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608 Stahl and Eisen. Bericht über in- und ausländische Patente. 25. Jahrg. Nr. 10. einmalige Härtung bei gleicher Hitze der ganzen Platte ohne nachfolgendes Anlassen dem Stahl mit Ausnahme der zementierten Seite eine faserige Struk tur verleiht, welche dem Durchschlagen einen sehr hohen Widerstand entgegensetzt und gleichzeitig die Sprödigkeit beseitigt. Diesen Bedingungen entspricht ein besonders weicher Stahl, dessen Kohlenstoffgehalt 0,15 °/o nicht wesentlich übersteigt, mit 5 bis 6°/ Nickel. Um die Härte des zementierten Teiles zu er höhen, wird zweckmäßig 0,5 °/o Chrom hinzugefügt. Die Platten werden nach der Herstellung auf der Beschußseite durch irgend ein bekanntes Verfahren zementiert und hierauf gehärtet, wozu die Platte gleich mäßig auf 700 bis 800 0 C. erhitzt wird. Hierdurch sollen die zementierten Teile der Platte eine porzellan artige Struktur und große Härte, die nicht zementierten Teile eine faserige zähe Struktur erhalten. den Erstarrungspunkt abkühlt und darauf einen Stahl stab eintaucht, an welchen das erstarrende Metall sich ansetzen soll. Durch Eintauchen eines Rohres erhält er einen hohlen Block, durch stufenweises Ausheben des „Kristallisationskerns“ einen solchen von zu nehmendem Durchmesser. Mit Hilfe eines durch die Charge laufenden Stabes soll die Arbeitsweise auch kontinuierlich ausführbar sein. Erfinder verspricht sich eine größere Reinheit und Gleichmäßigkeit dieser „gewachsenen“ Blöcke. Die Unreinigkeiten sammeln sich, nachdem eine Anzahl derselben „auskristallisiert“ ist, in der Charge an, deren Rest daher in den Kon verter zurückgeht. Erfinder will kleinere Blöcke her stellen und hofft deren Preis f. d. Gewichtseinheit so niedrig halten zu können, wie bei den größten jetzt üblichen. Auf diese Weise soll die Konkurrenz möglichkeit kleinerer Walzwerke verbessert werden. Nr. 18583. Societe Elektro-Metallurgique Fran§aise in Forges (Ishre). Verfahren zum Entoxydieren und Kohlen von Flußstahl. Eisenspäne, Gußeisen- oder Stahlspäne — vorteil haft Eisenfeile — werden mit Kohlenpulver von mög lichster Reinheit (Graphit) gemengt und ein Binde mittel wie Teer, Pech oder Harz zugesetzt. Diese Masse wird zu dichten Blöcken gepreßt, zweckmäßig in bestimmtem Gewicht und Bruchteilen desselben. Diese Blöcke passieren infolge ihres hohen spezifischen Gewichtes die Schlackenschicht und lösen sich schnell und vollständig in dem Stahlbade auf. Patente der Ver. Staaten Amerikas. Zu Patent Nr. 750094. Alfred H. Cowies in Cleveland, Ohio. Elektrisches Schmelzverfahren. Der Ofen ist im Grundzug ähnlich dem vorstehend beschriebenen, aber mit einer Einrichtung versehen, um die Charge in dem Schacht a vorzuwärmen. Durch Winddüsen b wird das bei c entweichende Kohlenoxyd in den Schacht a eingeblasen und die so erzielte Flamme zur Vor wärmung benutzt. Hilfs- brenner d können benutzt werden oder ein Kohlen überschuß der Charge in f a beigemischt und verbrannt werden. Das Ergebnis ist, daß die Charge bereits hoch erhitzt und mit geringem Widerstand in den unteren Ofenteil e eintritt, in wel chem die elektrische Er hitzung zwischen den Elek troden f und dem Herd g mit nach unten zunehmen der Stromdichte und Temperatur (siehe oben) vor genommen wird. Durch h können die Abgase einem Winderhitzer zugeführt werden. Zu Patent Nr. 749490. Horace W. Lash in Minneapolis, Minnesota. Verfahren zur Her stellung von Blöcken. Erfinder will die Blöcke nicht mehr durch Gießen, sondern durch eine Art Kristallisation gewinnen, in dem er eine Charge geschmolzenen Stahls bis nahe an Nr. 749745. Casimir von Philp in West. Bethlehem, Pa., für die Bethlehem Steel Co. in South Bethlehem, Pa. Walzwerk. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung, um die Walzen möglichst rasch auszuwechseln. Die Walzen lager sind in zwei Rahmen angeordnet, welche auf einer gemeinschaftlichen Grundplatte so montiert sind, daß sie die Fenster des Gerüstes a ausfüllen. Eine Vorrichtung, um die Rahmen in den Fenstern zu ver riegeln, wird durch die hydraulischen Kolben b bewegt. Nach dem Lösen der Verriegelung kann der Rahmen samt den Walzen durch den hydraulischen Kolben c auf den Wagen d gezogen werden, welcher darauf durch den Kolben e um so viel weitergeschoben wird, daß der neu einzusetzende Walzenrahmen vor das Fenster gelangt und durch den Kolben c in das Ge rüst hineingeschoben werden kann. Die Gleitbahnen f dienen zur Aufnahme der Reserve-Walzenrahmen, und die hydraulischen Kolben g zur Bewegung derselben von und auf den Wagen d. Die Einrichtung zum Einstellen der Walzen zueinander muß so beschaffen sein, daß sie die Entfernung des Rahmens aus dem Gerüst nicht hindert, deshalb sind in dem entfernbaren Walzenrahmen zwei senkrechte Stangen verschiebbar angeordnet, auf deren oberen Ende die Lager der oberen Walze aufruhen, während die unteren Enden gegen zwei Druckstangen anliegen, welche von unter Flur durch die Gerüstbodenplatte und die Rahmenboden platte hindurch aufwärts reichen. Sie sind durch ein Querhaupt vereinigt, das mit Zugstangen an den hydraulischen Druckkolben h aufgehängt ist. Werden diese Kolben so betätigt, daß die Druckstangen nach unten aus dem Rahmenwerk (und von der Berührung mit den entsprechenden Stangen im Rahmen) zurück gezogen werden, so hindern die Druckstangen das Entfernen des Rahmens nicht mehr. Die Bewegung der oberen Walze nach oben wird durch auf die Walzenlager wirkende Druckschrauben i begrenzt, welche im Walzengerüst angeordnet sind.