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Zur Frage der Vermeidung von Lunkerbildung. 1118 Stahl und Eisen. 27. Jahrg. Nr. 31. Wie bekannt, hat der Chemiker Dr. H. Gold schmidt seit etwa zehn Jahren eine Mischung von metallischem Aluminium in Verbindung mit Abbildung 1. Viereckige Blöcke, 1250 kg schwer, ohne Nachgießen hergestellt. werk Diosgyör veranlaßt, diese Versuche im großen fortzusetzen, um sich über die Wirkung des Lunkerthermits sichere Betriebsresultate zu ver schalten. Die Versuche wurden beim Guß von Martinstahlblöcken ausgeführt und zwar in der Weise, daß zwecks Vergleichs aus derselben Charge ein Block mit Lunker thermit und die anderen ohne Zusatz von Thermit gegossen wurden. Ich habe nun durch die so gegossenen Blöcke mittels Kaltsäge Längsschnitte derart gelegt, daß das mittlere Drittel des Blockes — in wel chem Teile bekanntlich die Lunker sitzen — vorläufig unberührt blieb. Dieses Mittel stück wurde mittels Keilen gesprengt. In den beigefügten Abbildungen sind die mit „T“ bezeichneten Blöcke die mit Lunkerthermit gegossenen. Um von der Wirkung des Lunkerthermits ein richtiges Bild zu erhalten, wurde bei den ersten Güssen das gewöhnliche Nachgießen von Stahl nicht vorgenommen, und zwar weder bei den mit, noch bei den ohne Thermit behandelten. Abbildung 1 und 2 zeigen die auf diese Art hergestellten, an beiden Seiten in der Richtung der Längsachse eingesägten und dann in der Mitte ge sprengten Blöcke. Die in Abbildung 1 veranschaulichten Blöcke sind in vier- Gießkopf gegossen eckigen Formen mit einem eckigen Blockformen ohne Aufguß hergestellt, während diejenigen, die Abbild. 2 zeigt, in acht- Steile entzündet, von selbst weiter und entwickelt dabei eine Temperatur von schätzungs weise 3000° C. Seit einigen Jahren hat nun die Firma Th. Goldschmidt in Essen, welche sich mit der Herstellung der zur Ausführung des alumino- thermischen Verfahrens erfor derlichen Produkte befaßt, un ter dem Namen „Lunkerther mit“ ein Produkt in Stahlwer ken eingeführt, das dazu dient, die in den Stahl- und Schmiede blöcken sowie in Gußstücken auftretende Lunkerbildung zu beschränken bezw. gänzlich zu verhüten. Die genannte Firma bringt das Produkt in verschie den großen — den Gewichten der Blöcke entsprechenden — Dosen zum Verkauf. Nachdem Abbildung 2. Achteckige Blöcke, 2000 kg schwer, mit Gießkopf gegossen. Metalloxyden, für welche Gemenge der Name „Thermit“* geschützt worden ist, auf den Markt gebracht. Dieses Produkt brennt, an einer die mit dem anfänglich bezogenen Lunkerthermit angestellten Versuche ein ermutigendes Resultat ergeben hatten, sah sich das Kgl. Ungar. Stahl * „Stahl und Eisen“ 1898 Nr. 10 S. 468; 1898 Nr. 21 S. 1070; 1901 Nr. 1 S. 23; 1901 Nr. 11 S. 545; 1901 Nr. 21 S. 1155; 1903 Nr. 16 S. 925. wurden, wobei der obere Teil der Blockform mit feuerfesten Ziegeln ummauert war. Dieser um mauerte obere Teil wurde, wie gewöhnlich, rot warm gemacht, um das Material des Kopfes mög lichst lange flüssig zu erhalten, damit es nach Möglichkeit die beim Zusammenziehen des Block-