1566 Stahl und Eisen. Zur Metallographie des Roheisens. 27. Jahrg. Nr. 44. C° 1400 1300 1200 1100 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Abkühlung der Schmelze 419 Da nach Abbildung 3 eine Legierung mit 3,12 °/o Kohle und 4,16 °/o Silizium dem eutektischen Gehalt ungefähr entspricht, so beweist dies, daß der eutektische Kohlen- 8 Stunden St.a.E. 469 und Schaubild Abbild. 4 Aufschluß. Der obere Teil des letzteren gibt wieder das Erstarrungsbild, das sich wesentlich von dem der siliziumreichen Le gierungen unterscheidet. Die Erstarrung erstreckt sich hier über ein Intervall von 90 0 C.; sie beginnt bei 1205° und endet bei etwa 1115 bis 1105° C. Bei ersterer Temperatur beginnt die Ausscheidung von Mischkristallen (infolge der Abschreckung in Martensit umgewandelt) S in Gefügebild 4 (siehe die Tafel zwischen den Seiten 1572 und 1573). Bei der eutektischen Temperatur 1105 bis 1115 9 C. scheidet sich das Eutektikum (C in dem gleichen Gefügebild) aus. Die dunklen Stellen sind Troostit, der sich infolge der Abschreckung gebildet hat. Das Erstarrungsbild im Schaubild (Abbildung 4) zeigt somit an, daß eine Eisen-Kohlenstoff-Legie rung mit 3,28 % Kohlenstoff bei einem Gehalt von 1,58 °/o Silizium noch untereutektisch ist. von der infolge der Erstarrung frei werdenden Wärme. Bei 1133°C. ist die Erstarrung beendet; die Kurve sinkt rasch. Die Art der Kurve läßt darauf schließen, daß die Legierung entweder eutektisch ist oder nahezu die eutektische Zusammensetzung hat. Diese würde also bei einem Silizium gehalt von 4,16 o/o nahe zu bei 3,12 °/o Gesamt kohlenstoff liegen, folg lich wesentlich tiefer als Abbildung 2. stoffgehalt durch das Sili zium heruntergedrückt, die bei siliziumarmen Eisen-Kohlenstoff-Legierungen, wo der eutektische Kohlenstoffgehalt etwa 4,3 °/o beträgt. Die eutektische Temperatur ist 1133°C. eutektische Temperatur erhöht wird. Der untere Teil des Schaubildes Abbild. 4 zeigt wieder ganz ähnlichen Verlauf wie in Abbild. 3. Auch die Im unteren Teil des Schaubildes (Abbild. 3) sind als Abszissen die Tem peraturen, als Ordinaten die Mengen des Graphites in Prozenten der Gesamt- Kohlenstoffmenge benutzt. Die kleinen Kreise entsprechen den in Tabelle 1 Spalte 7 eingetragenen Einzelwerten. Die beigeschriebenen Zahlen geben die Nummer der Schmelze, Tabelle 1 Spalte 1, an. Die Höchstwerte und die Mindest werte für den prozentischen Graphit anteil sind durch gestrichelte Linien ver bunden. Die Mittelwerte sind durch eine stark ausgezogene Linie dargestellt. Das Schaubild zeigt, daß selbst so siliziumreiche Roheisensorten, wie die der Reihei, zunächst im wesentlichen als weißes Roh eisen erstarren, und daß die Graphitbildung zur Hauptsache erst im festen Zustande, und zwar dicht unter der Erstar rungstemperatur innerhalb eines Temperaturintervalles von 30 bis 40° C. erfolgt. Die weitere Zunahme des Graphites geht dann langsam vor sich und ist unterhalb 1000° nur geringfügig. lieber die Versuchsergebnisse mit den siliziumärmeren Legierun gen der Reihe II gibt Tabelle 2 Abbildung 3.