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werden würde. Ein weiterer Besuch fiel in die Jahreswende 1812/13: der reisende Klaviervirtuose Weber, von Gotha und Leipzig kommend, wollte über Dresden, Prag, Wien nach Italien fahren. Am 6. bzw. 7. Juni 1816 meldete eine kurze Zeitungsnotiz, daß der „Herr Operndirektor von Weber aus und von Prag im Goldenen Engel abgestiegen“ und am nächsten Tag schon wieder nach Berlin weitergefahren sei. Dies war die Zeit, in der sich sowohl der Generalintendant der Königlichen Schauspiele in Berlin, Carl Graf von Brühl, als auch der Generaldirektor der Königlichen Musikalischen Kapelle und des Hoftheaters zu Dresden, Heinrich Graf Vitzthum von Eckstädt, bemühten, Weber als Kapellmeister und Opern direktor an ihre Institute zu verpflichten. Die Entscheidung fiel für Dresden. In Karlsbad konnte Graf Vitzthum erfolgreiche Verhandlungen mit Weber wegen Übernahme des „deutschen Departements" der Dresdner Oper führen. Vor seiner Übersiedlung traf er Anfang Oktober 1816 in Begleitung seiner zu künftigen Frau, der Prager Opernsängerin Caroline Brandt, zu einem letzten Besuch in Dresden ein und lernte bereits damals den Dresdner Dichter und Advokaten Friedrich Kind kennen, der ihm wenig später den Text zum „Frei schütz" lieferte „Es war mir ganz eigen zumute, als ich den Berg herunterfuhr und ich die Stadt vor mir liegen sah, in deren Mauern ich einen festen Stütz punkt für mein ganzes Leben suchen muß" — charakterisierte Weber seine Stim mung, als er an jenem 13. Januar 1817 endgültig nach Dresden kam, wo er vier Tage später feierlich in sein Amt eingeführt wurde. Dr. habil. Dieter Härtwig Programmblätter der Dresdner Philharmonie — Spielzeit 1975/76 — Chefdirigent: Günther Herbig Redaktion: Dr. habil. Dieter Härtwig Die Einführung in die Streicher-Sinfonie von J. Francaix schrieb Hansjürgen Schaefer Druck: GGV, Produktionsstätte Pirna 111-25-12 2,85 T. ItG 009-15-76 EVP 0,25 M