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1082 Stahl und Eisen. Nachrichten vom Eisenmarkte — Industrielle Rundschau. 27. Jahrg. Nr. 29. Im übrigen stellten sich die Preise wie folgt: 1907 Dollar für die Tonne Gießerei-Roheisen Stan dard Nr. 2 loco Phila delphia Gießerei-Roheisen Nr. 2 (aus dem Süden) loco Cincinnati Bessemer -Roheis.( , s Graues Puddeleis., 82 E Bessemerknüppel (-Af Schwere Stahlschienen ab Werk im Osten . 24,50 24,50 25,50 24,50 18,25 26, - 24,25 24,25 24,25 16,— 22,85 23,85 24,40 24,15 18,35 21,60 21,85 23,15 23,15 16,35 30,— 30,50 30,— 29,50 27,— 28,— 28,— 28,-- 28,— 28,— Cenis für das Pfund Behälterbleche ) ; o । 1,70 1,70! 1,70 1,70 1,60 Feinbleche Nr. 27 le 2 E ’ 2,50 2,50 2,50 2,50' 2,40 Drahtstifte . . J 2,05 2,05 2,05 2,05 1,85 Süddeutsche Trägerhändlervereinigung, Mann- heim. — In der am 6. d. M. stattgehabten Sitzung wurde einstimmig beschlossen, die Vereinigung sowie die Unterverbände weiterbestehen zu lassen. Braunkohlen - Brikett -Verkaufs verein, G. m. b. H., Cöln. — Aus dem Berichte über das letzte Geschäftsjahr (1. April 1906 bis 31. März 1907) geben wir unter Auslassung dessen, was wir schon früher an dieser Stelle* in ähnlicher Form mitgeteilt haben, Nachstehendes wieder: Die starke Beschäftigung der Eisenindustrie, die den wirtschaftlichen Aufschwung des Vorjahres kenn zeichnete, hielt sich auch im Berichtsjahre auf der gleichen Höhe, so daß große Nachfrage nach allen Brennstoffen herrschte. Da ein erheblicher Teil der sonst zu Hausbrandzwecken verwendeten Kohlensorten zur Befriedigung des Bedarfes der Industrie heran gezogen wurde, war die günstigste Gelegenheit ge geben , unsere Braunkohlenbriketts noch mehr an Stelle von Kohlen für Küchen- und Zimmerheizung einzuführen, und der Handel nutzte diese Gelegenheit auch nach Möglichkeit aus. Die Bestände auf den Vereinswerken waren zu Beginn des Geschäftsjahres gering. Infolge des während der Sommermonate herrschenden Arbeitermangels konnten auf den Werken auch bis zum Herbst genügend große Vorräte nicht angesammelt werden. Als daher im Januar scharfe Kälte einsetzte, reichten die Lagervorräte zusammen mit der Tageserzeugung zur Befriedigung der stür mischen Nachfrage nicht aus, und es trat im Monat Februar empfindlicher Mangel an Ware ein. Trotzdem im März von den Werken die vollen Beteiligungs anteile geliefert wurden, konnten die — allerdings vielfach über die vertraglichen Verpflichtungen hinaus gehenden — Ansprüche der Kundschaft nicht ganz befriedigt werden. Besonders groß war im Berichts jahre der Mangel an Brennstoffen auf dem süd deutschen Kohlenmarkte und zwar hauptsächlich wegen der ungünstigen Schiffahrtsverhältnisse. Diese machten es auch uns unmöglich, unserer Rheinau-Anlage ge nügende Mengen zuzuführen, so daß der Betrieb dort an 132 Tagen eingestellt oder wesentlich eingeschränkt werden mußte. Der Schiffsversand über die Rhein wasserstraße hat sich, abgesehen von der durch Kleinwasser und Eisgang bedingten Unterbrechung, gut entwickelt. Unsere vorbildliche Tätigkeit auf dem Umschlagsplatze in Rheinau gab fast allen süd deutschen Großhändlern Veranlassung, Briketts auch auf dem Wasserwege zu beziehen. Da infolge der * „Stahl und Eisen“ 1907 Nr. 23 S. 826: Die rheinische Braunkohlenindustrie im Jahre 1906. zweckmäßigen Verladung eine marktfähige Schiffs ware geliefert werden kann, so dürften die nennens werten Frachtersparnisse in absehbarer Zeit zu einer noch stärkeren Benutzung des Wasserweges führen. Del' Absatz in Industriebriketts hat im Berichts jahre, der günstigen Marktlage in Industrie - Brenn stoffen entsprechend, wiederum einen weiteren Auf schwung genommen. Namentlich hat sich die Ver wendung der Briketts für die Kraft- und Heizgas erzeugung, sowie für die direkte Beheizung von Trockenöfen, Brennöfen, Muffelöfen und Glühöfen zu einem aussichtsreichen Absatzfelde entwickelt. Durch eingehende wärmetechnische Versuche und Anpassung der Feuerungskonstruktionen an die Eigenschaften des Braunkohlenbriketts sind unter Mitwirkung unserer Ingenieure für bestimmte Fabrikbetriebe bereits eine Reihe von Spezialkonstruktionen geschaffen worden, welche die Verwendung anderer Brennstoffe aus schließen. Die Herstellung von Brikett-Sauggas-Gene- ratoren ist nunmehr von allen größeren Gasmotoren fabriken aufgenommen worden. Im Berichtsjahre wurde bereits eine nicht unerhebliche Zahl dieser An lagen fertiggestellt, die an Betriebssicherheit und Be triebsbereitschaft vollkommen dem Dampfmaschinen- und Dampfturbinenbetriebe gleichkommen. Für den Brennstoffverbrauch leisten die Maschinenfabriken bei diesen Anlagen je nach deren Größe Garantien von 0,6 bis 0,7 kg Briketts f. d. eff. P.S.-Stunde. Wenn man berücksichtigt, daß eine gute Dampfanlage der selben Größe an Brennstoff reichlich das Dreifache erfordert, so liegt auf der Hand, daß eine Sauggas anlage für Braunkohlenbriketts eine außerordentlich billige Kraftquelle darstellt. Schon jetzt hat diese neue Art der Kraftgaserzeugung zweifellos zu einem Aufschwünge des Kleingasmotorenbaues beigetragen. Aber auch für den Großgasmotorenbau liegen schon einen weiteren und vollen Erfolg versprechende Erfahrungen vor, wenn auch die ausgeführten Anlagen noch ver einzelt sind. So ist auf der Bayrischen Landes ausstellung in Nürnberg eine von der Vereinigten Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg erbaute 800 P. S. Sauggasanlage mit Braunkohlenbriketts betrieben worden, die sich durch billigen Betrieb, einfache Be dienung, größte Betriebssicherheit, geringe Verschmut zung von Leitungen und Ventilen auszeichnete. Die Einführung von Brikettheizgas-Generatoren in den Eisen-, Glas- und Zinkhütten hat gleichfalls erhebliche Fortschritte gemacht. Ueber die Erzeugung und den Absatz der Vereins werke gibt die folgende Zusammenstellung Aufschluß.* Gesamtbeteiligung Gesamtherstellung .... Selbstverbrauch und Deputat briketts Auf die Beteiligung anzurech nende Herstellung . . . Bestand am Anfänge des Ge schäftsjahres Gesamtabsatz Davon Landabsatz . . . » Eisenbahnabsatz: a) Deutschland . b) Ausland. . . » Schiffsversand: a) Deutschland . b) Ausland. . . 1905/06 I 1906/07 ‘ L * 2 773 850 I 2 763 850 2 106 414 । 2 484 871 32 580 | 48 761 2 073 834 j 2 436 110 50 743 2 001 2 112 433 i 2 435 986 165 704 177 549 1 528 369 ' 1 778 575 334 777 374 173 78 437 101 254 5 146| 4 435 Gegenüber der Beteiligung von 2 763 850 t be zifferte sich die zu unserer Verfügung stehende Er zeugung auf 2436 110 t oder 88,14°/o; sie blieb dem- * Vergl. „Stahl und Eisen“ 1906 Nr. 14 S. 902.