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428 Stahl und Eisen. Referate und kleinere Mitteilungen. 26. Jahrg. Nr. 7. Hauptbahnlinie nach Transvaal; es soll ähnlich zu sammengesetzt sein wie die südrussischen Manganerze und nach einer an der Oberfläche entnommenen Analyse 71,5 0/o Mangansuperoxyd enthalten. Russisches Mangan- und Siliziumeisen.* Während noch vor sieben Jahren die Erzeugung von Ferromangan, Ferrosilizium und Silikospiegel in Rußland sozusagen gleich Null war, indem nur im Süden einige Hütten zwölfprozentiges Spiegeleisen für eigenen Bedarf erbliesen und alle übrigen Marken aus Deutschland und hauptsächlich aus England ein geführt werden mußten, begannen seit dem Jahre 1900, nachdem 1899 die Einfuhr mit 11/2 Millionen Pud = 24 600 t ihren höchsten Stand erreicht hatte, die Verhältnisse sich plötzlich zu ändern. Infolge der Ueberproduktion an dem gewöhnlichen Handelsroheisen und der allgemeinen schlechten Geschäftslage richtete man sein Augenmerk auf die gewinnbringende Dar stellung der genannten Spezialeisen. Der Wettbewerb mit den fremden Marken war verhältnismäßig leicht, da letztere einen Einfuhrzoll von 75 Kop. für das Pud zu bezahlen hatten, wozu noch die großen Eisenbahn frachten kamen. Daher nahmen sofort in Südrußland eine Reihe von Werken die Darstellung von Ferro mangan und Siliziumeisen in ihren modernen Hoch öfen mit dem Erfolge auf, daß bereits nach einigen Monaten eine Ueberproduktion sich herausstellte. Gegen Ende 1902 erreichte dieselbe ihren Höhepunkt, als die Darstellung der gewöhnlichen Roheisensorten für die sechs unten aufgeführten Hütten im Betrage Bezirk Spiegeleisen Ferromangan Ferrosilizium 12—14 % Mn 19—20 % Mn 50—60 % Mn 78—80 % Mn 10—12 % Si 1903 Pud 1904 Pud 1903 Pud 1904 Pud 1903 Pud 1904 Pud 1903 Pud 1904 Pud 1903 Pud 1904 Pud Süden . . 426 725 897 471 983 094 1 954 440 488 060 687 575 447 736 473 111 346 289- 547 681 Ural . . . 11 458 — 80 281 15 000 29 302 26 163 — 671 69 950 6 984 Polen . . — 112 274 — - — — 34 274 — — Insges. 438 183 1 009 745 1 063 375 1 969 440 517 362 713 738 447 736 508 056 416 239 554 665 = 7178 t = 16541 t = 17 419 t = 32 261 t = 8475 t = 11 692 t =7334t = 8322 t = 6818 t = 9086 t Im ganzen ist die Darstellung dieser Spezialeisen in Rußland von 2 882 895 Pud = 47 225 t im Jahre 1903 auf 4 755 644 Pud = 77 898 t in 1904 gestiegen, entsprechend dem allgemeinen Anwachsen der Produktion an den gewöhnlichen Eisensorten. Die Werke des Südens haben während der genannten zwei Jahre ausgeführt: von 58000 000 Pud = 950 000 t einer solchen von 3 000 000 Pud = 49 0001 hochprozentiger Eisenmangane gegenüberstand, die sich wie folgt verteilte: Hüttenwerk Spiegel eisen 12-14 % Mn Pud Spiegel eisen 18—20 % Mn Pud Ferro ¬ mangan Pud Donetz-Jurjewka . . 204 852 204 851 664 678 Russo-Beige .... Novorossisk 126 785 445 449 89 130 (Hughes) Jusowa • — 504 548 138 391 Dnjepr- Gesellschaft Alexandrowski 200 000 221318 6 607 (Briansk) 275 188 — — Olchowaja — 115 800 — Insgesamt 806 825 =13 216t 1 491 966 = 24 440 t 898 806 = 14 724 t Diese Verhältnisse zwangen die sechs südrussischen Werke, sich im Jahre 1903 zu einer Verkaufsvereini gung zusammenzuschließen, und die Vertretung einem Petersburger Handelshaus zu übertragen. Die Preise wurden gemeinsam festgestellt und die Beteiligungs ziffern nach Maßgabe der früheren Erzeugung geregelt. Außer den sechs Werken erbliesen noch einige andere russische Hütten Mangan- und Siliziumeisen, hauptsächlich jedoch nur für eigenen Bedarf, so die Hütte Hantke zu Tschenstokhoff (Polen) und ver schiedene kleinere Werke im Ural, ohne jedoch für die südrussische Produktion von ernstlicher Gefahr sein zu können. Die drei Bezirke lieferten: Ferromangan Spiegeleisen Ferrosilizium Ausfuhr des Südens 1903 1904 1903 1904 1903 1904 Pud Pud Pud Pud Pud Pud Nach Polen 162 045 236 500 136 760 220 900 60 390 84 650 „ den nördlichen u. baltischen Provinzen 82 580 58 550 252 205 254 100 43 330 44 200 » dem Ural 133 005 125 725 17 175 32 200 23 550 14 550 „ » Bezirk von Moskau 103 665 130 600 58 180 29 800 53 950 57 200 „ » Süden selbst 265 088 364 625 438 825 659 605 104 275 155 625 Zusammen 746 383 916 000 903 145 1 196 605 285 495 356 225 = 12 226 t = 15 005 t = 14 794 t = 19 601 t = 4677 t = 5835 t Das Bestreben des russischen Syndikats ist darauf gerichtet, seine Preise stets in Uebereinstimmung mit denen des Auslandes zu halten, und zwar sind die selben nicht allein in den Grenzbezirken, sondern all gemein um 5 Kop. für das Pud niedriger angesetzt als die des Auslandes für die betreffende Gegend. So kommt es, daß, wenn auch im Innern Rußlands nunmehr das fremde Eisen verschwunden ist, doch in * Nach „Moniteur des Intrts Materiels“ 1906, 7. Februar, 8. 424 f. den Grenzgegenden, Polen und den baltischen Pro vinzen, eine Zunahme der Deckung des Bedarfs aus Rußland selbst wenig bemerkbar ist. Die Werke dieser Bezirke, die in nächster Nähe des schlesischen Industriereviers oder an den baltischen Küstenplätzen gelegen sind, fahren fort, ihr Roheisen zum größten Teil aus dem Ausland zu beziehen. Die Einfuhr an Mangan- und Siliziumeisen ist zwar während dreier Jahre gefallen und zwar von 480 000 Pud = 7860 t im Jahre 1901 auf 252 000 Pud = 4130 t im Jahre 1902 und 220 000 Pud = 3600 t im Jahre 1903,