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kommenden festen Substanzen angebracht. Die Kapillare wird an das aus Kapillarrohr gleicher Qualität gefertigte Manometer (D A E) ange schmolzen. Es erlaubt dies, unter Vermeidung von Hähnen, Schliffen oder Schlauchstücken zwischen dem Manometer und dem Reaktions gefäße G zu arbeiten. An das Manometer D A E von 80 cm Schenkellänge ist im Scheitel A ein zweites Manometer ABC angeschmolzen, dessen Schenkel AB 80 cm und B C 160 cm lang ist. B C steht in Verbindung mit der Außenluft. Im Scheitel B ist mit einem Schlauch aus bestem schwefelfreiem Paragummi, der sorgfältig mit starkem Leinen umnäht ist, das Quecksilberhebe- gefäß Hi verbunden. Manometer D A E und die obere Hälfte von B C liegen auf einer mit der Präzisionsteilmaschine hergestellten Milli meterspiegelglasskala. Das Manometer (I) ist durch Kapillarrohr mit einem andern Mano meter (II) verbunden, in das Verbindungsstück — der ganze Apparat besteht von F an aus Kapillarrohr — ist eine Erweiterung Q geblasen, dazu dienend, aus Versehen übergespritztes Quecksilber aufzunehmen. Manometer II ist ähnlich Manometer I, nur mit dem Unterschied, daß ein dem Schenkel B C entsprechendes Rohr fehlt. Ein H, entsprechendes Quecksilberhebe gefäß H, ist in derselben Weise mit L wie jenes mit B verbunden. Durch die im Ver bindungsrohre rechts von II angebrachten Hähne Kj und K2 und den Dreiweghahn K 3 ist es möglich, den Apparat mit der Luftpumpe, dem Gasentwicklungsgefäß oder der Außenluft in Verbindung zu setzen. Vor der Benutzung wurde der Apparat sorgfältig gereinigt und getrocknet. Werden jetzt die beiden Gefäße H- und Hs auf gleiche Höhe mit B und L gebracht, so kann das Quecksilber beim Evakuieren nur um etwa 760 mm steigen, ist jedoch nicht imstande, A und M zu erreichen. Läßt man nun vom Ent wickler her Gas in die evakuierte Birne ein strömen, so kann man ganz nach Belieben Drucke von wenigen Millimetern und solche von über einer Atmosphäre herstellen. Man braucht nur Hi auf wenig über A hinaus zu heben, um sicher zu sein, das Gas vollständig luftdicht abgeschlossen zu haben. Selbst wenn in G noch Vakuum oder nur wenige Millimeter Druck wären, könnte, auch wenn E direkt mit der Atmosphäre in Verbindung stände, das Queck silber nie bis zur Höhe von D emporsteigen. Um die Reaktionsgeschwindigkeiten unabhängig von Schwankungen des Luftdrucks messen zu können, braucht man nur noch Q zu evakuieren und Ha bis zur Höhe von M zu heben. Der Druck im Reaktionsgefäße ist dann jederzeit zu be stimmen durch die Differenz der Quecksilber steighöhen in E A und D A, während die Diffe renz in E A und C A den Barometerstand an gibt. Die Bedienung des Apparats ist also eine äußerst einfache. Man hat nur H und Hs auf dasselbe Niveau mit B und L zu senken und zu evakuieren. Ist Vakuum erreicht, so läßt man das zu untersuchende Gas einströmen und hebt H auf gleiche Höhe mit A und M. Die Reaktion ist jetzt sofort an den Druckverände rungen, wenn solche überhaupt und mit meß barer Geschwindigkeit stattfinden, zu verfolgen. Kann man ja doch auch, unter Hinzuziehung des Barometerstandes, den Druck als Differenz von D A und C B feststellen. Störungen durch Undichtwerden von Schliffen, Hähnen usw. sind durch diese Apparatur vermieden. Der tote, d. h. der der Reaktion entzogene Raum, welcher bedingt ist durch das Lumen des Rohres von C Gasentwickler Kj K2 Abbildung 1. Apparat in Tätigkeit. Der rechte Schenkel vom Barometer II steht in Verbindung mit der Atmosphäre. F bis zum Stande des Quecksilbers in D A, ist, da die Röhren alle kapillar sind, ohne großen Fehler den 100 ccm des Reaktionsgefäßes gegen über zu vernachlässigen. Da nun meine Untersuchungen darauf hinaus gingen, die Spaltung des Kohlenoxydes bei be stimmten Temperaturen in Gegenwart gewisser Katalysatoren genau festzustellen, mußte vor allen Dingen bei konstanter Temperatur ge arbeitet werden. Zur Erzielung dieser Tempe raturenkonstanz dienten die Dämpfe hochsie dender Flüssigkeiten (Schwefelphosphor 508°, Schwefel 445°, Quecksilber 360°, Diphenylamin 310°), die das Reaktionsgefäß umspülten. Es war zunächst die Frage zu entscheiden, welche Substanzen die Spaltungsreaktion auslösen. Die Angaben in der Literatur widersprechen sich zum Teil; von den meisten wird behauptet, daß die Oxyde der Metalle der Eisengruppe, Nickel.