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Oesterreichische Patente. Nr. 23796. Elektrostahl, Ges. m. b. H. in Ke msche id-H aste n. Verfahren zur Desoxydation von Flußeisen, Flußstahl und dergleichen. Nach einem beliebigen Verfahren hergestelltes Flußeisen oder Flußstahl wird in einem Ofen, ins besondere in einem elektrischen, bis etwas über seiner Erstarrungstemperatur abkühlen gelassen, nachdem das Eisen mit einer eisenfreien indifferenten Schlacke aus Kalk, Sand oder dergleichen bedeckt worden ist. Diese Abkühlung soll die Wirkung haben, daß sich im Eisenbade befindliche Sauerstoffverbindungen, ins besondere Eisenoxydul, sehr schnell ausscheiden und in die Schlacke gehen. Aus dieser werden sie durch Reduktionsmittel, wie Holz-, Kohlen- oder Koksklein oder Kalziumkarbid, reduziert. Nach beendeter Rei nigung wird das Eisenbad auf Gießtemperatur ge bracht und fertiggemacht. Es soll dann beim Gießen keine Blasen bilden. Sämtliche Teile des Verfahrens (Reinigen, Ab kühlen, Fertigmachen) können auch in einem einzigen Ofen ausgeführt werden. Französische Patente. Nr. 367 884. Walther Henry Webb, William George Brettel und Alexander John Adamson in Liverpool. Verfahren der Vorbehandlung von Gebläseluft für metallurgische Oefen. Von der Beobachtung ausgehend, daß die Tem peratur und Feuchtigkeit der Gebläse- oder Verbren nungsluft anf den Ofengang von wesentlichem Einfluß ist und letzterer nur dann ein regelmäßiger sein kann, wenn Temperatur und Feuchtigkeit sich gleichbleiben, soll die Gebläseluft, bevor sie in den Ofen eintritt, durch eine Kammer geleitet werden, die mit einem Füllstoff von großer Oberfläche, z. B. Reisigholz, an gefüllt ist. Dieser soll durch eine Flüssigkeit (Wasser) ständig feucht gehalten werden, deren Temperatur je nach den Witterungsverhältnissen geregelt, d. h. im Winter erwärmt und im Sommer gekühlt wird, um so den durchgetriebenen Wind stetig auf einem gleichbleibenden Wärme- und Feuchtigkeitsgrad zu halten. Nr. 368598. Montague Moore in Melbourne und Thomas James Heskett in Brunswick, Australien. Direkte Eisen- und Stahlgewinnung. Die in einem beliebigen vorgängigen Verfahren zu Eisenschwamm reduzierten Erze werden in einem besonderen Ofen unter einer Decke von Schlacke ein geschmolzen. Erfinder wollen gefunden haben, daß hierbei durch die Ferriverbindungen der Schlacken decke große Verluste an Eisen eintreten, da eine ferri- haltige Schlacke unter Reduktion zu Ferroverbindungen das metallische Eisen zu oxydieren vermag, selbst aber wieder durch die Flammengase in Ferriver bindungen rückverwandelt werden. Sie schlagen deshalb vor, der Schlackendecke von Zeit zu Zeit so viel Reduktionsstoffe, insbesondere Kohlenstoff oder Briketts aus Eisen und Kohle, zuzu setzen, daß alle Ferriverbindungen zu Ferroverbin dungen, die ohne schädliche Einwirkung auf das metallische Eisen sind, reduziert werden und auch als solche in der Schlacke verbleiben. Nr. 369251. Von Louis Alexander David. Verfahren der direkten Eisen- und Stahlgewinnung aus Eisenpyriten. Die Pyrite, kupferhaltige nach der Extraktion des Kupfers, werden in einem elektrischen Ofen bei hoher Temperatur geschmolzen und einem trockenen Luft strom ausgesetzt; hierbei soll eine Umsetzung nach der Gleichung Fe Sa — 4 0 = Fe - 2 SOs erfolgen. Das Eisen sinkt in dem flüssigen Bade unter und wird so der oxydierenden Wirkung der Luft entzogen. Zur Unterstützung der Oxydation des Schwefels können dem Bade Eisenoxyde zugesetzt werden. Auch kann bei kieselsäurehaltigen Pyriten Gips zugeschlagen werden, der bei der hohen Temperatur zersetzt wird und mit der Kieselsäure ein Silikat bildet. Das ge wonnene Eisen soll in einem zweiten elektrischen Ofen von seinen Unreinheiten befreit und zu Stahl oder besonderen Eisenlegierungen verarbeitet werden. Die im ersten Ofen erzeugte schweflige Säure wird auf Schwefelsäure weiter verarbeitet, wobei ihre hohe Wärme zur Konzentrierung der rohen Säure benutzt werden soll. Nr. 371098, vom 5. November 1906. William Speirs Simpson in London. Verfahren zum Zementieren von Eisen und Stahl. Die zu zementierenden Teile des Gegenstandes werden mit einer Paste überzogen, die aus Kohle und Zucker oder Melasse besteht, die übrigen Teile mit einer Schicht von feuerfestem Ton oder sonstigem kohlenstofffreiem Material. Nach dem Trocknen dieser Deckschichten wird der Gegenstand in ein Bad von geschmolzenem Metall, z. B. Gußeisen, ein getaucht und hierin so lange belassen, bis die Kohlen stoffaufnahme in beabsichtigter Menge stattgefunden hat. Infolge der hohen Temperatur und der Ab wesenheit von oxydierenden Substanzen soll die Ze mentierung sehr schnell und gleichmäßig verlaufen. Britische Patente. Nr. 387 vom Jahre 1907. Horace Worth Lash inCleveland, Ohio, V. St. A. Direkte Eisen gewinnung aus Eisenerzen. Kleinkörnige oxydische Eisenerze werden mit gleichfalls möglichst fein zerkleinertem Roheisen, kohlen stoffhaltigem Material (Kokspulver) und Flußmittel gut vermengt und in einem Herdofen niedergeschmolzen. Bezüglich des verwendeten Roheisens ist Sorge zu tragen, daß es reich an Kohlenstoff, Silizium, Phosphor, Man gan oder dergleichen ist. Diese sowie der beigefügte Kohlenstoff, welcher sich fortgesetzt im Eisen löst, wirken reduzierend auf die Eisenoxyde. Das erhaltene Eisen wird nach beendeter Reduktion fertiggemacht und zu Blöcken oder dergleichen vergossen. Nr. 5030, v. J. 1906. Henry William Coupe Annable in Battersea, England. Verfahren der Darstellung von kohlenstoffarmem Ferrochrom. Als Ausgangsmaterial wird ein Chromeisenerz (Chromit) benutzt, welches durch Aufbereitung ge reinigt und an Eisen und Chrom angereichert wird. Das Erz wird dann mit Kohlenstoff (Anthrazit) in für die Reduktion der Oxyde genügender Menge gemischt und diese durch Erhitzen der Masse zu Metall redu ziert. Das so erhaltene Chromeisen muß nun von dem noch vorhandenen Kohlenstoff befreit werden. Es wird zerkleinert, mit reinem Eisenoxyd und einem Flußmittel (Kryolith, Borax, Flußspat, Glas) vermischt und in einem feuerfesten Gefäße über einer Schicht Eisenoxyd geschmolzen. Hierbei sickern die Metalle durch das Eisenoxyd und dieses reißt den noch vor handenen Kohlenstoff unter entsprechender Reduzierung an sich, so daß sich schließlich reines kohlenstofffreies Chromeisen auf dem Boden des Schmelzbehälters vor findet. Das Verfahren kann auch dadurch vereinfacht werden, daß beide Teile zu einer einzigen Operation vereinigt werden. Nr. 10881, v. J. 1905. Claude Vautin in London. Gewinnung von Metallen aus ihren Oxyden und dergl. unter Benutzung von Reduktionsmetallen. Als Reduktionsmetalle werden die Silizide oder Boride des Aluminiums oder Magnesiums vorgeschlagen, die eine wesentlich günstigere Ausbeute als die ge nannten Metalle allein ergeben sollen.