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446 Stahl und Eisen. Industrielle Rundschau. 25. Jahrg. Nr. 7. des Januar auf ein verschwindendes Maß sank, hielt sich bis Ende der zweiten Februarwoche auf diesem Stand, um sich dann schnell zu erholen und in der verhältnismäßig kurzen Zeit von kaum einer Woche die normale Höhe wieder zu erreichen. Dabei erschien eine noch schnellere Wiederherstellung geordneter Zustände nicht ausgeschlossen, wenn nicht der Wagen umlauf, der infolge des Streiks vollständig verschoben worden war, erst nach und nach in die alten Bahnen hätte zurückgelenkt werden können. Leider setzte auch die durch den Streik verursachte Umwälzung in der Deckung des Verbrauchs der vollen Ausnutzung der Leistungsfähigkeit der Zechen ein Hindernis ent gegen. Die Nachfrage trat nach Beendigung des Streiks keineswegs stürmisch hervor, wie vielfach er wartet worden war. Es zeigt sich immer mehr, daß der Ausfall in der Ruhrkohlenförderung durch die Aushilfslieferungen ans den erheblichen Lagerbeständen, Mehrleistungen der übrigen einheimischen Gewinnungs stätten sowie starke Steigerung der Einfuhr fremder Kohle in Verbindung mit dem Rückgang der deutschen Ausfuhr wohl vollständig Ausgleich findet. Wie die jetzt vorliegenden Ausweise für Januar und Februar 1905 ergeben, hat der Oberbergamtsbezirk Dortmund in diesen beiden Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres 4951889 t weniger gefördert, welchem Ausfall eine Mehrleistung von 649851 t Stein- und 657915 t Braunkohlen der übrigen deutschen Förderbezirke gegenübersteht. Des weiteren zeigt sich bis Ende des vorigen Monats in der Ein- und Ausfuhr gegenüber dem Vorjahr ein Überschuß für das Zoll gebiet von 1562 004 t Steinkohlen und 209 229 t Braunkohlen. Es ist ferner zu berücksichtigen, daß in der Streikzeit in runden Zahlen von den Beständen unserer Zechen 800000 t, von unseren eigenen Lägern 200000 t und aus denen des Kohlenkontors über 500000 t zum Versand gelangt sind und daß anch in anderen Bezirken Lagerbestände für die Deckung des | Ausfalles nutzbar gemacht worden sind. Buderussche Eisenwerke zu Wetzlar. Die Eisensteinförderung betrug im Jahre 1904 154862 t gegen 144423 t im Vorjahre, mithin 10439 t mehr. Die Roheisenerzeugung stellte sich auf 93817 t (98148 t), der Roheisenahsatz einschließlich Selbst verbrauch auf 90295 t; der Absatz an Schlackensand und Schlackenmehl betrug einschließlich Selbstver brauch 79200 t, der Absatz an Schlackensteinen belief sich auf 9246800 Stück. In der Röhrengießerei zu Wetzlar wurden an Röhren und Formstücken 20682 t erzeugt. Die Erzeugung des Zementwerkes zu Wetzlar betrug 26779 t. Der Rohgewinn der Gesellschaft stellte sich auf 1504396,65 die Abschreibungen und Zurückstellungen auf 1000355,40 , so daß ein Reingewinn von 504041,25 A verbleibt. Aus dem selben wird eine Dividende von 6 °/o auf das 7 500 000 M betragende Aktienkapital mit 450000 M ausgeschüttet, während der Vortrag auf neue Rechnung 12414,50 JI beträgt. In einem Nachtrag zum Geschäftsbericht werden die Gründe dargelegt, welche für den Erwerb der Eisenwerke Lollar, A.-G. in Lollar, zum Zweck der Verschmelzung mit den Buderusschen Eisenwerken maßgebend gewesen sind. Als Kaufpreis wird den Aktionären von Lollar für das Aktienkapital von 2110000 -M der gleiche Betrag in Buderus - Aktien gewährt, und außerdem eine bare Zahlung von 25 °/o auf den Nennwert jeder Aktie. Eine Anzahl Aktionäre, die bei beiden Gesellschaften beteiligt ist, hat sich für ihren Besitz an Lollarer Aktien mit einer baren Zuzahlung von 15°/0 begnügt. Zur Durchführung der Maßnahme soll das Aktienkapital der Buderus-Werke von 7500000 A auf 10500000 JI erhöht werden. Blechwalzwerk Schulz-Knaudt, A.-G. zu Essen. Nach dem Geschäftsbericht war die Gesellschaft mit einem großen Teil der Produktion auf das Aus land angewiesen, da im Inlande nicht so viel Aufträge zu erlangen waren, um allen Werkstätten einiger maßen auskömmliche Beschäftigung zu sichern. Der Versand an Fertigfabrikaten betrug 28979 t sowie 15790 t Nebenerzeugnisse. Der verfügbare Gewinn, welcher einschließlich des Vortrages aus dem Jahre 1903 459 838,05 JI beträgt, wird wie folgt verwendet: Abschreibungen 179 536,06 J(.\ 4% Dividende = 160000 Jt\ statutgemäße Tantieme 12000 Jt\ 2°/0 Superdividende = 80000 JI. Der Vortrag auf neue | Rechnung beträgt 28301,99 JI. Dillinger Fabrik gelochter Bleche, Franz Mguin & Co., A.-G. zu Dillingen-Saar. Das Geschäftsjahr schließt nach 35168 JI Ab schreibungen mit einem Reingewin von 60587,76 JI. Der Umsatz ist von 875541,42 JI im Jahre 1903 auf 1001767,71 Ji gestiegen. Zur Verteilung gelangt eine 5°/ Dividende mit 37 500 Jt. Dürener Metallwerke, A.-G. in Düren (Rheinland). Der Betriebsüberschuß einschließlich einer Ein nahme aus der Patentrechnung beträgt 892297,90 JI, wovon die Generalunkosten mit 214413,62 .M und die vorgeschlagenen Abschreibungen mit 244 879,41 in Abzug zu bringen sind. Von dem hiernach ver bleibenden Betrage von 433004,87 . wurde eine Divi dende von insgesamt 10° mit 250000 JI. verteilt. Der Vortrag auf neue Rechnung beträgt 19 606,70 . Düsseldorfer Maschinenbau-A.-G. vorm. J. Losen- hausen, Düsseldorf. Das letzte Geschäftsjahr schloß günstiger ab als die unmittelbar vorhergehenden, insofern es gelungen ist, einen, wenn auch bescheidenen, Überschuß zu erzielen. Der Betriebsgewinn beläuft sich einschließ lich eines Ertrages des Zinsenkontos von 4169,20 JI auf 253 183,59 JI. Nach Abzug der Handlungsunkosten in Höhe von 167 900,97 JI und der 38 647,82 M be tragenden Abschreibungen verbleibt ein Gewinn von 46 634,80 JI, aus dem eine Dividende von 21/2 °/o mit 37 500 Jt bezahlt wird. Gesellschaft der Metallwarenfabriken B. Hantke in Warschau. Die Gesellschaft, an der die Aktiengesellschaft Ober schlesische Eisen-Industrie stark beteiligt ist, schloß das Geschäftsjahr 1903/04 mit einem Reingewinn von 56500 Rubel, der zu Rückstellungen verwendet wird. Die Beteiligung der Oberschlesischen Eisen-Industrie A.-G. an dem Ünternehmen, dessen Aktienkapital sechs Millionen Rubel beträgt, stand im Abschluß für das Jahr 1903 mit 1266 525 JI zu Buch. Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei. Die aus der in- und ausländischen Zuckerindustrie eingegangenen Bestellungen haben den Werkstätten ausreichende Beschäftigung zugeführt. Auch die anderen Spezialitäten der Gesellschaft, Eis- und Kühlmaschinen und Sauggasanlagen, haben mehr Aufträge als im Vorjahre gebracht. Aus dem im Jahre 1904 erzielten Reingewinn von 395667,95 M gelangt eine Dividende von 18°/o mit 324000 JI zur Verteilung, die Ab schreibungen betragen 58500,11 JI.