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960 Stahl und Eisen. Bücherschau. 27. Jahrg. Nr. 27. schlesischen Arbeiterschaft viele Freunde finden und Zeugnis ablegen von deutscher Art und deutschem Wesen“. Wir schließen uns diesem Wunsche von Herzen an, dessen Erfüllung von nicht zu unterschätzender Bedeutung für das bedrängte Deutschtum an des Reiches Ostmark ist. Die genannten Männer, die mit noch vielen anderen ihre Person eingesetzt haben für die gute Entwicklung und Förderung der Bestre bungen dieses Arbeiter-Sängerbundes, leisten damit rechte nationale Arbeit. Möchte die ausgestreute Saat auf guten Boden fallen und der Bund im Sinne seines Gründers und seiner Förderer sich weiter entwickeln, das wäre das beste Unterpfand für ein gutes soziales Einvernehmen in dem oberschlesischen Industriebezirke und ein starkes Bollwerk gegen die dort sich vor drängenden antinationalen Strömungen. Hebt die Stimmen empor Und die Herzen im Chor! Heil geflügelter Klang, Heil du deutscher Gesang! (Felix Dahn.) o P Deutsches Museum in München. Zum Neubaufonds des Deutschen Museums wurden in letzter Zeit durch Vermittlung des Hm. Professor Gary von den Vereinen der Zement- und Beton-In dustrie über 30 000 gestiftet. Von besonderem Interesse ist hierbei, daß zwei dieser Vereine an Stelle der ursprünglich erbetenen Beiträge von 10000 K bezw. 3000 K nach eingehenden Beratungen doppelt so hohe Beiträge bewilligt haben, indem sie hervorhoben, daß die für die gesamte Wissenschaft und Technik so bedeutungsvollen Bestrebungen des Deutschen Museums eine ganz besondere Förderung verdienen. — Eine weitere Stiftung von 25 000 K hat dieLokomotivfabrik Krauss A.-G. überwiesen, deren Begründer, Hr. Kommerzienrat Dr. von Krauss, bekanntlich die ersten 100000.4 für den Neubau fonds stiftete. Gustav Pappenheim f. Nach kurzem Krankenlager verschied am 18. Juni d. J. in seiner Vaterstadt Wien der bekannte Heraus geber der „Oesterreichisch-Ungarischen Montan- und Metallindustrie - Zeitung“, Gustav Pappenheim. Der Verstorbene, der am 11. Januar 1838 als Sohn eines Großkaufmanns geboren war, studierte zunächst Medizin, machte dann, nachdem er im Anschlusse an den Besuch einer Handelslehranstalt kaufmännisch tätig gewesen war und weiterhin zur Vertiefung seiner Bildung noch nationalökonomische, juristische und technische Vorlesungen gehört hatte, im Interesse zweier angesehenen Handelshäuser größere Reisen und wandte schließlich vorwiegend journalistischen Unter nehmungen seine angestrengte und erfolgreiche Wirk samkeit zu. Mit berg- und hüttenmännischen Kreisen kam Pappenheim insbesondere dadurch schon früh zeitig in engere Berührung, daß er im Jahre 1873 als der eigentliche geistige Urheber die ersten Schritte tat, um die Aktiengesellschaft der Innerberger Haupt gewerkschaft, aus der später die Alpine Montangesell- schäft hervorging, ins Leben zu rufen. Den Inter essen der österreichischen Industrie und Handelswelt zu dienen, betrachtete er auch als die Hauptaufgabe seiner oben genannten Zeitschrift, die er neben an deren Fachblättern begründete und bis zu seinem Tode mit Geschick leitete. Außerdem erfreute sich der Heimgegangene nicht nur als Verfasser populär gehaltener Werke aus dem Gebiete der Müllerei und als Patentanwalt, sondern auch als vornehmer, liebens würdiger Charakter, der ihn zur Mitarbeit bei zahl reichen wissenschaftlichen, volkswirtschaftlichen und humanitären Bestrebungen besonders befähigte, weit gehenden Ansehens. Berichtigung. Durch einen Uebersetzungsfehler ist es geschehen, daß in dem Aufsatze „Metallurgie des Gußeisens“ (1907 Nr. 17 8. 600) die Autorschaft der Schmelz versuche zwecks Bestimmung der Schmelztemperaturen von Roheisen und Gußeisen und der dabei gefundenen Zahlenwerte fälschlich Thomas D. West und zwei anderen Ingenieuren zugeschrieben wurde. Diese haben nur das Versuchsmaterial geliefert, während Dr. Richard Moldenke das Verdienst hat, die Schmelztemperaturen tatsächlich ermittelt zu haben. (Vergl. „Stahl und Eisen“ 1899 Nr. 1 S. 18.) B. Osann. Bücherschau. Freytag, E., Ingenieur, Generaldirektor a. D.: Die Laufbahn des Ingenieurs. Hannover 1907, Dr. Max Jänecke, 4 %6, geb. 5 •16. Das Buch hält mehr, als es seinem einfachen Titel nach verspricht. Es gibt nämlich nicht bloß eine formale Uebersicht über die Laufbahn des In genieurs, sondern verwebt in seine Darstellung eine große Menge von interessanten Daten über bereits ausgeführte Werke der gesamten Ingenieurkunst und bietet zugleich eine Fülle von praktischen Finger zeigen, wie sie eben nur ein Schriftsteller bieten konnte, der wie der Verfasser so lange Jahre selbst in der Praxis tätig gewesen ist. Das Buch zerfällt in zwei Teile: I. Der Ingenieur im allgemeinen ; II. Der Ingenieur in der Maschinenfabrik. Im ersten Teile beantwortet der Verfasser die Fragen: Wer darf sich Ingenieur nennen? Welche Wirkungskreise eröffnen sieh dem Ingenieur? Wie wird man Ingenieur? Welche Lebensstellungen werden dem Ingenieur ge boten ?, während im II. Teile die Organisation der Ma schinenfabriken, die Angelegenheiten der Arbeiter (Arbeiterschutzgesetze, Lohn- und Akkordarbeit, Prämiensystem, Berechnung und Auszahlung der Löhne), die Tätigkeit des Ingenieurs in seinen Lehr jahren, in selbständiger Arbeit und als Leiter einer Maschinenfabrik ihre Darstellung finden. Wir vermögen hier aus Raumrücksichten auf Einzelheiten des Werkes nicht einzugehen; so viel können wir aber feststellen, daß wir lange kein Buch mit größerem Vergnügen und mit größerer Befriedigung gelesen haben, als das Freytagsche. Es eignet sich im hohen Grade als Vademekum nicht allein für jeden, der Ingenieur werden und in einem Teile dieser weitverzweigten Wissenschaft mit Erfolg tätig sein will, sondern auch für alle, die bereits als Ingenieure tätig sind. Und so wird es an seinem Teile zur Förderung der Kultur und zum Wohle der Menschheit, dem Endziel aller Kulturarbeit, beitragen. Dr. w. Beumer. Kataloge: Mitteilungen aus dem Arbeitsgebiet der Felten c Guilleaume-Lahmeyerwerke, A.-G., Frankfurt a. M. Nr. 92 bis 99. Nachrichten der Siemens-Schuckertwerke, G. m. b. H. und der Siemens c Halske Aktiengesellschaft. Heft 10: April 1907. R. Wolf, Magdeburg-Buckau: Patent-Heißdampf- Lokomobilen.