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Ein neuer Formkastenbolzen. Einen neuen Formkastenbolzen schlägt Chas. W. Clark in der „Foundry“ vor. Wesentliches daran ist folgendes: Ein großer Übelstand bei den festen Bolzen der Formkasten besteht in ihrer Neigung zu Brüchen; noch schlimmer ist das Losgehen der Ohren beim Ausschütten. Sitzen die Ohren lose, so kann der arme Former sehen, wie er sie auf irgend eine Weise wieder fest anziehen kann, damit das Gußstück keinen Fehler aufweist. Ist der Bolzen abgebrochen, so muß der ganze Kasten zur Reparaturwerkstätte. Der besondere Vorteil des neuen „Knock um all“ benannten Bolzens ist beim ersten Blick aus der Ab bildung zu ersehen. Sicherlich ist von großem Nutzen, daß der Bolzen leicht fest- und losgemacht werden kann. Der Bolzen kann nicht eher entfernt werden, als bis der Kasten richtig sitzt, wodurch jede Plackerei vermieden wird. Weiter ist von Vorteil, daß der Bolzen von jeder gewünschten Länge sein kann. Wenn es sich um einen hohen Kasten oder einen hohen in den Oberkasten reichenden Kern han delt, liegt der Nutzen eines langen Bolzens auf der Hand. Am besten ist aber seine einfache Befesti gungsweise. Alles, was man nötig hat, ist ein hölzer ner Keil, wie er überall zu haben ist, und den man leicht zwischen Bolzen und Ohr einzutreiben hat. Zum Losschlagen braucht man nur auf das spitze Keil ende zu schlagen. Die Ohren werden auf etwa 14 mm ausgebohrt und dann durch einen 6 /s"-Drillbohrer (= 15,875 mm) auf die genaue Weite gebracht. Der Raum zwischen den Befestigungsschrauben an den Ohren im Oberkasten muß eben sein, um einen festen Sitz des Keils zu gewährleisten. Eine offene Frage in der Sandformerei. Während der letztverflossenen Jahre hat nach einer Mitteilung in „Foundry“ eine ganze Anzahl Gießereien, deren Grund und Boden beschränkt ist, Sandtransporteure eingerichtet. Die Formkasten werden nach dem Guß über einem Gitterwerk ausgeleert, wobei die Gußstücke auf dem selben liegen bleiben, während der Formsand hindurch fällt und sodann durch eine Transportvorrichtung nach einem andern Teil der Gießerei befördert wird, um dort durch Sieben von Eisenteilchen gesondert, dann angefeuchtet, aufbereitet und wieder zur Formerei zurückgebracht zu werden. Dabei wird der Sand ge wöhnlich an der Decke entlang (in der Höhe) nach den Bedarfsstellen geführt, was durch eine „endlose“ Vorrichtung geschieht. Wo nur eine kurze Strecke zurückzulegen ist, mag dieses System genügen, bei weiteren Entfernungen jedoch scheint infolge der schüttelnden oder vibrierenden Bewegung des Trans porteurs eine Sortierung des Sandes sich zu vollziehen, wobei sich derselbe zu kleinen losen Kügelchen zu sammenballt, die, wenn angefeuchtet, sogar Quecksilber gleichen. In diesem Zustand scheint der Sand seine Bildsamkeit verloren zu haben und kann trotz tüchtigen Mischens doch kaum fest genug gestampft werden, um gute Formen zu erhalten, die beim Eingießen des flüssigen Eisens nicht in die Brüche gehen. Durch Zermahlen zwischen Walzen scheint der Sand besser zu werden, doch wird er nicht gleichwertig dem Sand, der von Hand zerkleinert, aufbereitet und nicht mit Transporteur befördert wurde. Da diese Zeilen mehr eine Diskussion über diese Frage hervorrufen sollen, als eine Lösung derselben versuchen, so möchte Verfasser dieses dafür nur folgende Erklärung abgeben: Formsand besteht aus Quarzpartikelchen, deren jedes seine eigene Lehm umkleidung hat, die mehr oder weniger bildsam ist. Von der Dicke dieser Umkleidung und ihrer Bildsam keit hängt die Bildsamkeit des Sandes ab. Die Quarz körner haben ihre Umkleidung mit Lehm durch einen Sedimentierungsvorgang während der Bildung der Sandbänke in lehmigem Wasser erhalten. Wenn nun der Lehm von den Quarzkörnern durch die Bewegung des Transporteurs gelöst ist und diese losen und fein verteilten Lehmteilchen sich zu kleinen Kügelchen zusammenballen, deren Oberfläche mit nackten Quarzkörnern oder sehr kleinen Oxyd- und Metallteilchen bedeckt ist, so haben wir den Sand so, wie er durch den Transporteur angeliefert wird. Die Verbesserung durch Walzen würde dann dem Umstande zuzuschreiben sein, daß der Lehm wieder geteilt wird und wiederum als Bindemittel für die Quarzkörner dienen kann. Ein Zentrifugalmischer in Verbindung mit einer Anzahl Walzen soll schon ohne großen Erfolg benutzt worden sein. Ein anderer Vorschlag geht dahin, eine große Menge Sand in einen geräumigen Behälter zu bringen und stets nur den Sand am Boden abzulassen; der Druck des auf liegenden Sandes soll dann den Sand am Boden wieder in seine ursprüngliche Verfassung bringen. Letzterer Vorschlag scheint jedoch wenig empfehlenswert zu sein. Eine weitere Erörterung der Frage dürfte sich wohl sehr interessant gestalten.