Eugen Tomson f« In der Nacht vom 7. zum 8. August verschied um 111/3 Uhr zu Dahlbusch - Rotthausen Herr Eugen Tomson, Generaldirektor der Bergwerksgesellschaft Dahlbusch. Der Verewigte war am 29. November 1842 zu Clermont-sur-Bervine geboren. Nachdem er seine Ausbildung auf der Lütticher Hochschule erhalten und zu erst in verschiedenen Stel lungen in Belgien gewesen war, siedelte er im Jahre 1872 nach Deutschland über, als ihm die Stelle als Gruben direktor der Aktiengesell schaft für Bergbau, Blei - und Zinkfabrikation zu Stol berg bei Aachen angeboten worden war. Zehn Jahre später übernahm er die Direk tion der neugegründeten Berg werksgesellschaft Gneisenau, trat nach dem Übergang dieser Zeche in den Besitz der Harpener Bergbau-Aktien gesellschaft im Jahre 1891 in den Dienst der letzteren über und erhielt auf diese Weise alsdann neben der Leitung von „Gneisenau“ die jenige der Zeche „Preußen“ bei Lünen. Durch das Ver trauen seiner Landsleute wurde er dann im Jahre 1900 zum Generaldirektor der Berg werksgesellschaft Dahlbusch berufen, eine Stellung, die er bis zu seinem Tode bekleidete. Begabt mit reichem Wissen und lebhaftem erfinderischem Geist, hat er zahlreiche Fortschritte in den Betriebsein richtungen der ihm unterstellten Zechen in allen Gebieten, namentlich denjenigen der Förderung und Wasserhaltung, eingeführt. Besonders bekannt ist die bei dem Schachtabteufen überall zur Anwendung gelangende „Tomsonsche Wasserziehvorrichtung“, so daß sein Name in der Geschichte der Technik des Bergbaues stets einen ehrenvollen Platz einnehmen wird. Neben seiner ersprießlichen Tätigkeit als Berg werksdirektor fand er Muße, seine unermüdliche Ar beitskraft in den Dienst des allgemeinen und öffent lichen Interesses zu stellen. So war er schon seit geraumer Zeit Kgl. Belgischer Konsul und Ingenieur honor. au corps des mines de Belgique, ferner trat er bei Neubegründung des Dampf kessel-Überwachungs-Vereins der Zechen im Oberbergamts bezirk Dortmund dem Vor stande desselben bei, auch ge hörte er seit dem verflossenen Jahre dem Vorstand des Ver eins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamts bezirk Dortmund an. In seinem Heimatlande spielte er eine erste Rolle unter seinen ehe maligen Studienfreunden, und so vermochte er, in gleicher Weise bei Belgiern wie bei Deutschen hochangesehen, sich ein besonderes Verdienst bei Herstellung und Pflege der Beziehungen unseres Ver eins zu der Association des ingnieurs sortis de l’ecole de Lige zu erwerben. Seiner Anregung und seiner Initiative sind die freundschaftlichen Besuche zu verdanken, die die Mitglieder seit mehr denn einem Dezennium sich und ihren Werken machen und die stets in höchst erfreulicher und befriedigender Weise verlaufen sind. Seine Liebenswürdigkeit und Vornehmheit waren hierbei vorbildlich für die Teil nehmer der beiden Nachbarvölker. Mit der tiefgebeugten, mit ihm in aufrichtiger Liebe verbundenen Gattin trauern schmerzlich um den Verewigten seine zahlreichen Freunde, denen er ein hochgeschätzter Fachgenosse, ein edler zuverlässiger Freund war. Er ruhe in ewigem Frieden! Am Tage vor der Hauptversammlung des Vereins deutscher Eisengießereien, nämlich am Montag, den 18. September d. J., nachmittags 5 Uhr, findet im „Hotel Rautenkranz“ zu Eisenach die zweite Versammlung deutscher Gießerei-Fachleute statt, wozu die Mitglieder des Vereins deutscher Eisenhüttenleute eingeladen sind. Die Tagesordnung lautet: 1. Die Chemie im Gießereibetrieb. Von Oberingenieur C. Henning-Mannheim. 2. Moderne Formmaschinen (mit Lichtbildern). Von Hütteninspektor E. B a u r-Wasseralfingen. 3. Die Konstitution des Roheisens (mit Lichtbildern). Von Dipl.-Ing. P. Goerens-Aachen. 4. Hochofenkoks und Gießereikoks. Von Professor Dr. Wüst-Aachen.