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WaöenauerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Rabenau und Umgegend. Erscheint Mittwoch und Sonnabend. Bezugspreis: Monatlich 1 Mark, wöchentlich 25 Pfg-, einzelne Nr. 13 Pfg. ü Im Falle höherer Gewall (Krieg oder sonstiger ü 8 Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liefe- -- ö ranten oder der Befördcruugseinrichtungen) hat ü n der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder u - Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung - des Bezugspreises. u « Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. Schriftleitung, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Z Anzeigen: einsp. Petitzeile 15 Goldpfennig, (ausw. 30 Pfg.), Reklamen 50 Pfg. 1- Bon uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen ü nur gegen Vorausbezahlung. U Anzeigen werden an den Erfcheinungstagen bis z spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. Ü Für Fehler in durch Fernsprecher ausgegebenen s - Anzeigen übernehmen wir keine Verantwortung, z ß Gemeindeverbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 39. z Drahtanschrift: Anzeiger 37. ÄMM 84. Fernsprecher: Amt Freital 12S UWM), 22. MM 1924 Auflösung des Reichstags. Berlin, 20. Okt. (Amtlich.) Reichs präsident Ebert hat auf Vorschlag des Reichskabinetts den Reichstag ausgelöst. Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 21. Oktober 1924. * Neufestsetzung der Beiträge zur Erwerbslosenfürsorge. Der Verwaltungsausschuß des Landesamtes für Arbeits vermittlung hat beschlossen, die Beiträge zur Erwerbslosen fürsorge vom Montag, den 3. November, ab auf 1 v. H. des Grundlohnes herabzusetzen. Die den Krankenkassen auf Grund der dritten Anordnung des Präsidenten der Reichsarbeitsverwaltung vom 7. April 1924 für die Beitragserhebung zustehenden Vergütungssätze ändern sich dadurch nicht. * Der heutigen Ausgabe unserer Zeitung liegt eine Ankündigung der Firma Dr. med. Robert Hahn L Co., G. m. b. H., Magdeburg, über ihr in vielen Tausenden von Fällen bewährtes Nerven-Nährmittel „Ner Visan" bei, auf welche wir unsere Leser ganz besonders Hin weisen. Ein Versuch mit diesem Mittel dürfte sich aus jeden Fall empfehlen. * Das gute Bier kommt wieder! Der Reichs- Minister für Ernährung und Landwirtschaft gibt bekannt, daß Z 2 der Verordnungen über Lebensmittel vom 8. September 1922 (27. März 1923) mit Wirkung vom 1-, ,3anuar 1925 aufgehoben wird. Die nunmehr be seitigte Vorschrift verbot die Herstellung von Starkbier, d. h. vom Bier mit einem Stammwürzgehalt von mehr als 13 Prozent. Vom Jahre 1925 ab kann also im Gambrinus wieder Friedensware geliefert werden, und wir sehen der kommenden Bockbiersaison mit frohen Erwartungen entgegen. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Von den auf getriebenen 37 Ferkeln wurden 27 verkauft zum Preise von is—30 Mark pro Stück. Kipsdorf. Die während der Sommermonate be triebene staatliche Kraftwagenlinie Kipsdorf—Zinnwald ist am 19. Oktober mit der Fahrt 7 (7,30 Uhr abends sich der zu Freital-Potschappel geborene Kaufmann Mar Häufler vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden verantworten. Am 20. Juni erschienen in der Dresner Volkszeitung und anderen Blättern größere Inserate der Firma Birnberg <L Co., deren Inhaber Angeklagter ist, worin unter anderen Kostüme aus reinwollenen Rips, Gabardine, Kammgarn-Cheviot in Hellen und dunklen Farben, Donegal-Kostüme, Sportform, gefüttert für Mk. 12.90 angeboten wurden. In der Verhandlung bestritt Häufler eine unlautere Absicht gehegt zu haben, es liege ein Versehen einer anderen Zeitung vor, wo die Jnseraten- entwürfe hergestellt und die erforderlichen Abzüge geliefert worden sein. Das Inserat hätte an jener Stelle richtig heißen müssen „von 12.90 Mk. an". Das Gericht hielt ein strafbares Vergehen doch für vorliegend und erkannte auf 100 Goldmark Strafe. Niedersedlitz. Schwere Verbrennungen erlitt die 16 Jahre alte Martha Schmidt. Die Bedauernswerte litt unter epileptischen Anfällen. Beim Kafscebrennen kam sie infolge eines solchen Anfalles der Flamme zu nahe und erlitt im Gesicht sowie an der Brust, an den Händen und an anderen Stellen sehr schwere Brand wunden, sodaß an ihrem Aufkommen gezweifelt werden muß. Pirna. Einige junge Burschen, die von Cunners dorf nach der Stadt gingen wurden von zwei ausgewach senen Dachsen angegriffen und konnten sich ihrer nur mit Steinwürfen erwehren. Schließlich gelang es ihnen, eins der Tiere zu erschlagen. Es war ein Weibchen im Gewicht von 35 Pfund. Freiberg. Einen verzweifelten Kampf mit einem Wilderer hatte am Montag abend Erbgerichtsbesitzer Vilmar in St. Michaelis zu bestehen. Als Vilmar sich aus den Anstand an St. Michaeliser und Langenauer Flur begab, begegnete ihm im Walde ein Mann mit gestilltem Rucksack. Auf Anruf warf der Mann den Rucksack zu Boden. In dem Rucksack befand sich ein erlegtes Reh. Der Mann leistete der Aufforderung zum Mitgehen anscheinend Folge, griff aber alsbald blitzschnell nach dem Lauf des schußbereiten Gewehres und sucht: dieses dem Jäger zu entreißen. Ein hartnäckiger Kampf um das Gewehr entbrannte, bis es endlich Vilmar ge lang, den Wilderer mit einem Schlage des Gewehr- die um den Täter zu fassen Der Dieb stellte sich auch durch die Kellertür ein, schlug jedoch den Wächter, als dieser ihn festnehmen wollte, mit einem Schlüssel nieder. Der Lagerhalter verlor die Besinnung. Der Dieb konnte unerkannt entfliehen, doch gelang der Polizei seine Fest stellung. Es ist der Fabrikarbeiter Scholz, der fest genommen wurde. Büchertisch. Das „Daheim" schickt eine überaus farbenfreudige und inhaltreiche Werbenummer zu Beginn des neuen Jahr gangs, des 61., in die Welt hinaus. Eine Durchsicht des Heftes zeigt uns, auf welcher glänzenden Höhe literarischen und künstlerischen Schaffens das Daheim zurzeit steht. Ein vaterländischer Roman von Marie Diers aus den schwersten Jahren der Napoleonszeit eröffnet in Nr. 1 den Jahrgang. Er trägt den in der Zeit unseres Wiederauf baues sehr gut passenden Tittel: „Lat di nich ümsmieten". Der Direktor des Berliner Zoologischen Gartens, Prof, ve. Heck, schildert in einem mit vielen photographischen Neuaufnahmen geschmückten Aufsatz Jungvolk und Neu volk im Berliner Zoo. Farbige Bilder aus preußischen, sächsischen, bayrischen und österreichischen Schlössern zeigen die Zeit des Biedermeiers in unsern alten Fürstenhöfen; ein vorzüglicher Führer durch die Kunst dieser Zeit ist den Daheimlesern Or. Paul Weiglin. Es schließen sich an "einige Plaudereien über „Sprachscherze und Scherz reime" und „Kienäppel und Bratäppel". Es folgt dann das „Frauendaheim" mit einem reichillustrierten Artikel über Kreuzstich, Abendkleider und Herbstmäntel. Nicht unerwähnt bleiben darf auch der vielbenutzte Briefkasten des Daheim und im Anhänge der weltbekannte Personal- Anzeiger, der vom Rufe des Daheim untrennbar und ein treuer Gehilfe der Frauen ist. Für Unterhaltung und Ergötzung der Kinderwelt sorgt die farbige Iugendbeilage des Daheim unter dem Titel: „Arche Noah", welche dem Daheim lose beiliegt und so für die Kinder eine eigene Zeitschrift bildet. Das Daheim kostet monatlich G.-M. 1.60, bzw. 40 Pfg. für jede Einzelnummer. Produktenbörse zu Dresden vom 20. Oktober 1924. Amtliche Notierungen. Preise in Goldmark. Weizen