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Form für den Stahlblock ist darauf hinzuarbeiten, daß die Form den flüssigen Stahl in möglichst hohem Grade vor Wärme Verlusten schützt und daß der Stahl besonders im Gießkopf möglichst so lange flüssig bleibt, bis die im Innern des Blockes durch die Volumänderung entstandenen Lunker durch das Material des Gießkopfes völlig Die Form des Gießkopfes muß entsprechend groß gewählt wer den, damit der Inhalt desselben auch zur Ausfüllung der ent standenen Lunker ausreicht. Andererseits soll jedoch die Größe des Gießkopfes derart bemessen werden, daß er einen erheblich größeren als un bedingt erforderlichen Inhalt nicht haben soll, damit der .,, i o Abfall den Herstellungspreis Abbildung 6. . ° nicht unnötigerweise erhöht. I orm und Ab- Diesen Bedingungen entspricht messungen des die in Abbildung 6 dargestellte Gießkopfee. Form, welche zum Gießen der in Abbildung 4 veran schaulichten Blöcke gedient hat. Zur genauen Bestimmung der Höhe des Gießkopfes diene die. H nachstehende praktisch erprobte Formel h = > 2,4 wobei h die Höhe des Kopfes, und H die des lunkerfreien nutzbaren Teiles des Blockes be deutet. Die runde Oeffnung des oberen Teiles der mit Formsand umstampften Form wird zweckmäßig der Größe des Blockes entsprechend mit einem Durchmesser von 200 bis 300 mm ausgeführt. Nicht empfehlenswert ist es, diesen obersten Kopfdurchmesser größer zu nehmen, weil dabei eine größere Wärmeausstrahlung ein treten würde, die einen erheblicheren Wärme verlust des Materials des Gießkopfes hervor rufen würde. Dadurch würden selbst bei der vorsichtigsten und zweckmäßigsten Behandlung des Kopfes in dem obersten Teile des Blockes Lunker entstehen, die eben von dem bereits er starrten Material des Gießkopfes nicht mehr ausgefüllt würden. Dies ist nicht der Fall bei den mit engeren Kopfdurchmessern versehenen Formen. Zum Beweise dieser Behauptung ver weise ich auf den in Abbildung 4 dargestellten 4000 kg schweren Block. Die Erklärung für die großen Lunker in den viereckigen Blöcken nach Abbildung 1 ist darin zu suchen, daß der obere Teil des Blockes in seinem ganzen Quer schnitte freigelassen war, somit eine sehr große Wärmeausstrahlungsfläche hatte und die Form nicht mit schlechten Wärmeleitern umgeben wurde. Das in die Blockform gegossene flüssige Material verliert in diesem Fall in Berührung mit den gut wärmeleitenden Wänden der Block form rasch an Wärme, erstarrt und bildet dann in der Form gewissermaßen eine Hülse, an der das innere flüssige Material ebenfalls langsam im Verhältnis der Abkühlung erstarrt. Die dabei in der Richtung der Längsachse entstehende Höhlung wird in ihrem unteren Teile durch dasEisengewicht des oberen zum Teil noch flüssigen Materials aus gefüllt, während zur Ausfüllung des oberen Teiles infolge Fehlens eines Gießkopfes Material nicht mehr vorhanden ist. (Schluß folgt.) Ueber den gegenwärtigen Stand der Schlagbiegeprobe mit eingekerbten Stäben. I )ie in den letzten Jahren zahlreich er- — schienenen Arbeiten über die Kerbschlag- biegeprobe, von denen ein großer Teil franzö sischen Forschern zu verdanken ist, haben gezeigt, daß die Frage bezüglich der Verwend barkeit der Prüfungsmethode allmählich zu einer Entscheidung hindrängt. Bis eine solche Sache aber spruchreif geworden ist, bedarf es vieler Arbeit, auch mancher nebensächlichen und frucht losen Bemühung. Man steht mitten in der Be wegung, und ehe man so weit ist, die Forschungs ergebnisse zu einer endgültigen Entscheidung zusammenfassen zu können, ist der Blick durch die Fülle der Erscheinungen und durch aller hand Bedenken getrübt, denen man noch nicht das ihnen zustehende Maß von Bedeutung zu sprechen kann. Indessen haben die Arbeiten, die über diesen Gegenstand auf dem inter nationalen Materialprüfungskongreß in Brüssel (September 1906)* vorlagen, einen erheblichen Schritt vorwärts gebracht. Hat die seinerzeit in „Stahl und Eisen“ ** veröffentlichte ausführliche Arbeit Rudeloffs nach Lage der Dinge gezeigt, daß man bis da hin die Kerbschlagbiegeprobe mehr nach einzelnen Gesichtspunkten behandelte, so lassen die neuen Arbeiten erkennen, daß die Versuche fast durch weg darauf gerichtet waren, das Problem nach den verschiedenen Richtungen hin systematisch durchzuarbeiten, wodurch dann eine Anzahl Er gebnisse gezeitigt wurden, die voraussichtlich auch in der Zukunft ihre Gültigkeit behalten werden. Es erscheint jedoch angezeigt, bevor wir zu den Versuchsergebnissen übergehen, einiges * Die vorliegende Arbeit hat in der Hauptsache diese Abhandlungen berücksichtigt. ** „Stahl und Eisen“ 1902 Nr. 7 S. 374 und Nr. 8 S. 425.