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1568 Stahl und Eisen. Zur Metallographie des Roheisens. 27. Jahrg. Nr. 44. Tabelle 2. Versuchsergebnisse der Reihe II. 1 2 3 4 5 6 7 8 Nummer der Schmelze Langsam ab gekühlt bis zur Temperatur C. Dann in Wasser abgeschreckt Silizium % Gesamt kohlenstoff % Graphit Prozentischer Anteil des Graphites am Gesamtkohlenstoff Bemerkungen Einzelwerte % Mittelwert % Einzelwerte % Mittelwert % 437 C = Zimmer wärme. Nicht abgeschreckt. 1,58 3,28 2,04 2,02 2,03 62,2 61,6 60,8 432 Desgl. 1,46 3,33 2,16 1 2,17« 1,88 2 1,82 2 2,01 65,0 65,2 56,5 54,6 1 2 An verschiedenen Stellen der Schmelze. 438 C = 1360° 1,35 3,05 0,078 0,078 2,56 2,56 439 C = 1256° 1,53 3,09 0,071 0,074 0,072 2,30 0,40 2,35 440 C = 1159° 1,40 3,10 0,11 0,11 0,11 3,55 3,55 3,55 441 C 1,36 3,15 0,35 0,35 0,35 IM 11,1 11,1 Schmelze völlig erstarrt bei 1108 o. 449 C= 1087° 1,20 3,15 1,35 1,38 1,36 42.9 43,8 43,3 444 C = 1085» 1,72 3,20 1,48 1,32 1,72 1,74 1,56 46,2 41,2 53,7 54,4 48,9 442 C = 1057° 1,63 3,16 1,40 1,41 1,40 44,3 44,6 44,5 443 C = 1038» 1,50 3,25 1,81 1,71 1,76 55,7 52,6 54,1 452 C= 907» 1,51 3,27 2,08 2,05 2,06 63,5 62,7 63,1 451 C= 708» M» 3,26 1,97 1,95 2,18 2,19 2,07 60,5 59,9 66,9 67,1 63,6 davon ist, daß sich keine deutlich ausgebildeten groben Graphitblättchen, sondern nur feine Schuppen oder Fleckchen gebildet haben, die nesterweise angeordnet sind. Als kennzeichnend kann z. B. Gefügebild 11 gelten. Beachtenswert ist ferner, daß die Periode der stärksten Graphitausscheidung in keiner der Erstarrungskurven sichtbar zum Ausdruck ge langt. Es ist hieraus zu entnehmen, daß die mit der Graphitbildung frei werdende oder ge bundene Wärme nur einen geringen Betrag aus machen kann, der bei der Aufnahme der Er starrungsbilder nicht merkbar war. Bemerkt muß hierbei werden, daß mit Rücksicht auf das Hauptziel der Versuche die Bedingungen für die Aufnahme der Erstarrungsbilder nicht besonders günstig gewählt werden konnten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß bei Verwendung verfeinerter Verfahren die Aenderung im Wärme-Inhalt der Legierungen während der Graphitbildung be obachtbar werden kann.* Um festzustellen, welchen Einfluß nachträg liches Glühen eines graphithaltigen Roheisens auf die Graphitmenge ausübt, wurden noch folgende Versuche angestellt. Von den langsam abgekühl ten Schmelzen 419 der Reihe I und 432 der Reihe II wurden Stäbchen entnommen und bei den in Tabelle 3 Spalte 2 angegebenen Wärme graden in der Luftleere geglüht. Alsdann wur den sie sofort in Wasser abgeschreckt, um etwaige Aenderung des Graphitgehaltes während der Abkühlung auszuschließen. Die ermittelten Graphitgehalte sind in Tabelle 3 Spalte 3 und 4 * Vielleicht sind einzelne der Punkte, die Car penter und Keeling (siehe „Journal of the Iron and Steel Institute“ 1904, I, S. 224) unterhalb der eutektischen Linie beobachteten, auf Graphitbildung zurückzuführen.