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DRESDNER PHILHARMONIE Sonnabend, den 22. Mai 1976, 20.00 Uhr Sonntag, den 23. Mai 1976, 20.00 Uhr Festsaal des Kulturpalastes Dresden 9. Z Y K L U S - KONZERT UND 9. KONZERT IM ANRECHT C HAYDN-WEBER-ZYKLUS Dirigent: Hans-Peter Frank, Berlin Solist: Aurele Nicolet, Schweiz, Flöte Carl Maria von Weber 1786—1826 Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz" op. 77 Johannes Brahms 1833-1897 Variationen über ein Thema von Joseph Haydn B-Dur op. 56a Thema (Choräle St. Antoni; Andante) Var. I (Poco piü animato) Var. II (Piü vivace) Var. III (Con moto) Var. IV (Andante con moto) Var. V (Vivace) Var. VI (Vivace) Var. VII (Grazioso) Var. VIII (Presto non troppo) Finale (Andante) PAUSE Edison Denisow geb. 1929 Konzert für Flöte und Orchester (1975) Adagio Allegro agitato Andante Adagio Uraufführung Joseph Haydn 1732-1809 Sinfonie Nr. 103 Es-Dur (Mit dem Paukenwirbel) Adagio — Allegro con spirito Andante piü tosto Allegretto Menuett Finale (Allegro con spirito) AURKLE NICOLET, einer der besten Flötisten unserer Zeit, gleichermaßen begehrt als Solist wie als Pädagoge, typischer Vertreter der fran zösischen Bläserschule, stammt aus Neuchätel (Schweiz), wo er 1926 geboren wurde. Schon im Alter von zwölf Jahren trat er erstmalig in der Öffentlichkeit auf. Er studierte Flöte (Jaunet) und Komposition (W. Burkhard) in Zürich und in Paris. Erste Preise gewann er während seines Studiums am Pariser Conservatoire und beim Internationalen Musikwettbewerb in Genf (1948). Nach Tätigkeiten im Tonhalle-Orchester Zürich und in Winterthur holte ihn Wilhelm Furtwängler 1950 als Soloflötisten zu den Ber liner Philharmonikern, denen er bis 1959 ange hörte. Seitdem ist seine Karriere gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Konzerten im In- und Ausland. Er musizierte unter den Dirigenten Furtwängler, Ansermet, Celibidache, Keilberth, Sawal lisch, Solti, Maazel, Boulez und vielen anderen. Der prominente Künstler ist ständiger Gast der internationalen Festspiele. Er produ zierte zahlreiche Schallplatten- und Rundfunk aufnahmen. Aurele Nicolet, der auch bei den Sommerkursen des Mozarteums in Salzburg lehrt, ist Professor an der Hochschule für Musik : n Freiburg. Zu den Ehrungen, die dem weltbe rühmten Künstler in den letzten Jahren zuteil wurden, gehört auch der Harriet-Cohen-Musik preis 1967. Aurele Nicolet musizierte bereits 1967 mit der Dresdner Philharmonie. HANS-PETER FRANK, geboren 1937 in Dresden, studierte 1955 bis 1959 an der Hochschule für Musik in seiner Heimatstadt (Klavier bei Prof. Schneider-Marfels, Dirigieren bei Prof. E. Hintze). Bereits während des Studiums trat er öffentlich als Pianist auf (u. a. mit der Dresd ner Philharmonie unter Heinz Bongartz und Kurt Masur mit dem Schumannschen Klavier ¬ konzert). Das erste Engagement führte ihn 1959 bis 1961 als Solorepetitor an das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin. Danach wurde er als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung und ais Assistent von Prof. Otmar Suitner an d : e Staatsoper Dresden verpflichtet. In den Jahren 1962 bis 1965 war er auch ständiger Begleiter von Peter Schreier. Von 1965 bis 1973 wirkte Hans-Peter Frank als 1. Kapellmeister am Deutschen Nationaltheater Weimar und widmete sich hier einer umfangreichen Tätigkeit in Oper und Kon zert. Seit 1973 ist der Künstler als Dirigent und Stellv. Künstlerischer Leiter des Berliner Sinfonie- Orchesters tätig. Gastspiele führten ihn in verschiedene Städte der DDR, nach Frankreich, Japan, Rumänien, in die CSSR und in die BRD.