10. Juli 1907. Abbildung 47. Gießkran mit Versteifungs gerüst und Ve riegelung. Abbildung 46. Gießkran mit fahrbarem Führerstand. Trommel zu einem schweren Gegengewicht. Damit war allerdings die Zangensteuerung sehr einfach möglich; mittels einer Bremse wurde die Trommel für die Gegengewichtsaufhängung festgehalten, die Traverse dagegen gehoben oder gesenkt. Aber dabei war die Massenwirkung des Gegen gewichtes nicht berücksichtigt, welche für die unnötig hohe Hubgeschwindigkeit von 30 m, die der ersten Bauart zugrunde lag, sehr bedeu tend sein mußte. Bei raschem Halten aus großer Hubgeschwindigkeit wurde wegen nach oben auftretenden Zuges in der Zangenaufhän gung, welcher für die Zange öffnend wirkt, das Festhalten der Kokille unsicher; durch unrich tige Steuerung zwischen Traverse und Gegen gewicht wurde ein Herunterfallen des letzteren beim Lösen der Bremse möglich und das Seil des Gegengewichtes auf alle Fälle äußerst un günstig beansprucht. Diese Mängel, welche mit dem elek trischen Antrieb des Blockabstreifens wieder nicht das geringste zu tun hatten, waren mit ihrer Erkenntnis schon beseitigt. Zunächst wurde das Gegengewicht gänzlich vermieden und die Gegenbewegung zwischen Zange und Schild dadurch erreicht, daß konaxiale Trom meln für Traversen- und Zangenaufhängung mittels Reibungskupplung gemeinsam zu be wegen waren, und die Zangenaufhängung durch eine Bremse festgehalten werden konnte (Ab ¬ bildung 56 und 57). Damit wurde der Gesamtaufbau be reits wesentlich einfacher. Die Reibungskupplung für den Betrieb im Stahlwerk, in welchem der Blockabstreifer wohl in der Mehrzahl der Fälle arbeiten wird, ist nun sicher kein glückliches Element, und mit ihrem gänzlichen Ver schwinden kann die Betriebs sicherheit des Kranes nur ge winnen. Diese Beseitigung führt zur Steuerung der Zange vom Preßstempel aus, anstatt vom Schild, und zu einer außerordentlich einfachen Ge samtanordnung (Abbildung 58 ■ und 59). In Abbildung 58 ist gleichzeitig der Ersatz der Schraubenräder für den Ab streifmotor durch Stirnräder angedeutet, wodurch zwar der Motor eine ungünstigere La gerung erhält, aber dafür ein weiteres empfindliches Element Hebe- und Transportmittel in Stahl- und Walzwerksbetrieben. Stahl und Eisen. 995