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zentration der Gasatmosphäre an Kohlenoxyd, j dem Partialdrucke von Kohlenoxyd, proportional I ist. Nur bei den höheren Temperaturen be- | stehen hiervon scheinbare Abweichungen, weil die Temperatur nicht mehr konstant bleibt. Es tritt Selbsterhitzung und dadurch Reaktions beschleunigung ein. Die Selbsterhitzung ist eine Folge davon, daß der Spaltungsvorgang 2 CO = CO2 — C unter starker Wärmeentwicklung verläuft. — Man sollte erwarten, daß der Druck erst dann konstant wird, wenn das Kohlenoxyd vollständig gespalten ist, wenn der Druck die Hälfte des Anfangsdruckes erreicht hat. Tat sächlich tritt aber schon bei höheren Drucken Stillstand ein, weil sich schon bei niederen j Temperaturen, als Boudouard angibt, Gleich- | gewichte ausbilden, und die Spaltung nicht j völlig bis zum Ende verlaufen kann. Kobalt. Mit Kobalt wurden ähnliche Ver- j suche wie beim Nickel angestellt. Der Verlauf der Reaktion des Kohlenoxydes in Gegenwart von fein verteiltem Kobalt erwies sich als ana log denen des Nickels. Auf Wiedergabe der Tabellen und Kurven an dieser Stelle verzichte ich daher. Die Druckabnahmen, die sich sicht bar vollzogen hatte, stimmten mit den beim Nickel beobachteten gut überein. Um mich zu überzeugen, ob wirklich die Spaltung 2C0 = CO, — 0 vollständig zu Ende ginge, und keinerlei Gleichgewichte zwischen Kohlenoxyd, Kohlendioxyd und Kohle einträten, [ (was ja, da nie 100 °/o Zerfall nach der Be dienung des Apparates sichtbar waren, möglich gewesen wäre), füllte ich den Apparat in der Kälte mit Kohlenoxyd. Das Reaktionsgefäß brachte ich, um eine genau bestimmbare Tem peratur zu erzielen, in ein Wasserbad. Nach dem Erhitzen im Quecksilberdampfe und darauf folgendem Abkühlen auf die ursprüngliche Tem peratur des Wassers betrug die Kontraktion genau 50 °/o, die Spaltung mußte also bei dieser Temperatur eine vollständige gewesen sein. Zu diesem Versuche war Kobalt das einzige geeignete Material. Bei der tiefen Temperatur würde sich durch Einwirkung von Kohlenoxyd auf Nickel Nickelkohlenoxyd bilden. Eisen wäre für diese Versuche überhaupt nicht brauchbar. Es wurden auch Versuche mit einem Gemisch von Kohlen monoxyd und Dioxyd angestellt, doch konnte kein wesentlicher Einfluß des letzteren auf die Reaktion beobachtet werden. Ein bei 508 0 beobachteter Versuch zeigte, wie zu erwarten war, starke Reaktionsgeschwindigkeit. Eisen. Ein wesentlich anderes Verhalten gegen das Kohlenoxyd zeigte das Eisen. Auch bei diesen Versuchen gelangte mit metallischem Eisen imprägnierter Bimsstein zur Verwendung. Bei einer Temperatur von 360 0 wurden noch im wesentlichen ähnliche Resultate erhalten wie in Gegenwart von Nickel und Kobalt. Man er kennt aber sofort, daß die Reaktion in Gegen wart von Eisen langsamer verläuft, als in Be rührung mit den anderen Metallen. Die Zer setzung der Gasmengen in dem Apparate nahm mehrere Tage in Anspruch. Die Spaltungs reaktion kommt zur Ruhe, wenn der Gasdruck etwa die Hälfte von dem ursprünglichen beträgt, genau so wie früher. Bei dem Übergang auf die Temperatur von 445 0 ändern sich diese Verhältnisse, wie aus der folgenden Tabelle her vorgeht. Der Anfangsdruck betrug 360 mm. Nach dem Erhitzen ergab sich: Zeit in Minuten Druck in mm Zeit in Minuten Druck in mm 0 856 162 363 2 849 252 257 3 836 272 240 5 818 352 170 10 780 452 111 22 666 472 102 82 478 572 61 112 433 602 57 Die Wiedergabe sämtlicher Versuche unter der gleichen Bedingung bei 445 0 würde zu viel Platz beanspruchen, ich verzichte daher auf die Zahlenangabe, zumal sie sehr gut mit denen des letzten Versuches übereinstimmen. Nach stehende graphische Darstellung (Abbildung 3) zeigt die Resultate der verschiedenen Versuchs reihen. Die Reaktionsgeschwindigkeit ein und des selben Eisenpräparates nimmt nach mehrmaliger Behandlung mit Kohlenoxyd zu, um schließlich ein Maximum zu erreichen. Ob diese Erscheinung durch Karbidbildung oder durch andere Ur sachen bedingt ist, läßt sich noch nicht mit Sicherheit entscheiden (siehe I, II und III). Die Gegenwart kleiner Mengen von Wasserdampf begünstigt die Reaktion in auffallender Weise (siehe IV). Auch geringe Mengen von metal lischem Quecksilber scheinen die katalytischen Wirkungen des Eisens wesentlich zu erhöhen; es ist uns gelungen, in relativ kurzer Zeit mit ihrer Hilfe eine derartig starke Zersetzung des