3. Juli 1907. Die Gießerei-Anlagen der Königlichen Fachschule zu Siegen. Stahl und Einen. 941 Abbildung 2. Tiegelöfen. Ventilator eine Pressung von etwa 40 cm, wobei der unten 40 cm weite Ofen 500 kg in der Stunde schmilzt. Die Ent fernung der Schlacken geschieht von vorn durch eine kleine Spaltöffnung c (Abbildung 4), und die Beobachtung des Schmel zens durch zwei kleine Schaulöcher d. Das Eisen wird so flüssig, daß die Rückstände in den Eingüssen in Form feiner Schalen abgehoben werden können. Dabei halten sich die Kanten des Ringes und des Herdes vermöge der scharfen Luftkühlung recht gut. Zur Bedienung der Gießerei dient ein von der Anstalt selbst gefertigter Laufkran von 14 m Trägerlänge, der der schlimmen Anforderung gerecht werden mußte, im ganzen nur 30 cm Konstruktionshöhe zu haben. Er muß nämlich einer seits oben von den Bindern des Daches und anderseits unten von der Oberkante des Ofens, über welchen er hinzustreichen hat, sowie von verschiedenen Rohren freigehen. Denn der Ofen mußte den Anforderungen des Baues entsprechend innerhalb der Umfassungswände aufgestellt werden, an welchen entlang die Krangeleise anzuordnen waren. — Die Längsbewegung des Krans wird von der kurzen Wand des Gebäudes aus bewirkt, während die Bedienung der Querbewegung mit dem Kran, nicht aber mit der Katze, mitzugehen hat. Erstere arbeiten also nach einfachen Handsignalen, letztere auf Grund eigener Ueberlegung bezw. auf Kommando. Zum Zerschlagen der Gußstücke dient ein Fall werk, welches neben dem Gießereigebäude auf dem Hofe aufgestellt ist. Es ist ein Dreibein mit einer verlängerten Stange bei 14 m Fallhöhe. Um genau zu treffen, hat Referent die in den Abbildungen 5 a und 5 b dargestellte Einrichtung geschaffen, deren Zweck es ist, den zum Ausrücken erforderlichen Seiten zug möglichst herabzumindern, damit aber auch eine möglichst hohe Sicherung vor frühzeitiger Auslösung zu verbinden. Beim Abbildung 3. Versuchskupolofen mit ausfahrbarem Herd.