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1130 Stahl und Eisen. Britisch - imperialistische Handelsfragen. 27. Jahrg. Nr. 31. Kanadas Ausfuhr nach Deutschland nach Warengruppen. Die Prozentzahlen geben den Anteil der Einfuhr aus Kanada an der Gesamteinfuhr Deutschlands in den betreffenden Warengruppen an. Warengruppe 1900 1901 1902 1903 1904 1905 dz % dz % dz % dz % dz % dz % Erden, Erze, Asbest usw 81359 0,1 254168 0,3 2237610 3,1 5,8 2662766 3,0 2450432 2,5 2119572 2,1 davon Eisenerze 31350 0,1 210492 0,5 2214067 2613509 5,0 2410467 4,0 2049321 3,4 Asbest, Asbestfiber . . 49012 72,1 43485 79,1 23413 69,0 45617 81,5 38953 73,5 54022 69,3 „ Bleierze 4 0,0 — — — — — — — — 14463 1,5 Landbauerzeugnisse 81913 0,1 117963 0,2 103223 0,1 28208 0,0 29247 0,0 15353 0,0 davon Buchweizen 3333 1,2 50283 15,8 43308 15,7 13180 3,9 16854 5,2 8187 2,4 „ trockene Erbsen . . . 69041 12,0 63347 11,0 53387 8,7 6179 0,9 5489 0,7 116 0,0 „ Gras-, Timotheesaat . . — — — — 190 0,0 527 0,0 1123 0,9 1513 1,3 „ Klee- usw. Saat .... 1216 0,5 1494 0,6 3186 1,1 4009 1,1 3556 0,9 0,2 1825 0,8 „ Aepfel 2676 0,2 392 0,0 342 0,0 3437 0,3 2050 2462 0,2 Instrumente, Maschinen, Fahrzeuge 19535 1,3 16322 1,5 12279 1,4 13915 1,5 12235 1,0 15637 1,2 davon landw. Maschinen .... Material -, Spezerei -, Konditor- 19198 6,7 16011 6,5 12088 7,0 13619 8,7 12050 8,0 15457 7,5 waren 2836 0,0 3019 0,0 5333 0,0 10607 OJ 11991 OJ 10074 OJ davon Rindfleisch, einfach zu- bereitet — — — — 507 1,4 3333 1,4 1976 5,0 5914 8,4 „ feinere Tafelgenüsse (nur 2128 16,3 2891 19,3 Hummern, eingemachte) » Obst, getrocknet, ein gekocht 2049 14,6 2556 18,3 3268 21,8 3624 24,2 241 0,0 612 0,1 340 0,1 1464 0,2 1314 0,2 833 OJ Kupfer, Kupferwaren — — 2382 0,3 2083 0,2 1043 OJ 2869 0,2 4675 0,4 Aluminium — — — — 491 4,5 13 0,1 1998 8,3 4470 13,6 Nickelmetall — — 2380 12,5 1589 10,6 1003 6,7 871 5J 204 1,0 Holz, Schnitzstoffe, Waren daraus 1316 0,0 5261 0,0 6778 0,0 5165 0,0 4830 0,0 2276 0,0 Oele und Fette 1967 0,0 2532 0,0 4616 0,1 7951 OJ 1979 0,0 3842 0,0 davon Talg — — 18 0,0 7 0,0 166 0,1 40 0,0 1489 0,6 „ Fisch, Robbenspeck, Tran 1909 1,2 2456 1,5 4609 2,4 4446 3,0 0,0 1742 1,3 220 0,1 » Oleomargarin — — — — — — 4 168 0,0 1159 0,1 Und ob unserer Industrie, unserem Handel nur in etwas durch unsere Nachgiebigkeit ge dient war, das ist mehr als zweifelhaft. Man fürchtete besonders, Kanada könnte unsere ziem lich beträchtliche, damals zollfreie Schienen einfuhr mit Repressivzöllen belegen. Er ist am 1. November 1904 ohnehin gekommen, der Schienenzoll, und seitdem sind wir, da wir nun um den Zuschlagszoll ungünstiger als andere Länder stehen, in diesem Artikel vom kanadischen Markte gänzlich verdrängt. Unsere Ausfuhr nach Kanada ist, wie aus. der obigen ersten Tabelle ersichtlich, infolge der mit dem 1. Ok tober 1903 in volle Wirksamkeit getretenen Zuschlagszölle von 1,59 Millionen Doppelzentner in 1902 auf 1,23, 0,32 und 0,30 Millionen in den Jahren 1903, 1904 und 1905 zurück gegangen. Sie bestand 1905 in der Haupt sache noch aus: Eisenbahnachsen, -Rädern, -Puffern; Eck- und Winkeleisen; Stab-, Rad kranz-, Pflugschareneisen; bearbeitetem Eisen draht; Messerwaren; sodann aus Drogerie-, Apotheker- und Färb waren; aus Instrumenten, Maschinen, Fahrzeugen (besonders musikalischen Instrumenten, Werkzeug- und Müllereimaschinen); aus Hohlglas; Schwerspat; Tonwaren; Woll waren. Es kann im Rahmen dieser Arbeit nicht untersucht werden, ob diese deutschen Waren den Kanadiern unentbehrlich sind; das aber ist wohl nicht zu viel gesagt: Waren, die bei einer Mehrbelastung von 331/3 °/° gegenüber den Erzeugnissen fremder Länder, von 100 °/o gegen über denen Englands den Wettbewerb bestehen konnten, hätten wenigstens zum Teil auch noch weitere Zollschikanen ausgehalten. Hat sich doch der Einfuhrwert deutscher zollpflichtiger Waren in Kanada nach und trotz der Einfüh rung der Surtaxe noch etwas gehoben! Einen großen Nutzen hat also der deutsche Erwerbs fleiß durch die deutsche Nachgiebigkeit nicht gehabt. Ja, wenn wenigstens nach der andern Seite ein Schritt getan worden wäre, um ä tout prix die Aufhebung der Ueberzölle herbeizuführen! Wenn man einmal Deutschlands Interesse darin erblickte, den Krieg nicht Schlag auf Schlag fortzuführen, dann hätten auch selbst die von Kanada auf Grund des kanadisch-französischen Handelsvertrages angebotenen lächerlichsten Scheinkonzessionen angenommen werden müssen, um durch Wiedergewährung der Meistbegünsti gung die Ueberzölle zu Fall zu bringen; nur dann hätte unsere Industrie noch einigen Nutzen aus unserer Nachgiebigkeit ziehen können. Aber Kapitulation ohne gleichzeitigen Friedensschluß konnte uns wahrlich wenig nützlich sein. Welchen