Volltext Seite (XML)
15. April 1905. Das Kalibrieren der Profilwalzen. Stahl und Eisen. 453 derselben, welche von Stich zu Stich genommen wird. Die Höhe des Blockes ist genügend mit 1,6 bis 2,0 mal der Flanschhöhe des zu walzen- j den Profils. Die Tabellen, welche ich aufgestellt j habe, lassen es nun übersehen, wie die Druck verhältnisse und die Abnahme des Querschnitts | Dieselben geben in 8 folgende Werte an: Bezeichnung der Ka liber; in der zweiten die Breite und Brei tung derselben; in der dritten Stegdicken und Verhältniszahlen; in der vierten Gesamt flanschhöhen und Ver hältniszahlen; in der fünften geteilte Flanschhöhen und Ver hältniszahlen; in der sechsten Flanschdicken am Steg (A) und Ver hältniszahlen; in der siebenten äußere Flansch dicken (a) und Verhältniszahlen; in der achten Querschnitte und Verhältniszahlen. In den Ru briken 5, 6 und 7 ist durch H und B angedeutet, ob die Walze an den Stellen geschlossen oder offen arbeitet (H offen und B geschlossen). In H (offenes Kaliber) ist der horizontale Druck kleiner als in B (geschlossenes Kaliber), da gegen der vertikale Druck größer, weil bei H die Flanschen gestreckt und bei B gestaucht werden. An Hand dieser Zahlen, welche ich mit Hilfe der Tabelle gefunden, zeichne ich den ersten profilierten Stich auf und sehe an diesem, ob die Kalibrierung gut ist. Wenn die Form dieses Stiches gut ausfällt, so sind die übrigen Stiche ebenfalls gut. Die Form des ersten Stiches ist als brauchbar anzusehen, wenn man an nehmen kann, daß das Kaliber mög lichst gefüllt wird. Abbildung 3 zeigt ein Profil für den ersten Stich, bei dem das Kaliber gefüllt sein wird. Das Profil nach Abbildung 4 für den ersten Stich ist dagegen nicht brauchbar, weil hierbei die Ausbildung der inneren Stegbreite im Verhältnis zur Flansch dicke schon zu groß ist. Das Material, welches für die Flanschen gedacht ist, wird durch den zu breiten Steg heruntergerissen und füllt die Flanschen nicht aus. (Wie weit sich das Kaliber ungefähr füllen würde, ist in Abbil dung 4 durch punktierte Linien angedeutet.) Die Folge davon wäre, daß die Flanschen auch in den folgenden Kalibern nicht gefüllt würden, wodurch das Material sich in den Flanschen leicht rissig walzen wird. Erreiche ich nun durch Rechnung nach der Tabelle einen ersten Stich nach Abbildung 4, so muß ich nachsehen, ob ich die vertikalen Druckverhältnisse in den einzelnen Kalibern noch erhöhen kann. Ist dieses nicht der Fall, so muß ich eine entsprechende Anzahl Stiche mehr nehmen. In den beigegebenen Tabellen und Zeich nungen (Tafel IX) habe ich die Berechnung für I N.-Pr. 40 und I N.-Pr. 32 durchgeführt und die einzelnen Kaliber aufgezeichnet. Ver gleicht man die Tabellen der beiden Profile, so ist man leicht in der Lage, die Zahlen für die zwischenliegenden Profile festzustellen. Für die Disponierung der Walzen habe ich eine Walz werkseinrichtung von drei Duogerüsten mit Walzen von 2,500 mm Ballenlänge und 900 mm Durchmesser angenommen. Hierbei ergibt sich, daß die Vor walze im ersten Gerüst zu ge brauchen ist für T N.-Pr. 32 bis 40, die beiden Vorwalzen im zweiten Gerüst für T N.-Pr. 32 bis 36 bezw. 38 bis 40. Die Vorwalzen sind in Stahlguß gedacht, weil die Randdicken der Walzen in Gußeisen zu schwach sein würden. Das Kaliber Nr. 5 in den Vorwalzen des zweiten Gerüstes ist zwischen Kaliber Nr. 7 und Nr. 8 gelegt, um mit nur einem Doppelrand aus zukommen. Aus demselben Grunde ist das Ka liber Nr. 10 bei der Fertigwalze für 132 nicht neben Kaliber Nr. 9 gelegt. Die Dicke die dabei angenommenen Walzwerkseinrichtungen und Profile maßgebend. Sie ändern sich selbst verständlich nach Höhe und Art der Profile, vorhandenen Walzendurchmessern und Walzen zugmaschinen. Vorstehende Zeilen sollen eben nur zeigen, wie systematisch die Kalibrierung für vor handene Walzenstraßen zu berechnen und zu konstruieren ist. gleichmäßig verteilt sind, den Rubriken von 1 bis in der ersten Rubrik die der übrigen Ränder habe ich durch diese An ordnung stärker nehmen können und dürfte das Verschieben des Walzstabes vor dem Walzgerüst wohl durch das Versetzen der Kaliber keine Schwierigkeiten machen. Die Verhältniszahlen der angeführten Tabellen sind natürlich nur für