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1170 Stahl und Eisen. Bericht über in- und ausländische Patente. 27. Jahrg. Nr. 32. Kl. 18a, Nr. 179566, vom 11. April 1905. Friedrich C. W. Timm in Hamburg. V er fahren zur Erzeugung von Eisenschwamm aus Erzen und dergl. unter Benutzung regenerierter heißer Gichtgase als Reduktionsmittel. Die Eisenerze werden in bekannter Weise in einem Schachtofen a durch in einem Generator b regenerierte Gichtgase zu Metall schwamm reduziert. Nach dem neuen Verfahren soll der in dem Generator b befindliche Koks, der durch das Kreisen des Gicht gases und die zu dessen Re duktion (CO: - C = 2 CO) er forderliche Wärme abgekühlt wird, dadurch möglichst hoch gradig erhitzt werden, daß er in regelmäßigem Wechsel mit anderen Generatoren durch Ein- blasen von Druckluft wieder heiß geblasen wird. Letztere wird nach Schließen der Ventile c und d bei e ein- und die Abgase durch f abgeführt. Nach dem Heißblasen wird Gichtgas von neuem durch den Generator ge trieben und beim Durchstreichen des glühenden Koks regeneriert und gleichzeitig auf die für die Reduktion des Erzes erforderliche hohe Temperatur gebracht. Kl. 31c, Nr. 171)231, vom 30. März 1905. Wilhelm Beckschäfer und Paul BeckSchäfer in Iser lohn. Verfahren und Modell ztir Herstellung der Gieß kanäle bei der Ilandformerei. Die Haupt- und Nebengieß kanäle wurden bisher ganz oder teilweise von Hand her- gestellt. Gemäß dem neuen Verfahren werden die Haupt- und Nebengießkanäle in Form von Stäben a mit Abzweigun gen b in drei Formkasten eingelegt nnd die Modelle c an die Abzweigungen b her angelegt. Kl. 2-1 e, Nr. 171)11)0, vom 6. August 1904. Heinrich Siewers in Dortmund. Verfahren zur Erzeugung von teerfreiem Gas durch Verbren nung eines Teiles des aufgegebenen Brennstoffes in dem oberen Raume eines Gaserzeugers, Entgasung des andern Teiles und Hindurchleitung der ent weichenden Abgase durch die im unteren Teile des Schachtes befindliche glühende Brennstoffschicht. Das Verfahren kann in dem nachstehend beschriebenen Gas erzeuger ausgeführt werden. Aus dem Schütttrichter a ge langt der Brennstoff auf denRost b, wo ein Teil verbrannt, der andere aber entgast wird. Die Verbren nungsluft wird durch die Rost spalten des Rostes b zugeführt, außerdem strömt aber auch Luft durch die Oeffnungen c und d hin zu, derart, daß eine vollkommene Verbrennung erzielt wird und die Abgase außerdem noch eine Beimengung von Luft enthalten. Hierauf strömt das Gemenge teils durch den Mischraum e in den oberen Schachtraum f, teils aber durch den als Mischraum dienenden Rückleitungskanal g in den unteren Schachtraum h hinein. Auf jedem dieser beiden Wege wird die vorgängig entstandene Kohlensäure wieder zu Kohlenoxydgas reduziert. Bei i wird das Gas abgesaugt. Kl. 7a, Nr. 179121. vom 20. Januar 1906. Siemens-Schuckert Werke G. m. b. H. in Berlin. Antrieb für Walzenstraßen. Der Antrieb von Walzenstraßen erfolgte bisher in der Weise, daß von den sämtlichen Walzen nur eine unmittelbar von dem Motor angetrieben wurde, während den anderen Walzen die Kraft durch Zahn räder zugeführt wurde. Die Zahnräder sind großen Beanspruchungen ausgesetzt und gaben zu schneller Abnutzung und vielen Brüchen Veranlassung. Diese Uebelstände sollen der Erfindung gemäß dadurch vermieden werden, daß jede Walze oder, wenn es sich um mehrere a Walzengerüste handelt, Gnd I c jede Walzenreihe von d —97—— einem besonderen Motor angetrieben wird. Beson ders geeignet für diese Betriebsart sind Elektro motoren. Die Schaltung derselben ist beliebig, zweck mäßig jedoch die Hintereinanderschaltung, da in diesem Falle auf jede Walze das gleiche Drehmoment aus geübt wird. Bei Triowalzen wird die Oberwalze a und die Unterwalze b je mit einem Motor, die Mittelwalze c hingegen mit zwei Motoren versehen, von denen einer mit dem Motor der Oberwalze und der andere mit dem Motor der Unterwalze verbunden ist. Um gleiche Um drehungszahl der zusammen arbeitenden Walzen in jedem Falle zu sichern, werden dieselben durch eine nachgiebige Kuppelung, z. B. eine Reibungskuppelung, miteinander verbunden. Hierfür können Reibungs rollen d benutzt werden, die sowohl gegen sich als auch gegen die Walzen gepreßt werden. Kl. 49e, Nr. 178589, vom 30. September 1905. Jean Beche in Hückeswagen. Fallhammer mit Zugorganantrieb. Der Hammerbär a ist an einem Seil b oder der gleichen aufgehängt, welches auf einer Seilscheibe c befestigt ist. Auf der Seilscheibenwelle d ist eine zweite Scheibe e aufgekeilt, an der ein Seilf befestigt ist. Dieses ist über eine Rolle g ge führt und mit seinem anderen Ende am Ham mergestell befe stigt. Rolle g ist in der Kolben stange h des in dem Arbeitszylin der i sich bewe genden Kolbens k drehbar gelagert. Beim Zulaß des Druckmittels un ter dem Kolben findet somit unter Vermittlung der Zugorgane f und b ein Heben des Hammerbärs a statt. Um nun beim Niedergang des selben die Zugorgane stets gespannt zu halten ist mit der Kolbenstange h ein zweiter kleinerer Kolben l im Zylinder m verbunden, welcher- von dem Druckmittel auch beim Niedergehen des Hammerbärs stets be einflußt bleibt. Kl. 18 a, Nr. 178303, vom 18. April 1905; Zu satz zu Nr. 175 657 (vergl. „Stahl und Eisen 1 ' 1907 Nr. 27 S. 948.) LudwigWeiß in Budapest. Verfahren zum Brikettieren von Eisenabfällen. Gemäß dem Zusatzpatent werden Eisenabfälle mit Kalkwasser befeuchtet und zu Briketts gepreßt. Dio Preßlinge sollen sich nach dem Verlassen der Presse auf 50 bis 60° C. erwärmen und nach 24 Stunden sehr hart und vollkommen wasserbeständig sein.