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WaöenauerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Rabenau und Umgegend. UN::::::::::::::::::-::::::: Erscheint Mittwoch und Sonnabend. Bezugspreis: Monatlich 1 Mark, -- wöchentlich 25 Pfg-, einzelne Nr. 13 Pfg. n Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger :: -- Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liefe- -- ranten oder der Beförderungseinrichtungen) hat U ff der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder - n Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung ü des Bezugspreises. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. <0^777 772t> Schriftleitung, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Anzeigen: einsp. Petitzeile IS Goldpfennig, (ausw. 30 Pfg.), Reklamen 50 Pfg. Bon uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen nur gegen Vorausbezahlung. Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen Anzeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Gemeiudeverbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 39. MSMr 85. Fernsprecher: Amt Freital 120 SoiWbeilh, den 25. MM 1924 Drahtanschrift: Anzeiger Z?. Lokales und Sächsisches. Nadenau, den 24. Oktober 1924. * Die Neichstagsneuwahlen sind amtlich auf den 7. Dezember festgesetzt. * Heißt Sparen entbehren? Ja und nein. Sparen heißt entbehren für den, dem der Verzicht auf die vielen unnötigen Kleinigkeiten, die aus einer augen blicklichen Laune unnützerweise angeschafft werden, schwer- fällt. Sparen heißt nicht entbehren, wenn man darunter jene sinnlose Form der Lebenshaltung versteht, die über all das einfache und zweckmäßige erstrebt und sich damit auch zufrieden gibt. Wieviel Möglichkeiten bieten sich einem so gesinnten Menschen, durch billigeren Einkauf, durch sparsameren Verbrauch, durch Verzicht auf die nebensächlichen oder überflüssigen Genüsse, Pfennige und Mark vor unnützer Verwendung zu bewahren; für ihn bedeutet diese rationelle Lebensweise durchaus kein Opfer, da er den Luxus nicht vermißt. Wer sich den ganzen Ernst unserer wirtschaftlichen Lage vor Augen hält, dem wird die Sparsamkeit nicht Entbehrung, sondern Pflicht gegen sich und die Gesamtheit sein. Zudem bedeutet es tatsächlich auch heute für weite Volkskreise keine Ent behrung, bei den sich so vielfach bietenden Gelegenheiten einige Pfennige und Groschen zurückzulegen. Dieser kleine irgendwo ersparte Pfennig muß es bringen! Aus dem Sparen im kleinen erwächst, da die Zeit durch Zinserträgnis mithilft, bald ein nennenswerter Betrag. Je länger einer spart, um so weniger merkt er, daß Sparen auch für ihn verzichten müssen hieß. Im Gegen teil, jetzt bringt es ihm ehrlich erworbenen Wohlstand. Seine vernünftige Lebenshaltung trägt dann ihre Frucht. * Die Invalidenversicherung. Die Zahl der seit dem 1. Januar 1891 bis 30. September 1924 von der Laudesversicherungsanstalt Sachsen bewilligten Invaliden renten betrug 317 223. Davon sind infolge Todes oder aus anderen Gründen weggefallen 190 543, sodaß am 1. Oktober 1924 noch 126680 liefen, gegen 123 573 am 1 Juli 1924. Altersrenten sind seit I. Januar 1924 nicht mehr bewilligt worden, weil seit dieser Zeit vom vollendeten 65. Lebensjahre an Invalidenrente gewährt wird. Von den seit 1. Januar 1891 bewilligten 83 539 Altersrenten sind 75 337 weaaefallen be;m. in Invaliden Turnerleben brachte das Riegenturnen. Die gestellte Aufgabe: Sprungformen zu beurteilen, war gut gelöst und beleuchtete die mannigfaltige Uebungsmöglichkeit an den verschiedenen Geräten. Gausportwart Heinz ver suchte durch Vorübungen zum Lauf dem volkstümlichen Turnen Freunde zu gewinnen. Ein kurzer Volkstanz brachte Erheiterung. Die Wetturner erprobten zum Schlüsse die für das Gerätewetturnen, das auf den 30. November verlegt wurde, ausgeschriebenen Hebungen. Der Verlegung der Gauvorturnerstunde und Gaugeselligen wurde zugestimmt. Klingenberg. In den Räumen des Pretzschen dorfer Gasthoss veranstaltet der Bezirksobstbauverein Klingenberg und Umgegend, dem Mitglieder aus 18 Ortschaften angehören, vom 25. bis 27. Oktober eine Obstausstellung, die ganz bedeutend zu werden verspricht. Zugleich wird ein Obstmarkt stattsinden. Auch werden während der Ausstellung ununterbrochen Einkochappa rate, Gartengeräte, Früchte usw. verlost. Am Sonnabend und am Sonntagabend werden Vorträge, teilweise mit Lichtbildern, gehalten. Dresden. Nachdem Fräulein Sidonie Nösche in Firma Leinenhaus R. Hecht, Wallstraße, bereits während des Schaufenster-Wettbewerbes für ihre hervorragenden Dekorationen mit eineni Geldpreis von 200 Mark aus gezeichnet worden ist, wurde ihr jetzt auch der große Geweco-Preis der Firma Carl Weber L Co., Örling hausen, zugesprochen. Die Firma Carl Weber L Co. hatte diesen Preis, bestehend aus einer vollständigen Brautausstattung, ausgeschrieben für das beste dekorierte Fenster ihrer eigenen Fabrikation während der Deiwa- Woche. Freiberg. Zucückführung der Holzskulpturen des Freiberger Domes von Dresden nach Freiberg. Im Jahre 1853 wurde eine größere Anzahl dem Freiberger Domkirchenlehn gehöriger Holzschnitzwerke von hohem kulturellen Werte oertragsweise dem Sächsischen Alter tumsverein übergeben und im Altertumsmuseum in Dres den ausgestellt. Der Domkirchenvorstand hat nun den Ueberlassungsvertrag für Anfang 1925 gekündigt und will die alten Kunstschätze ihrer ursprünglichen/. Heimat Freiberg wieder zuführen. Da die Unterbringung aller Stücke — es sind im ganzen 53 — im Dom selbst un- Oelsnitz i. E. Ein vierjähriges Mädchen einer hier wohnenden Familie verstarb an Weintraubenvergif tung, während ein zweijähriges Schwesterchen noch schwer krank darniederliegt. Die Kleinen hatten die Wein trauben ungesäubert gegessen. Mittweida. Am Dienstag Abend führte Cliff Aeros trotz Nebel, Nässe und Kälte seinen tollkühnen Todessturz vor Tausenden von Zuschauern aus. Auf der dritten Bahn kam Cliff Aeros ins Schleudern und schlug mit dem Kopfe auf die scharfe Eisenkante der Verbin dung auf. Er verlor die Besinnung und blieb in den Berspannungsdrähten hängen. Im Publikum fielen Frauen und Männer in Ohnmacht. Cliff Aeros erhob sich aber bald wieder und lächelte trotz seines blutenden Kopfes. Bald nach dem Sturze brach das ganze Ge rüst, an dem zwei in einer hiesigen Fabrik beschäftigte Lehrlinge einige Schrauben gelockert hatten, zusammen und bildete einen einzigen Trümmerhaufen. Die Uebel täter sind ermittelt. Treuen. Hier ist neuerdings im Auftrage der Stadt ein Gasriecher an der Arbeit. Vermöge seiner äußerst empsindsamen Geruchsnerven ist er in der Lage, Gasrohr brüche bezw. Undichtheiten des Rohrnetzes festzustellen, nachdem er zu diesem Zwecke in den Erdboden ein Loch bis etwa 40 Zentimeter Tiefe getrieben und in dieses eine Messingröhre eingesührt hat. Die Arbeit verlohnt sich, denn im Laufe der Zeit sind eine ganze Anzahl solcher Undichtheiten wahrgenommen worden. Auch die Nachbarstadt Auerbach hat sich den Mann zur Ausübung des Gasriechens bestellt. Plauen. An der Kreuzung der Straßberger- und Trockentalstraße wurde eine etwa 18jährige Radfahrerin, die in schneller Fahrt noch vor einem Lastauto vorüber fahren wollte, von dem Wagen umgerissen und einige Meter weit geschleift. Durch Lungenzerreißung erlitt das Mädchen den Erstickungstod. Leipzig. In arge Verlegenheit wurde hier eine Dame gebracht, die mit dem D-Zug nach Halberstadt fahren wollte. Ein Taschendieb stahl ihr bei dem Ge dränge aus der Handtasche das gesamte Reisegeld und die Fahrkarte, sodaß sie nicht in Lage war, weiter zu reisen. Plauen. Hier wurde am Mittwoch ein angeblicher