1150 Stahl und Eisen. Die Gießerei für f ormmaschinenbetrieb der Aplerbecker Hütte. 27. Jahrg. Nr. 32. sammeln würde, so blieb es für den Meister der Gießerei doch immer schwierig, die Arbeit zu beaufsichtigen. Es lag die Gefahr vor, daß größere Sandmengen aufbereitet wurden, deren Unbrauchbarkeit erst bei der Verwendung an den Formmaschinen erkannt werden konnte. Auch müssen zum Ausgleich zwischen der Sand herstellung und der Abnahme durch die Form maschinen größere Sandmengen aufgespeichert werden, die zweckmäßig nur in Füllrümpfen unterzubringen waren. Das bedeutete eine weitere Erschwerung der Aufsicht. Es wurde also in Aussicht genommen, den Transport des Sandes durch mechanische Hilfsmittel zu bewerkstelligen und die Zusammen setzung der einzelnen Sandsorten, Beifügung von Kohle und Anfeuchten mit Wasser von Hand in Haufen vorzunehmen, wie allgemein gebräuch lich. Die Entfernung der schädlichen Beimen gungen, Gußbrocken, Formerstifte, Sandknollen usw., sollte während des Transportes erfolgen. Vom Vorratsraum des Sandturmes aus mußten an die Formmaschinen zwei Sorten Sand trans portiert werden, nämlich Modellsand und Füll sand. Einmal um dasselbe Transportmittel be nutzen zu können, dann aber auch um jeder Formmaschine den benötigten Sand in einfachster und sicherster Weise zubringen zu können, wurden auch hierfür Wagen genommen. Dieser Entschluß rechtfertigte sich aus dem Grunde, weil der zum Gebrauche fertige Formsand wegen seiner Plastizität sich nur schwierig auf mecha nische Weise fortbewegen läßt. Schließlich war es bei dieser Einrichtung möglich, den Standort der Formmaschinen in der Nähe der Zufuhr geleise beliebig zu wählen und ohne große Schwierigkeit zu verändern. Es ist noch darauf hinzuweisen, daß durch die Eisenbahnanlage nur eine Seite des vor handenen Raumes aufgeschlossen werden konnte. Es war auch ferner nicht zu vermeiden, daß die Sandaufbereitung von der Gießerei durch Was nun die Wahl der Transportmittel für den Sand anlangt, so mußten verschiedene Ge sichtspunkte berücksichtigt werden. Eine verhältnismäßig einfache Aufgabe war es, den Sand aus der Gießerei in die Sand aufbereitung zu schaffen. Es handelte sich hierbei nur um eine Sorte Sand, auch die Ver teilung des gebrauchten Sandes auf die ver schiedenen Lagerhaufen bot keine besondere Schwierigkeit. Es wurden daher für diesen Zweck kontinuierlich wirkende Einrichtungen, und zwar Transportschnecken gewählt. Auch für die Bewegung des fertigen Sandes in der Aufbereitung selbst von den Lagerhaufen zu den Becherwerken kam für jede Abteilung nur eine Sorte Sand in Betracht, wenn auch Füll sand wie Modellsand in einzelnen Abteilungen getrennt gehalten werden mußten. Auch hier wurden Schnecken angewandt. Der getrocknete und gemahlene neue Sand mußte den einzelnen Lagerhaufen nach der Beschaffenheit des ge brauchten Sandes in leicht bestimmbaren Mengen zugesetzt werden. Hierfür wurden Trichter wagen gewählt. ein Doppelgeleise getrennt wurde. Des weiteren ergab sich hieraus die Notwendigkeit, den ge brauchten Sand unter den Geleisen und den Modell- und Füllsand über dem Normalprofil durchzuführen. Auch die Lage der Kupolöfen sowie die der Lagerplätze für Roheisen und für Koks wurden durch die Geleiseanordnung mit be stimmt. Der Lageplan wurde mit Rücksicht auf eine spätere Erweiterung der Anlage festgestellt, wie Abbildung 1 zeigt. Abbildung 2 gewährt vom Fallwerk aus einen Ueberblick über die Anordnung der Sandaufbereitung, des Gicht aufzuges und der Verladeeinrichtung. Die Gießerei (siehe Tafel XV bis XVII). Um eine bequeme Verladung der fertigen Guß waren zu ermöglichen, wurde die Gießereisohle auf derselben Höhe angebracht wie die Plattform der Eisenbahnwagen. Parallel zu den Normal spurgeleisen wurde der verfügbare Raum in fünf Teile geteilt; die eigentliche Gießerei wird unterbrochen von drei etwa 2 m breiten Zwischen schiffen. Die Teilung wurde so vorgenommen, daß die fünf Hauptschiffe Laufkranen gleicher