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eines Gleichgewichtsdiagrammes für die Eisen- Kohlenstoff-Legierungen verwendet werden. Bezüglich des Einflusses des Siliziums auf die Graphitbildung können folgende Gesichtspunkte in Betracht kommen: a) Verminderung des Sättigungsvermögens des flüssigen Eisens gegenüber Kohlenstoff, b) Neigung des Siliziums, die Unterkühlung des Systems aufzuheben, und so den Anstoß zu geben zum Uebergang in das stabilere, graphithaltige System. Das Silizium vermag zweifellos den eutek tischen Kohlenstoffgehalt zu vermindern, so daß bei Gegenwart genügender Mengen von Silizium Legierungen mit einem bestimmten Kohlenstoff gehalt c bereits übereutektisch sein können, die bei Fehlen des Siliziums oder bei geringeren Sili ziummengen noch untereutektisch sind. Dies zeigt zweifellos der Vergleich der Erstarrungskurve in Schaubild 4 und in Schaubild 3. Die Schmelze 437 mit 1,58 % Silizium und 3,28 °/o Gesamt kohlenstoff ist untereutektisch, die Schmelze 428 mit 4,16 °/o Silizium und 3,12 °/o Gesamtkohlen stoff ist eutektisch, oder liegt nahe der eutektischen Zusammensetzung. Es ist nun bekannt durch die Untersuchungen von Charpy* und Wüst,** daß bei siliziumfreien Roheisensorten der Kohlenstoff gehalt eine bestimmte Grenze überschreiten muß (nach Charpy 2 °/o), wenn Graphit ausgeschieden werden soll, und daß diese Ausscheidung um so leichter vor sich geht, je näher der Kohlenstoff gehalt dem eutektischen Betrag rückt, oder wenn dieser womöglich überschritten wird. Mit anderen Worten heißt dies, daß die Graphitabscheidung bei den konzentrierten Kohlenstofflösungen am leichtesten vor sich geht. Da nun durch den Siliziumgehalt das Sättigungsvermögen erniedrigt wird, so sind bereits kohlenstoffärmere Lösungen der Sättigungsgrenze nahe, und die Neigung der siliziumreicheren Legierungen, in graues Roheisen überzugehen, wäre erklärlich. (Schluß folgt.) * Charpy: Heber das Gleichgewichtsdiagramm der Eisen-Kohlenstofflegierungen. Compt. Rend. 141, 948, 1905. ** Wüst: Beitrag zur Kenntnis der Fisen-Kohlen- stofflegieruugen höheren Kohlenstoffgehaltes. — Adolf Wüllner — Festschrift 1905, S. 240. Die Eisenerzvorkommen in den Gemeinden Jukkasjärvi und Gellivare im schwedischen Regierungsbezirk Norrbotten. : I jie im folgenden zu besprechenden Erzfelder — gehören in der Hauptsache dem Kirchspiel Jukkasjärvi an und sind zwischen dem Torne- und Kaitum-Elf gelegen; nur der Erzberg von Gellivare sowie die Vorkommen von Lopasjärvi und Ekströmsberg liegen in dem Kirchspiel Gelli vare. (Vergl. die Kartenskizze auf Seite 1574.) Ueber die Lage der Erzfelder und die Ent fernungen voneinander gibt die nachstehende Kiirunavaara und Luossavaara. Zusammenstellung weiteren Aufschluß: 1. Kiirunavaara. 2. Luossavaara. 3. Haukivaara, 1,5 km 80 von Luossavaara. 4. Nokutusvaara, 3 » NNO » 5. Tuollujärvi, 6. Rakkurijoki, 5 » 0 » » 5 „ 8 „ Kiirunavaara. 7. Mertainen, 30 » OSO » 8. Painirova, 8 „ 8 » Mertainen. 9. Gellivare. 10. Lopasjärvi, 44 „ NNW „ Gellivare. 11. Ekströmsberg, 30 »WSW » Kiirunavaara. 12. Laukujärvi, 5 „ N „ Ekströmsberg. 13. Toppi, 28 » NNW „ Kiirunavaara. Diese Erzfelder wurden erst durch die vom König von Schweden im Jahre 1875 ausgesandte Untersuchungskommission näher bekannt, indem der Staatsgeologe 0. Gumaelius eine geo logische Karte entwarf, welche im Jahre 1876 * Auszug aus einer Abhandlung von Wal fr. Petersson in „Jernkontorets Annaler“ 1907 8.238 bis 308. in den Mitteilungen der erwähnten Kommission veröffentlicht worden ist. Die genannten Erz felder wurden später in den Jahren 1890 und 1891 von Hj. Lundbohm und W. Petersson untersucht. Ein kurzer Bericht hierüber er schien im Jahre 1892 in Stockholm. 1897 ver faßte Lundbohm im Auftrage des Handels kollegiums ein Gutachten über die Erzvorräte der genannten Felder, welches im Jahre 1898 im Druck erschien. Seit dieser Zeit sind noch zahlreiche Spezialuntersuchungen und Aufschluß arbeiten ausgeführt worden, deren Hauptergeb nisse in dem vorliegenden Bericht Berücksichti gung gefunden haben. A. Kiirunavaara. Der Grubenbetrieb in diesem Erzfelde datiert erst aus dem Jahre 1900, indem man damals mit einem unbedeuten den Versuchsabbau begann. Der Erzberg von Kiirunavaara besteht aus einem von Eisenerz gebildeten Bergrücken, der sich in ungefähr nordsüdlicher Richtung auf eine Länge von etwa 2,8 km erstreckt. Der Bergrücken zerfällt eigent lich in eine Reihe von Kuppen, die von Süden nach Norden gerechnet folgende (verdeutschte) Namen tragen: Jägermeister, Professor, Landes hauptmann, Kapitän, Knabe, Direktor, Berg meister, Staatsrat, Geologe, Bergingenieur und Wachtmeister. Diese Hügel erheben sich 82 bis 248,7 m über den Spiegel des unmittelbar nördlich vom Erzberg gelegenen Luossajärvi-