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säge, einer Kreissäge und einer Handsäge die Anthra zitstücke zu zerschneiden. Die Schnittflächen wurden weder eben noch parallel, und die Kanten rissen. Die bituminösen Kohlen wurden in der Richtung der Schichten- und Spaltflächen gebrochen, uin an nähernd gleichmäßige Proben zu erhalten. Schließ lich sandten die Kohlenzechen gesägte Proben, so die Lehigh Valley Coal Company eine Serie An thrazitproben , Würfel von 10 cm und Prismen von 10 X 10 X 20 cm und 10 X 10 X 30 cm Kanten länge; die Philadelphia and Reading Coal and Iron Company Anthrazitproben von 5X5X5 cm, 5 X 5 X 10 cm, 7,6 X 7,6 X 7,6 cm, 10 X 10 X 10 cm, 10 X 10 X 20 cm und 15 X 15 X 15 cm. Um Proben zu erhalten, die den Verhältnissen der Sicherheits pfeiler entsprachen, sollten die Grundflächen parallel zu den Schichtenflächen gelegt werden. Die Schichten flächen der übersandten Proben bildeten jedoch teils einen kleinen Winkel mit den Grundflächen, teils standen sie auf den Grundflächen senkrecht. Die bitu minösen Kohlenproben der Pittsburg Coal Company waren im allgemeinen 15 X 15 X 15 cm groß. Obgleich die Proben zu bestimmten Formen zersägt waren, waren doch nur wenige Stücke vorhanden, die ebene und parallele Oberflächen hatten. Bei den Versuchen wirkte daher der Druck exzentrisch, und die hervor stehenden Ecken sprangen ab. Um diese Fehler mög lichst zu beseitigen, wurden die Anthrazitstücke in der Prüfungsmaschine gerade so stark zusammengedrückt, daß die Richtungsflächen gleichmäßig wurden. Auf die Richtungsflächen der bituminösen Kohlenproben wurde eine dünne Schicht Ausgleichmasse aufgetragen, die einige Tage brauchte, um zu erhärten; dann wurden die Flächen so eben wie möglich gemacht, teilweise durch Abschmirgeln mit Sand. Um Kurven zu erhalten, die die Beziehung zwischen der Höchst belastung und der Stärke der Kompression anzeigten, war die Prüfungsmaschine mit einem Indikator ver sehen. Bei vielen Versuchen war es nicht möglich, den Druck senkrecht zur Schichtenlage wirken zu lassen, da die Proben nicht entsprechend zersägt waren; in vier Fällen wirkte der Druck parallel zur Schichtenlage. Bei gleichmäßiger Belastung und ebenen, parallelen Richtungsflächen der Proben hätte der erste Riß und die Bruchbelastung mit möglichster Genauig keit bestimmt werden können, aber bei der durch die unregelmäßigen Oberflächen der Proben bedingten ex zentrischen Belastung hätte derselbe gar keine Be ziehung zur Belastung gehabt. Daher wurden bei den Versuchen die Proben bis zur Zerstörung zusammen gedrückt. Jeder Versuch dauerte durchschnittlich 4 bis 5 Minuten. Die meisten der Anthrazitproben wurden vertikal gespalten und zersplitterten augenblicklich ohne vorhergehende Anzeichen. Einige Proben fielen in sich zusammen, ohne zu splittern. Bei den Ver suchen mit bituminöser Kohle war die Art der Zer störung ganz anders. Nur in einem Falle zersplitterte die Kohle. Die anderen Proben waren zusammen- gedrückt und ausgebaucht. Das erste Zeichen des Bruches waren vertikale Spalten. Sowohl bei den Ver suchen mit Anthrazit als auch bei denen mit bitu minöser Kohle konnte die Veränderung der Proben genau beobachtet werden. Bei den Versuchen mit Anthrazitproben schwankte das Verhältnis des Druckes zu der Höhe der Proben zwischen 0 und 2,50 °/o, im Durchschnitt annähernd 0,87 °/o. Es scheint in bezug auf den Druck im ganzen Gleichmäßigkeit zu herr schen, wenigstens unter den Proben desselben Flözes. Das Verhältnis des Druckes zur Höhe der Proben von bituminösen Kohlen schwankt, zwei tiefere Werte aus genommen, zwischen 1,10 und 1,44 °/o, im Durchschnitt 1,28 °/o, oder einschließlich der beiden tieferen Werte durchschnittlich 1 °/o. Unter den Bedingungen, unter denen die Versuche gemacht wurden, ist zweifellos die Druckfestigkeit der bituminösen Kohle größer als die des Anthrazits. Spalten in der Richtung der Schichtenlage der Proben scheinen die Kohle wider standsfähiger zu machen, während Querrisse die vertikale Spaltung begünstigten. Eine Probe von 10 X 10 X 20 cm, die einen Querriß parallel zur Rich tung der Kraft hatte, splitterte, sobald der Druck ein wirkte. Im allgemeinen hatten die Proben, die Risso zeigten, nur geringe Widerstandskraft. Ueber die Wir kung, die die Richtung des Druckes zur Schichtenlage der Proben hat, kann nur wenig gesagt werden. Ein Würfel von 10cm Kantenlänge, dessen Schichtenfläche einen Winkel von 30 0 mit der Richtungsfläche bildete, ergab eine äußerste Druckfestigkeit von 243 kg/qcm, dagegen hatte eine Probe der gleichen Größe, deren Schichten- und Richtungsflächen einen Winkel von 60° bildeten, eine äußerste Druckfestigkeit von 117 kg/qcm, eine Probe von 10 X 10 X 30 cm, bei der die Kraft parallel zur Schichtenlage wirkte, eine äußerste Druckfestigkeit von 119 kg/qcm und eine andere Probe von derselben Größe desselben Flözes, bei der die Kraft auch parallel zur Schichtenlage wirkte, eine äußerste Druckfestigkeit von 103 kg/qcm; die letzte Probe zerbarst wie eine Säule mit abgescherten und ausgebauchten Flächen. Um einen richtigen Vergleich der Werte der Druck kräfte zu erhalten, wurden bei allen Versuchen die Ganzheit, die Wirkung von Spalten, Rissen, die Größe der Versuchsstücke, die Richtung der Druckkraft in bezug auf die Schichten und die Art der Kraft in Rechnung gestellt. Nach Anwendung der Höchst belastung auf die Proben trugen die zusammen gedrückten Proben noch ein gewisses Gewicht, das durch Zurückschieben des Gewichtes auf dem Wage balken festgestellt werden konnte. Die vollständig zer störten Proben ertrugen nur eine geringe Belastung, die nicht vollständig zerstörten Proben eine etwas größere, die sich bei vermehrtem Druck noch leicht vergrößern ließ. Ein endgültiger Vergleich der ein heitlichen äußersten Druckfestigkeiten der Würfel oder zwischen ihnen und den Prismen ist nicht möglich. Der durchschnittliche Druck f. d. qcm der Anthrazit würfel war etwas niedriger als der für die bituminösen Proben gleicher Größe. Abgesehen von den Werten für die Würfel von 7,6 cm Kantenlänge, mit denen nur zwei Versuche gemacht wurden, sind die äußersten Druckfestigkeiten f. d. qcm für die Würfel von 10 und 15 cm Kantenlänge geringer als die für die von 5 cm Kantenlänge. Ein Vergleich der Werte der 10 cm Würfe], der 10 X 10 X 20 cm und der 10 X 10 X 30 cm Prismen zeigte, daß die Druckfestigkeit abnimmt, wenn die Höhe zunimmt. Die durchschnittlichen Druckfestigkeiten kleiner Würfel sind also größer als die großer Würfel; bei gleicher Grundfläche und zu nehmender Höhe nimmt die Druckfestigkeit ab. Kraynik. Das Kohlen -Lastautomobil. ImVerkehrsleben industriereicher Gegenden, nament lich wo Hütten- oder Zechenbetrieb herrscht, bürgert sich mehr und mehr der Motorlastwagen ein. Aus dem viel angefeindeten Tyrannen des Straßenverkehrs ist ein nützliches Verkehrsmittel geworden, das gar nicht mehr zu entbehren ist. Der Vorteil, der in der Aus nutzung eines Motorlastwagens im Gegensätze zum Pferdebetriebe liegt, springt sehr in die Augen. Es gibt wohl kein Gebiet im Bereiche des modernen Geschäftslebens, auf dem nicht durch Einführung der motorischen Zugkraft eine Verbilligung des Betriebes erzielt werden könnte. Neuerdings sind im Motor lastwagenbau recht vorteilhafte Spezialkonstruktionen für Kohlenbeförderung geschaffen worden; wir machen besondere auf das Kohlen-Lastautomobil der Neuen Automobil-Gesellschaft in Berlin aufmerksam, die bekanntlich eine Tochtergesellschaft der All gemeinen Elektrizitätsgesellschaft ist und seit längerer