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10. Juli 1907. Hebt- und Transportmittel in Stahl- und Walzwerksbetrieben. Stahl und Eisen. 989 baren Ausleger am Kran in derselben Weise aufhängt, wie er früher auf dem Wagen ge lagert war, nämlich ohne Hubbewegung, da gegen mit beliebig zu verändernder Schräglage. Wenn eine solche durch den Betrieb verlangt wird, so bringt sie einem Kran mit Hubbewegung immer Komplikationen, ein solcher ohne Hub bewegung aber ist nach Abbild. 39 in der ein fachsten Form möglich. Wie die Schrägstellung des Auslegers und der Mulde nun konstruktiv erreicht wird, er scheint gleichgültig; das Wesen der Bauart be Ohne Ausleger ist eine Konstruktion nach Ab bildung 41, 42 und 43 an eine einzige, zwischen den Geleisen liegende Gießgrube gebunden; sie hat wohl den Vorzug großer Billigkeit, wird aber nur in untergeordneten Fällen am Platze sein. Der Kran dagegen ist zunächst nicht mehr an eine einzige Grube gebunden, beherrscht die ganze Gießhalle und übernimmt selbst im flotten Betrieb Beschickung der Oefen mit flüs sigem Material, und gegebenenfalls Transport und Verladearbeit für Kokillen und Blöcke. In einfacher Weise (Abbildung 44, 45 und 46) ist steht darin, daß der Kran in einfachster Weise die Mulden aufnehmen, sie über die nebenliegenden weg schwenken und während des Einfahrens nach Bedarf schrägstellen kann. Kon stante Türhöhen vorausge setzt, sind hier die Vorteile des schwenkbaren Krans mit den einfachsten konstruk tiven Mitteln erreicht. Naturgemäß macht eine Verbindung dieser Wippung mit einem Hub des ganzen Auslegers den Kran noch universeller, aber es fragt sich, ob die dadurch ent stehende Komplikation direkt nötig ist. Der Kranmaschi nist wird immer so einfach wie möglich steuern, er wird nur mit zwei Bewe gungen gleichzeitig arbei ten, und es ist fast anzu nehmen, daß er mit Wippen und Fahren lieber arbeitet als mit Heben und Fahren, wenn er die Wahl hat; alle Abbildung 37. Muldenbeschickkran mit starr einstellbarer Schräglage. drei Bewegungen dürften aber in den seltensten Fällen nötig werden, wenn nicht die Ofenverhält nisse zu verschieden sind, die gleichzeitig be rücksichtigt werden sollen. Wie die Beschickung der Oefen im Martinwerk der Kranausbildung mit elektrischen Antrieben keine Schwierigkeiten bereitete, so konnte auch für das Vergießen der Blöcke der Kran den Gießwagen verdrängen. Schon der Gießwagen war im Martinwerk in einfacherer Form möglich, da die gleich bleibende Höhenanlage des Eingusses (Abbil dung 40) eine Hubbewegung der Pfanne und damit die Verwendung von Preßwasser schon am Dampfwagen überflüssig machte. Merkwürdigerweise klammerte sich nun auch hier der elektrische Betrieb zunächst noch an die Wagenform, anstatt mit dem Kran sofort die völlige Flächenbeherrschung anzustreben. dabei Haken und Seil gegen die strahlende Hitze zu schützen, durch Schräglage der Seile ein Pendeln der Pfanne in der Katzenfahrrich tung zu verringern, der Ausguß durch beliebig verfahrbaren Führerstand kontrollierbar zu machen. Soweit ist diese Bauart auch in der Eisengießerei bekannt; soll ein derartiger Kran jedoch voll ausgenutzt werden, so muß er ein rasches Vergießen in der Grube ermöglichen und mit einfachen Mitteln einem Absturz der Pfanne vorbeugen. Diese Forderungen führen zu besonderen Formen, bei denen der Haken in einem festen Gerüst mittels Traverse geführt und diese letztere zugleich verriegelt wird (Ab bildung 47, 48 und 49). Es besteht heute wohl kein Zweifel mehr darüber, daß im Martinwerk der Kranbetrieb über völlig freier Sohle dem Wagenbetrieb vor zuziehen ist, nur ist man sich über den Wert