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die schon bei der Besprechung der einfachen T-Eisen aufgestellten Prinzipien, welche hier ebenfalls ihre Anwendung finden. Ein Beispiel findet sich vorgeführt in der Konstruktion der I Walzen für die preußischen Staatsbahnprofile Vlllb und Vie mit 138 bezw. 134 mm Höhe, 14 und 11 mm Stegdicke, 110 bezw. 105 mm Fußbreite und 72 bezw. 58 mm Kopfstärke. Zur Erzeugung beider Profile dienen drei Duos von je 2250 mm Bundlänge und 900 mm Teilkreis durchmesser. Das Vorduo liefert den Stab für beide Profile. Dasselbe nimmt in das erste Fasson kaliber einen Block von 175 X 200 mm Querschnitt auf. Diesem Kaliber folgt ein Stauchstich, worauf abermals zwei Fassonstiche folgen; dann werden die Füße wieder in einem Stauchstich entwickelt; mit einem Fassonstich schließt die Arbeit im ersten Gerüst ab. Im zweiten Duo sind vier Fassonstiche, von denen das vorletzte und das Fertigkaliber mehrmals eingedreht ist. Gegen über der oft gebräuchlichen Kalibrierung, bei welcher nach dem zweiten Stauchstiche, den Abbildung 4. Fertigstich einbegriffen, nur drei Fassonkaliber kommen, hat diese Art der Kalibrierung be achtenswerte Vorteile: 1. kann das Stauchkaliber unabhängig von den Fertigwalzen gestellt werden; 2. erfolgt die letzte Wendung des Stabes um 90 0 in einem früheren Stadium der Entwicklung, wobei derselbe noch kürzer ist; 3. wird die infolge Stauchens des Stabes erhaltene wulst artige Verstärkung in vier statt in zwei Fasson stichen weggedrückt, wobei die Walzen mehr geschont werden (Abbild. 5). Die Ableitung des Profiles Vie von der gleichen Vorwalze hat jedoch ihre Schattenseite. Der Vorstab gelangt vom letzten Stich der Vorwalze, 130,5 mm breit, in die Fertigwalzen. Während bei Walzung des Profiles VIII b der Walzstab in vier Stichen um 9,5 mm gebreitet wird, gestattet die Fertig walze für Vie nur eine Breitung von 5,5 mm. Ist schon erstere Breitung sparsam bemessen, so ist jene für Profil Vie, welches mehr Druck verlangt, entschieden zu klein. Infolge Hem mung der Breitung werden nicht allein die Walzen an den Seitenflächen stark verschlissen, es wird dadurch auch viel mehr Kraft ver braucht. Wäre es möglich, in den Vorwalzen ein zweites Stauchkaliber unterzubringen, welches [Abbildung 5. Fertigprofile wovon keine dabei in der flächen rein Der Grundsatz, nach Be ginn der Fassonierung mit möglichst wenig Stichen auszukommen, soll in den meisten Fällen festgehalten werden; nur dann kann von demselben abgegangen wer den, wenn ein Profil gewalzt werden muß, welches vor aussichtlich sehr selten, da bei in geringen Mengen be etwas schräg eingeschnitten sind, Erwähnung geschieht. Man ist Lage, beim Nachdrehen die Fuß- zu bekommen. Auch für Gruben schienenprofile von 65 und 50 mm Höhe sind Beispiele vorgeführt. Erstere sind für ein Trio von 550 mm Durchmesser bei 1650 mm Bund länge, letztere für ein solches von 430 mm Durchmesser und 1200 mm Bundlänge aus kalibriert. Der Stab für 65 mm-Schienen von 100/100 wird in neun Kalibern, darunter zwei Stauch- und sieben Fassonkaliber, fertiggestellt. Ebenso bedarf der Stab von 77 mm Dicke für das 50 mm-Profil die gleiche Anzahl Kaliber. Derartig kleine Profile können vom Quadratstab auch mit sieben Stichen fertiggebracht werden. stellt wird, und wenn es möglich ist, dieses Profil von einer schon vorhandenen Walze abzuleiten. Der Verfasser bespricht dann die Kalibrierung der Winkellaschen und führt als Beispiel jene der zu den Schienen der preußischen Staatsbahn profile 8 b, 9 c und 9d gehörigen Type an. Die Konstruktion ist für ein Trio von 2000 mm Bundlänge und 750 mm Teilkreis vollständig vorgeführt; die Lasche wird mit sieben Stichen fertiggestellt. Der Walzstab wird nie gewendet, weshalb die Arbeit sehr rasch vonstatten geht. Die Kalibrierung von Eisenbahnschwellen wird in drei Beispielen erläutert. Das erste be handelt die Schwelle Form 51 der preußischen Staatsbahn; dieselbe wird in zwei Kehrduos von 2250 mm Bundlänge und 750 mm Durchmesser in acht Stichen aus einem Vorstabe von 205 X150 mm fertiggewalzt; die wulstartig endenden Füße werden im vierten, fünften und siebenten Stiche gestaucht. Die Kalibrierung von Kleinbahnprofilen ist für Trios ausgeführt. Die Walzenausführung für Unterlagsplatten wird in einem Beispiel, welches ein Profil der preußi schen Staatsbahn behandelt, gezeigt. Das 210 mm breite Profil mit zwei Randansätzen wird mit einem Trio von 2000 mm Bundlänge statt des für Profil Vlllb vorhandenen benutzt wird, wenn Vie erzeugt werden soll, so könnte diese Kombination ohne Schaden An wendung finden. Schienen sind ein Massenartikel, weshalb ein Sparen in den Einrichtungskosten meist nicht am Platze ist. Von Vorteil ist es, wenn die