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Die Zeitschritt erscheint in halbmonatlichen Heften. STAHL TO EISEN ZEITSCHRIFT jährlich exkl. Porto. Abonnementspreis für Nichtvereins mitglieder: 24 Mark Insertionspreis 40 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile, bei Jahresinserat angemessener Rabatt. FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN. Redigiert von Dr.-Ung. E. Schrödter, Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, für den technischen Teil und Generalsekretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer der Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller, für den wirtschaftlichen Teil. Kommissions-Verlag von Ä. Hagel in Düsseldorf. Nr. 13. 1. Juli 1905. 25. Jahrgang. Fortschritte im Bau von Gasöfen für Eisenhüttenwerke.* Von Ingenieur A. Desgraz-Hannover. M. H.! Obwohl der Titel meines Vortrags etwas weitgehend erscheint, beabsichtige ich doch, mich in der .Hauptsache auf Gasöfen und deren Zubehör, wie sie zum Wärmen und Glühen von Blöcken, Brammen, Blechen usw. in Walz werken und ähnlichen Zweigen der Eisenhütten dienen, insbesondere auf die Weardale-Feue rungen zu beschränken. Es sind in den letzten Jahren in der Kon struktion der Wärmöfen erhebliche Fortschritte gemacht worden, und man kann behaupten, daß die deutsche Eisenhüttentechnik einen hervor ragenden Anteil daran hat. Von einer guten Ofenkonstruktion verlangt man hohe Leistungs fähigkeit, niedrigen Kohlenverbrauch, Ersparnis an Bedienungsmannschaft, geringe Reparatur bedürftigkeit. Je nach den besonderen Verhält nissen eines Landes hat man den einen oder den andern dieser Gesichtspunkte besonders hervorgehoben und die Wärmöfen dementsprechend ausgebildet. Wo die Kohlen verhältnismäßig billig und die Arbeitskräfte teuer sind, hat man das Hauptaugenmerk auf die Ersparnis an Mann schaften gerichtet und daher mechanische Vor richtungen getroffen, welche die Anwendung von menschlicher Kraft soweit wie möglich entbehr- I lieh machen. Anderswo wiederum ist die Kohlen- | ersparnis mehr in den Vordergrund getreten, i Hier in Deutschland speziell hat man, in dem Bestreben, jeden Fortschritt auszunutzen und den | * Vortrag, gehalten vor der „Eisenhütte Düssel- | dorf“ am 13. Mai 1905. (Nachdruck verboten.) Landesverhältnissen anzupassen und so Erspar nisse zu erzielen, die auf gesunder wirtschaft licher Basis beruhen, Einrichtungen getroffen, durch welche die erwähnten Gesichtspunkte möglichst weitgehende Berücksichtigung gefunden haben. Ich werde mich aber in der Hauptsache auf die Wärmeökonomie beschränken, weil sie in diesem Falle die größere Bedeutung hat, und die mechanischen Hilfsmittel, die bei allen Feuerungsarten Anwendung finden können, außer acht lassen. Jeder Körper, der auf eine bestimmte Tem peratur erwärmt werden soll, verlangt eine be stimmte Wärmemenge, die theoretisch nur von der Wärmeaufnahmefähigkeit des Körpers, seiner spezifischen Wärme, in der Praxis aber noch von vielen anderen Momenten abhängig ist, so z. B. seiner Beschaffenheit, seiner Form, dem Verwendungszweck, den ihn umgebenden Agen- tien und vor allen Dingen von den Verlusten, welche durch den Apparat, in welchem er er wärmt wird, entstehen. Zweck einer richtigen Ofenkonstruktion ist, unter Berücksichtigung der Erfordernisse der Praxis eine möglichst weitgehende Ausnutzung der erzeugten Wärme zu erzielen. Zur Erzeugung dieser Wärme dienen die uns zur Verfügung stehenden Brenn stoffe, sei es direkt im rohen, verkohlten oder vergasten Zustande, sei es indirekt in Form von durch sie erzeugter und wieder verwandelter Energie. Die Art des Brennstoffs kommt bei Be urteilung einer Ofenkonstruktion im allgemeinen weniger in Betracht, wogegen die Art und XIII 1