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und Größe der auszubauchenden Arbeitsstücke vorgeschriebene Grenzen gebunden sind, daß also die Vorrichtung für die kleinsten wie auch für die größten in der Praxis vorkommenden Hohlkörper anwendbar ist. Bei den bisherigen Ausbauchungsvorrichtungen, — Teilkluppe und ihr verwandten Apparaten —, die von dem Be triebsmechanismus getrennt gehalten und ge wöhnlich an der Drehbankspindel befestigt wur den, traf man nämlich in dieser Richtung auf manche nicht zu überwältigende Hindernisse. So verlängerte sich für etwas tiefere Hohlkörper die Ausbauchvorrichtung derart, daß die Ver längerung Übelstände hervorrief, die in der Zentrifugalkraft der in Rotation befindlichen Massen der Ausbauchvorrichtung ihren Ur sprung hatten und, um Unglücksfällen vorzu beugen, nur durch Anwendung einer sehr star Abbildung 15. ken Drehbankspindel oder einer kräftig gebauten Planierbank beseitigt werden konnten. Für noch längere Hohlkörper war die Anwendung solcher Vorrichtung ausgeschlossen, da das Dreh bankspindelende allzu lang und sehr kräftig be messen werden müßte, um die schwere Vorrich tung während des schnellen Umlaufes in zen traler Rotation zu erhalten. Derartige Übel stände und Begrenzungen treten bei der neuen Vorrichtung gar nicht auf, da die Zentrifugal kräfte durch die Verbindung des Gestelles mit der Bank aufgehoben und hierdurch unschädlich gemacht werden. Betriebsergebnisse der neuen Aus bauchvorrichtung. Wie so oft in anderen Fällen, hängen auch in diesem günstige Betriebs resultate nicht nur von dem patentierten Prinzip allein, sondern auch von dessen praktischer Durchführung ab; daher würde es nicht wunder nehmen, wenn es jenem schlecht erginge, der die im vorigen Kapitel beschriebene Vorrichtung einfach nach dem in der Zeichnung wieder gegebenen Prinzip kopierte. Lange Erfahrung setzte den Erfinder in die Lage, alle Umstände, die die Betriebsergebnisse beeinflussen, in Be tracht zu ziehen, dank dessen die Konstruktion so durchdacht ist, daß der Apparat auch in dieser Richtung auf der Höhe seiner Aufgabe steht. An der Hand der Abbildung 13 möge nur noch hervorgehoben werden, daß alle Teile maschinell, das heißt auf der Drehbank, Hobel maschine usw. bearbeitbar sind, daher geringe Herstellungskosten verursachen; daß die Lager konstruktion eine moderne, höchst solide und dabei fast reibungslose ist, und ferner die inwendigen Hohlformen auswechselbar sind, so daß dieselbe Vorrichtung für verschiedene Formen dienen kann. Falls die einzelnen Teile der Vorrichtung aus gediegenem Material hergestellt werden, ist die Lebensdauer des Apparates eine im ordentlich lange. So wurden im er sten , seinerzeit zur Erzeugung von Aluminiumkochern angefertigten, in den Abbild. 10, 11 und 12 wiederge gebenen Apparat über 300 000 Ko cher ausgebaucht, bevor eine Repa ratur der Lager sich als nötig er wies. Ein Nach Vergleich zu anderen außer- Abbildung 14. schleifen der de fekt gewordenen Stellen machte die Vorrich tung wiederum arbeitsfähig, ohne daß dieselbe in irgendwelcher Richtung Einbuße gelitten hätte. Der Wirkungsgrad der Vorrichtung war im Vergleich zu jenem bestehender Apparate ein überraschender. In zehn Arbeitsstunden bauchte ein mittelmäßig geschulter Arbeiter ohne jede Anstrengung 500 Kocher (vergl. Abbild. 14) aus, wobei er noch verpflichtet war, die beim vorangegangenen Einziehen entstandenen Rillen und Wellen auszuplanieren bezw. auszupolieren. Diese Vorrichtung war für Monate lang an dauernde Massenfabrikation bestimmt und besaß daher kein auswechselbares Hohlfutter; eine zweite gleicher Größe, bestimmt für mehrere i Formen, wurde bereits mit auswechselbaren Hohlfuttern ausgestattet und erwies sich im Laufe ihrer Tätigkeit als sehr praktisch. Die neue Ausbauchvorrichtung ist also auf dem Gebiete der Feinblechverarbeitung unbestritten eine be- । merkenswerte Neuerung, welche sich voraus- I sichtlich in dem Kreise der Fachwelt Eingang und Verbreitung verschaffen wird, um so mehr, als sie eine längst empfundene Lücke ausfüllt.