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3. Juli 1907. Berichte über Versammlungen aus Fachvereinen. Stahl und Eisen. 951 Leistling der Koks- und Anthrazithochöfen in den Vereinigten Staaten.* 1907 Mai t April t I. Erzeugung aller Hochöfen: insgesamt arbeitstäglich .... II. Anteil der Werke der U. S. Steel Corporation: insgesamt davon Ferromangan und Spiegeleisen .... III. Zahl der Hochöfen . . . davon im Feuer . . . IV. Wochenleistungen der Hochöfen 2 330 709 75 184 1 493 601 29 283 am 1. Juni 390 329 t 530 880 2 252 023 75 067 1 469 937 26 951 am 1. Mai 387 323 t 532 295 Wenngleich die vorgenannten Ziffern nicht ganz den Erwartungen entsprechen, die man auf Grund der am 1. Mai festgestellten Wochenleistungen ge hegt hatte, so ist doch die Gesamterzeugung höher gewesen als in irgend einem der voraufgegangenen Monate. * „The Iron Age“ 1907, 13. Juni, S. 1817. Ausbeutung von Mineralien in Griechenland.* Der bergmännische Betrieb hat im Königreich Griechenland in den letzten Jahren erheblich zuge nommen. Eine Reihe von Konzessionen ist von der Regierung nach und nach erteilt worden. Die größere Anzahl befindet sich in den Händen von Franzosen und Engländern, deutsches Kapital ist vor läufig den griechischen, große Vorsicht erfordernden Bergwerkeunternehmungen fast gänzlich fern geblieben. Lieber die Ausbeutung des Jahres 1906 liegen noch keine Daten vor. Im Jahre 1905 wurden nachstehende Mengen gewonnen: Eisen . . . 465 622 t Manganerz . 89 687 t Zink ... 22 562 t Mangan . 8 171 t Chrom .... 8 900 t Magnesit ... 43 498 t Braunkohle . . 11 757 t SilberhaltigesBlei 13 729 t Der Abbau der Erzlager im Lande war 1906 allenthalben ein besonders reger; selbst ärmere Erz lager wurden nicht verschont, was in den seitens der Bergwerksbesitzer mit dem Ausland abgeschlossenen großen und langen Lieferungsverträgen seinen Grund hatte. England leitete auch griechische Erze nach Amerika. Deutschland hat sich einen Teil der Pro duktion und zwar von Blei- und Zinkerzen sowie nickelhaltigen Eisenerzen, von rohem und gebranntem Magnesit gesichert. (Bericht d. K.Generalkonsulats in Athen.) * „Nachr. f. Handel u. Industrie“ 1907, 24. Juni. Berichte über Versammlungen aus Fachvereinen. Verein deutscher Ingenieure. Die 48. Hauptversammlung des Vereines deutscher Ingenieure fand vom 17. bis 19. Juni in Koblenz statt. Die erste Sitzung am Montag den 17. Juni, vormittags 9 Uhr, wurde eröffnet durch den ersten Vorsitzenden des Vereins, Geh. Regierungsrat Prof. Dr. A. Slaby. Nach kurzen einleitenden Worten herzlicher Begrüßung nahmen nacheinander der Oberpräsident der Rhein provinz Freiherr vonSchorlemer, der Regierungs präsident zu Koblenz Freiherr von Hövel, der Pro rektor der Technischen Hochschule zu Aachen Ge heimrat Professor Dr. B r ä u 1 e r, Direktor Helm- holtz-Bonn für den Verein deutscher Eisen hüttenleute, Dr. Klöppel für den Verein deut scher Chemiker, Dombaumeister Arntz-Köln für den Verband deutscher Architekten- und Ingenieur- Vereine und zum Schluß Ingenieur Weißenbach- Griffin aus Zürich als Vertreter des Schweizerischen Ingenieur- und Architekten-Vereins das Wort. Auf alle die überaus freundlichen Worte der Anerkennung und Beglückwünschung dankte der Vorsitzende mit dem besonderen Hinweis, daß den Verein deutscher Ingenieure das durch den Oberpräsidenten zugestan dene gute Einvernehmen mit der Regierung und die Zusicherung steter Förderung der Ziele des Vereines durch die Regierung überaus ehre. Da der .Geschäftsbericht den Teilnehmern der Sitzung gedruckt vorlag, wurde von einer Bericht erstattung durch den Vereinsdirektor Geheimen Bau rat Dr.-Ing. Th. Peters abgesehen. Die Grashof-Denkmünze, die im vorigen Jahre von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser huld vollst angenommen war, wurde in diesem Jahre den beiden würdigsten Vertretern der Elektrotechnik und des Schiffbaues Geh. Baurat Dr.-Ing. Emil Rathenau, Generaldirektor der A. E. G. in Berlin, und Herm ann Blohm in Firma Blohm & Voß in Hamburg von der Hauptversammlung auf Vorschlag des Vorstandes ein stimmig verliehen. Hierauf hielt Prof. Dr. Erich Kaiser aus Gießen einen außerordentlich inhaltreichen und von der Versammlung mit lebhaftem Interesse und lautem Beifall aufgenommenen Vortrag über die geologischen Verhältnisse des Mittelrhein gebietes und die darauf begründeten Industrien. Der Redner schilderte den allgemeinen geologischen Aufbau des Mittelrheingebietes in den verschiedenen großen Umwandlungsepochen, wie es zur Zeit der Steinkohlenablagerung aufgefaltet, dann fast ganz ab getragen, später von neuen Ablagerungen überdeckt, aber durch die Tätigkeit des Wassers immer von neuem wieder verändert wurde. Die vulkanische Tätigkeit, die damit zusammenhängende Bildung von Sedimentschichten und die Ausbildung der Landschafts formen, wie sie heute bestehen, wurden einer beson deren Betrachtung unterzogen. Hinsichtlich der Be ziehungen der mittelrheinischen Industrien zu den er örterten geologischen Verhältnissen führte der Vor tragende aus: Der Sedimentbildung verdanken ihre Entstehung der Steinkohlen- und der Braunkohlen bergbau des Niederrheins und des Saargebietes. Zahl reiche nutzbare Gesteine (Erze, Bausteine usw.) sind den geschichteten Gesteinen ebenfalls eingelagert und geben zu mehrfachen Gewinnungen Veranlassung. Die gebirgebildenden Vorgänge, die das Mittelrheingebiet mehrfach betroffen haben, waren auf seine wirtschaft liche Entwicklung von wesentlichem Einflüsse, was vor allen Dingen in vielen, weit verstreuten bergbau lichen Anlagen zum Ausdrucke kommt. Von beson derer Bedeutung für die Entwicklung der Industrie waren aber die vulkanischen Erscheinungen, die zu verschiedenen Zeiten im rheinischen Schiefergebirge einsetzten. Die Diabase des Lahn- und Dill-Gebietes, die Melaphyre des Nahe-Gebietes riefen in mehrfacher Weise industrielle Anlagen ins Leben. Die Basalte des Tertiärs werden an zahlreichen Punkten gewonnen und auf den natürlichen Wasserstraßen, von denen das westliehe Deutschland durchzogen wird, in sehr