Volltext Seite (XML)
AaöermuerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Rabenau und Umgegend. ritt«!:«»::!»-!..-.::;.-.,,,,:,!,:»»!:»:!»:::::: Erscheint Mittwoch und Sonnabend. Bezugspreis: Monatlich 1 Mark, wöchentlich 25 Psg., einzelne Nr. 13 Pfg. 8 Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger U ü Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liefe- ü 8 ranten oder der Beförderungseinrichtungen) hat ü n der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder - Ü Nachliefening der Zeitung oder auf Rückzahlung - des Bezugspreises. N 8 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. ""7 71k» Schriftleitung, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Anzeigen: einsp. Petitzeile 15 Goldpfennig, (ausw. 30 Pfg.), Reklamen 50 Pfg. Don uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen ss nur gegen Vorausbezahlung. Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis z spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen « Anzeigen übernehmen wir keine Verantwortung. 8 Gemeindeverbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 3S. 8 NMM 70. Fernsprecher: Amt Freital L2V WjDH, 3. EkplMOtk 1924. Drahtanschrift: Anzeiger Zs, IMMg. Lokales und Sächsisches. Aabenau, den 2. September 1924. * Bezirkstagswahl. Am 24. August fanden in den beiden früheren, jetzt zusammengelegten Amtshaupt mannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt die Wahlen für den Bezirkstag der vereinigten Amts hauptmannschaft Dresden statt. Bisher bestand der Bezirkstag der Amtshauptmannschaft Dresden-A. aus 12 Bürgerlichen und 28 Linksparteilern, der Bezirkstag der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt aus 22 Bürger lichen und 18 Linksparteilern. In beiden Bezirkstagen zusammen waren also 34 Bürgerliche und 46 Links parteilern vertreten. Die Wahl am 24. August ergab jedoch für den neuen Bezirkstag eine bürgerliche Mehr heit. Nach dem am Donnerstag festgestellten amtlichen Wahlergebnis wurden 22 Bürgerliche, 15 Sozialdemo kraten und 3 Kommunisten gewählt. — Im II. Wahl kreis (Rabenau, Tharandt usw.) wurden gewählt: Vom Wahlvorschlag Hörig (6059 Stimmen): Oswald Hörig, Landwirt, Hintergersdorf. Karl Tögel, Syndikus, Coß- mannsdorf. Arthur Hecht, Kaufmann, Tharandt. Vom Wahlvorschlag Köppe (4056 Stimmen): Albert Köppe, Händler, Tharandt. Hermann Wallrath, Bürgermeister, Klingenberg. Auf Wahlvorschlag Fleischer sind 645, auf Wahlvorschlag Schneider 1376 Stimmen entfallen. * Gesangskonzert. Für das Konzert des Männcrquartetts „Lantawerk" am kommenden Sonn abend macht sich bereits großes Interesse bemerkbar. Die Karten finden guten Absatz. Das vorliegende Programm ist ein ausgewähltes. Auch zwei Lieder für Kunstgesang befinden sich auf demselben. Für jeden Freund guten Männergesangs wird der Besuch des Konzerts einen be sonderen Genuß bieten. * Bekommen wir einen frühen Winter? Berichte aus Frankreich und Italien melden, daß dort die Zug vögelflüge aus dem Norden bereits in einer sonst um die Zeit nicht beobachteten Häufigkeit auftreten. Besonders bemerkenswert ist für Vogelkundige die Meldung aus Ssidfrankreich, daß die Störche, die dieses Jahr ebenfalls ungewöhnlich früh eingetroffen sind, entgegen ihrer Ge wohnheit nicht geraden Weges nach ihren Winterländern fliegen, sondern noch eine Weile in Südeuropa zu strei chen scheinen. Auch bei uns wollen Wetterkundige mancherlei Anzeichen für einen frühen Winter beobachten, nähme eingeladen, und zahlreich waren die Vereine der Einladung gefolgt, sodaß Seifersdorf am Sonnabend und Sonntag das Bild regen turnerischen Lebens bot. Wenn auch das Wetter nicht besonders günstig war, so konnte das Programm doch in der vorgesehenen Weise durchgeführt werden. War der Sonnabend nachmittag zunächst turnerischer Arbeit gewidmet, so erfolgte ^7 Uhr auf dem Friedhof im Beisein der Ortsvereine die Schmückung der Gräber von 24 verstorbenen Turnbrü dern. Daraus stellte sich der Zug und zog nach dem Turnplätze zur Weihe des Ehrenmals. Hier hielt Herr Ortspfarrer Eltz eine markige Weiherede. Vz9 Uhr be gann unter Kantor Webers Leitung der Begrüßungs abend, auf welchem Reden, Gesänge, turnerische Vorfüh rungen in reicher Fülle abwcchselten. Erst zu vorgerück ter Stunde fand der Begrüßungsabend seinen Schluß. Der Sonntag vormittag war wieder turnerischen Arbeiten gewidmet, es traten die Wetturner und -lurnerinnen zum friedlichen Wettstreit an. Um 2 Uhr stellte man sich zum Festzug. Als der Zug um 3 Uhr auf dem Platze eingetroffen war, hielt Herr Pfarrer Eltz die Weiherede. Eigner Herd ist Goldes Wert. Das war das Motto seiner gehaltvollen Rede. Dann öffnete sich die Tür, und soweit als möglich strömte die Schar der Anwesen den in die Halle. Das schmucke Aeußere ist auch dem Innern eigen. Wir kommen in nächster Nummer darauf zurück. — Das Kampfgericht und der Berechnungsaus schuß hatten eine große, schwere Arbeit zu bewältigen, waren doch gegen 400 Wetturner und -turnerinnen an getreten. Es war wacker gestritten worden, alle hatten ihr Möglichstes geleistet. 198 Kränze wurden verteilt. Alle die Namen zu nennen, ist unmöglich. Ein „Gut Heil" den wackeren Streitern. — Mag die neue Turn stätte immer sein und bleiben das, was zum Begrüßungs abend und zur Weihefeier so vielfältig zum Ausdruck kam: ein Hort zur Ertüchtigung von Gliedern unseres Volkes, ein Hort des Deutschtums. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Von den auf getriebenen 62 Ferkeln wurden 38 verkauft zum Preise von 18—30 Mark pro Stiik. Freital. Am Wegrande der Weißiger Straße in Oberdöhlen wurde in der siebenten Abendstunde ein 14- jähriger Schulknabe aus Weißig in sinnlos betrunkenem Zustande aufgefunden. Die Eltern schafften — oder viel Kranke, die beim Vodenreinigen mit beschäftigt war, stieg plötzlich durch die Dachluke auf das Dach und setzte sich aus die äußerste Zinne mit den Beinen in der Luft baumelnd. Alles gütige Zureden ließ die Kranke un beachtet; sie blieb unentwegt auf ihrem gefährlichen Sitz. Ein Auffangen von unten war nicht möglich, weil an jener Seite ein Felsvorsprung ist, an dem wiederum die Konzerthalle des Schloßgartens sich befindet. Man bat schließlich Dachdecker zur Hilfeleistung. Fünf Dachdecker und ein Pfleger gingen ans Rettungswerk. Den Dach deckern Karl Eichhorn und Kurt Werner gelang es unter Einsetzung des eigenen Lebens an die eigensinnige Kranke, die weiterhin jede Bitte zur Rückkehr ablehnte, heranzukommen, trotz Streubens anzugurten und anzuseilen und schließlich von ihrem Sitz wegzubringen. Vom Markt und allen Straßen, von denen aus die Schloß- zinne zu sehen ist, beobachteten viele hundert Menschen die aufregende Szene. Ein befreiendes Ausatmen ging durch die Menge, als das Rettungswerk geglückt war. Grimma. Auf noch unaufgeklärte Weise ist in der hiesigen Großmühle im oberen Teile Feuer ausge brochen. Mit riesenhafter Schnelligkeit brachen die Flam men sich durch die Decken. Das Eingreifen der herbei- gecilten zahlreichen Feuerwehren wurde durch die furchtbare Hitze, die sich sofort entwickelte, sehr erschwert. Die Weizenmühle, die erst vor dem Kriege einen Ausbau er halten hat, ist gänzlich zerstört, lediglich die Mauern stehen noch. Neben der Einrichtung sind nach oberflächlicher Schätzung 1000 Zentner Weizen und 2500 Zentner Weizenmehl verbrannt. Der Schaden ist sehr beträchtlich. Die Entstehungsursache des Schadenfeuers wird erst die sofort eingeleitete polizeiliche Untersuchung ergeben müssen. Leisnig. Ein hiesiger Einwohner, der nach Beendi gung einer Versammlung in einer Gastwirtschaft einen Rollmops verzehrte, hat sich an einem Bissen derart ver schluckt, daß er binnen kurzer Zeit daran erstickte. Crimmitschau. Ein Opfer der Gefälligkeit. Auf dem hiesigen Bahnhofe entfiel einem im Zuge befind lichen älteren Manne die Fahrkarte. Ein anderer Fahr gast wollte sie ihm ausheben, da setzte sich der Zug in Be wegung, der gesällige Herr stürzte, wurde überfahren und verlor beide Füße. Produktenbörse zu Dresden