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384 Stahl und Eigen. Schtvebetransporte in Berg- und Hüttenbetrieben. 26. Jahrg. Nr. 7. traglich Stückkohlen aufzunehmen, deren Einzel größe bis zu 1 m . 0,6 m . 0,5 m beträgt. Die Bruttotragfähigkeit jedes Kranes beträgt 6500 kg bei einer Ausladung von 15 m. Die Hub winde sowie der Drehwerkantrieb sind in einem ge räumigen Maschinenhause untergebracht, in dem auch der Maschinist seinen Stand hat. Das die Stabilität des Drehkrans sichernde Gegengewicht ist vertikal beweglich angeordnet und zur Aus wuchtung des Greifers mit benutzt. Die Strom zuführung zu den Drehkranen geht durch die hohlen Königszapfen unter Anschluß an die Rundschleifkontakte. Jeder Kran besitzt zwei Motoren, einen Hubmotor mit einer Leistung von 35 P. S. und einen Drehmotor mit etwa 8 P.S. Die Fahrbewegung der Portalbrücke wird unabhängig von der Bewegung der Dreh krane von einem der den Füllrumpf bedienenden auf das Lager oder nach den Retortenhäusern auf 148. Zur Bedienung der ganzen Anlage bei vollem Betrieb sind etwa 8 bis 10 Mann erforderlich. — Die beiden vorbeschriebenen An lagen dienen im wesentlichen dem Transport von Bergprodukten in horizontaler Richtung. Nun kommen rein horizontale Transporte, wie sich schon aus der vorbeschriebenen Aus führung ergibt, in Berg- und Hüttenbetrieben ziemlich selten vor. Es sind stets mehr oder weniger Höhenunterschiede gleichzeitig zu über winden, und da haben wir, wenn wir bei dem Prinzip der Schwebetransporte bleiben wollen, zunächst zweierlei Arten von Höhenfahren mit feststehenden Anlagen zu unterscheiden. Zunächst die Höhenüberwindung mit Aufzügen. Wie ich im Eingang meines Vortrags ausführte, ist ein charakteristisches Merkmal der Draht- Abbildung 3. Teilansicht der Anlage des Gaswerkes in Mariendorf. Arbeiter gesteuert. Die Greifer sind als Zwei seilgreifer ausgebildet, wodurch es möglich wird, dieselben in jeder beliebigen Höhe zu öffnen oder zu schließen. Sie stehen unter der Wirkung zweier kräftiger Bremsen, von denen jede allein imstande ist, ihn festzuhalten. Das Krankraftwerk zum Verfahren der auf zwei parallelen Geleisen laufenden Kranbrücke erhält seinen Antrieb von den beiden Seiten der Brücke aus gleichzeitig, so daß ein Ecken beim Fahren vollkommen ausgeschlossen ist. Die Fahr geschwindigkeit ist in dem vorliegenden Falle niedrig gewählt, da die Wege, welche die Brücke während des Greiferbetriebes zu machen hat, nur klein sind, sie beträgt etwa 12 m i. d. Minute. Die Anlage, die sich seit etwa einem Jahre in Betrieb befindet, hat nun ihre vertraglichen Leistungen schon weit überschritten, da mit ihr Greiferleistungen bis 60 t in der Stunde erreicht wurden. Die Kosten des Kohlentransports auf die Tonne berechnet stellen sich von dem Lager zu den Retortenhäusern auf 11 8, vom Hafen Seilbahnen der kontinuierliche Betrieb derselben; Aufzüge dagegen haben jedoch nur intermittie renden Betrieb. Man würde also, wenn man einen Aufzug in eine kontinuierliche Drahtseil bahnstrecke einbauen wollte, ein Zerreißen des Betriebsprinzipes bewirken, mit zweierlei Be triebsarten zu rechnen haben — ein erheblicher wirtschaftlicher Nachteil. Des ferneren kommt noch hinzu, daß der an einen Punkt gebundene Aufzug stets erhebliche Umwege der horizon talen Transporte im Gefolge hat, da alle Ma terialien erst horizontal an den Aufzugspunkt herangeschafft bezw. von ihm weggeholt werden müssen, und nicht zum mindesten spielt noch eine Rolle die ungleichmäßige Kraftbeanspruchung, die Aufzüge im Gefolge haben, je nachdem sie beladen oder leer laufen. Solange man nur auf bodenständige Bahnen angewiesen war, konnte man Aufzüge zur Ueber- Windung von bedeutenden Unterschieden auf kurze Entfernungen kaum vermeiden, da, wie bekannt, bodenständige Bahnen zum größten Teil kraft-