nemorum dulcisono que cantu celebratur. Flore fusus gremio Phebus nova more risum dat, hoc vario iam stipatur flore Zephyrus nectareo spirans in odore. Certatim pro bravio curramus in amore. Cytharizat cantico dulcis philomena, flore rident vario prata iam serena, salit cetus avium silve per amena, chorus promit virginum iam gaudia millena. Im Frühling Kleiner Chor Frühlings heiteres Gesicht Schenkt der Welt sich wieder. Winters Strenge muß, besiegt, Nun vom Felde weichen. Flora tritt im bunten Kleid Ihre Herrschaft an, Mit süßtönendem Gesang Feiern sie die Wälder. In Floras Schoße hingestreckt, Lacht Phoebus nun aufs neue. Von diesem mannigfachen Blühn Umringt, atmet Zephyrus In nektarreinem Dufte. Laßt uns um die Wette laufen Nach dem Preis der Liebe! Mit ihrem Liede präludiert Die süße Philomele. Voll bunter Blumen lachen nun Heiter schon die Wiesen. Vogelschwärme ziehen durch Des Waldes Lieblichkeiten. Reigentanz der Mädchen bringt Freuden tausendfältig. 4 Omnia sol temperat... Bariton-Solo 5 Ecce gratum... Chor Gloriantur et letantur Es prangen Und schwelgen Liebe mich mit treuem Sinn! Sieh auf meine Treue, Die von ganzem Herzen kommt Und von ganzem Sinne. Gegenwärtig bin ich dir Auch in weiter Ferne. Wer auf solche Weise liebt, Ist aufs Rad geflochten. Solche All-Erneuerung In dem feierlichen Frühling Und des Frühlings Machtgebot Will, daß wir uns freuen. Altvertraute Wege weist er: Auch in deinem Frühling Fordert Treu und rechter Sinn: Halt ihn fest, der dein ist! Alles macht die Sonne mild, Sie, die reine, zarte. Neues schließt das Angesicht Des April der Welt auf. Wiederum zu Amor hin Drängt die Brust des Mannes über alles Liebliche Herrscht der Gott, der Knabe. Omnia sol temperat purus et subtilis, nova mundo reserat facies Aprilis, ad amorem properat animus herilis et iocundis imperat deus puerilis. Ama me fideliter, fidem meam nota de corde totaliter et ex mente tota. sum presentialiter absens in remota. quisquis amat taliter, volvitur in rota. Iam liquescit et decrescit grando, nix et cetera, bruma fugit, et iam sugit, ver estatis ubera: illi mens est misera, qui nec vivit, nec lascivit sub estatis dextera. Ecce gratum et optatum ver reducit gaudia, purpuratum floret pratum, sol serenat omnia, iamiam cedant tristia! estas redit, nunc recedit hyemis sevitia. Rerum tanta novitas in solemni vere et veris auctoritas iubet nos gaudere; vias prebet solitas, et in tuo vere fides est et probitas tuum retinere. Nun schmilzt hin Und schwindet Hagel, Schnee und alles andere. Der Winter flieht, Und schon saugt Der Frühling an des Sommers Brüsten. Das muß ein Armseliger sein, Der nicht lebt Und nicht liebt Unter des Sommers Herrschaft. Sieh! der holde Und ersehnte Frühling bringt zurück die Freuden! Purpurrot Blüht die Wiese, Alles macht die Sonne heiter Weiche nun die Traurigkeit! Sommer kehrt Zurück, des Winters Strenge muß nun fliehen.