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AakenauerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Rabenau und Umgegend. Erscheint Mittwoch und Sonnabend. Bezugspreis: Monatlich 1 Mark, wöchentlich 25 Pfg., einzelne Nr. 13 Pfg. n Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger ü Stömngen des Betriebes der Zeitungen, der Liefe- i- Ü ranten oder der Beförderungseinrichtungen) hat ff ff der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder - ü Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung Z des Bezugspreises. ff biWülöl 83. Fernsprecher: Amt Freital 120 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. Schristleitung, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. LmMO, »eil 18 Lwder ISA. 5 Anzeigen: einsp. Petitzeile 15 Goldpfennig, (ausw. 30 Pfg.), Reklamen 50 Pfg. ff Bon uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen « nur gegen Vorausbezahlung. ff ff Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis n spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. ff Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen Z - Anzeigen übernehmen wir keine Berantwortung. Z L Gemeindeverbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 39. g Drahtanschrift. Anzeiger Z7. IllhlgW. Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 17. Oktober 1924. * Für das Jugend- und Fürsorgeamt zu Dresden besteht auch in unserer Umgegend eine Kolonie, und zwar unter dem Namen Beerwalde. Das Jugend- und Fürsorgeamt zu Dresden gibt Kinder vom 3. Lebenslage bis zum 14. Lebensjahre gegen eine Entschädigung auf möglichst lange Zeit in Pflege. Zur Kolonie Beerwalde gehören die Ortschaften: Beerwalde, Ruppendorf, Höcken dorf, Borlas, Lübau, Spechtritz, Rabenau, Klein- und Großölsa, Wendischcarsdorf, Malter, Paulsdorf, Pauls hain, Seifen und Seifersdorf. Leiter der Kolonie ist Lehrer Walter Glauche, Seifersdorf, der bereitwilligst jederzeit nähere Auskunft erteilt. * Vortrag. Der vom Verschönerungsverein am Mittwoch abend gebotene Vortrag hatte einen sehr zahl reichen Besuch gefunden. Das von Herrn Kapitän Zschech gewählte Thema „Seefahrt im Aufstieg und Niedergang der Völker" sesselte die Zuhörer bis zum Schluß. Nach dem Vortrag ließ Herr Kapitän Zschech die Zuschauer durch Vorführung bunter Lichtbilder im Geiste eine Reise um die Welt machen. In vortrefflichen Bildern führte er uns durch alle Weltteile. Reicher Beifall wurde dem Vortragenden zuteil. * Heute sei schon bekanntgegeben, daß die Theater- gesellschast im Turnverein „Vorwärts" am Sonnabend, den 25. Oktober, auf der „Albert-Höhe" mit dem Lust spiel: „Herrschaftlicher Diener gesucht" über die „Bretter" gehen wird. Was auch diesmal zu erwarten ist, ist schon in den früheren Theaterabenden bewiesen worden, welche ja heute noch in guter Erinnerung sind. Wir wollen uns darum schon heute auf diesen Abend vorbereiten, um wieder einmal ein paar fröhliche Stunden zu verleben. * Sparen bringt Preissenkung. Die Geldknappheit und die davon herrührenden hohen Zinssätze sind ein wesentlicher Grund für die immer noch hohen Preise. Diese volkswirtschaftliche Erkenntnis ist heute jedem ge läufig und doch handeln die wenigsten danach. Zur gesunden Wirtschaft eines Volkes gehört umfangreiche Produktion mit lohnendem Absatz; Absatz zu niedrigen Preisen ist aber nur denkbar, wenn genügend Geld vor handen ist, das ausgleichend wirken kann für die ver- * vom 1. Oktober 1924 ab von zweieinhalb vom Hundert auf zwei vom Hundert ermäßigt worden. Darüber, ob ein Umsatz vor oder nach dem 1. Oktober liegt, ent scheidet nach den Durchführungsbestimmungen bei der Versteuerung nach den vereinnahmten Entgelten (Istein- nahme) der Zeitpunkt der Vereinnahmung, bei der Ver steuerung nach den Leistungen und Lieferungen (Sollein nahme) der Zeitpunkt der bewirkten Leistungen. Die Steuerpflichtigen, die zu monatlichen Umsatzsteuervoraus zahlungen verpflichtet sind, haben daher erstmals im November 1924 für die Umsätze im Oktober, die Steuer pflichtigen, die zu vierteljährlichen Umsatzsteuervorauszah lungen verpflichtet sind, erstmals im Januar 1925 für die Umsätze von Oktober bis Dezember 1924 die Umsatz steuer in Höhe von zwei vom Hundert zu entrichten. Dagegen haben sowohl die Monats- als auch die Vier teljahrszahler bei der Vorauszahlung im Oktober 1924, die sich aus die Umsätze vor dem I. Oktober 1924 be zieht, noch zweieinhalb vom Hundert zu zahlen. Um die mit der Ermäßigung der Steuer bezweckte Preis senkung auch bei Bindung an länger zurückliegende Ver träge zu ermöglichen, mußte ein zivilrechtlicher Anspruch des Abnehmers auf Preisnachlaß geschaffen werden. Ist die Preisvereinbarung vor dem 25. September 1924, also zu einer Zeit getroffen, zu der die Kenntnis von der neuen Regelung noch nicht allgemein durchgedrungen war, so hat der Lieserungsverpflichtete dem Abnehmer einen Nachlaß in Höhe von einhalb vom Hundert des Entgelts zu gewähren. Die Durchführungsbestimmungen sehen schließlich vor, daß dem Ausfuhrhändler in Fällen, in denen der Umsatz ins Ausland vor dem 1. Januar 1925 getätigt wird, noch zweieinhalb vom Hundert des Preises vergütet werden, sofern der Vergütungsanspruch selbst bis zum 3l. Januar 1925 geltend gemacht ist. Freital. Aus dem Carola-Schacht in Zauckerode verunglückte am letzten Sonnabend nachmittag der 47 Jahre alte verheiratete Bergarbeiter Max Rothe dadurch, daß sich vor Ort eine keilförmige Gesteinschale loslöste und Rothe aus den Kopf fiel, der sofort tot zusammen brach. Dippoldiswalde. Die böse Welt! Dieser Tage ging ein hiesiger Landwirt nach seinem Felde. Ein Stück vor der Stadt saß im Straßengraben ein älterer Mann. Der Alte, der, wie der Landwirt sofort merkte, an diesem Moritzburg. In Wilschdorf wollte ein Landwirt aufs Feld fahren, um Kartoffeln zu holen. Dabei be merkte er, daß seine dicht hinter dem Dorfe gelegene Wiese und das angrenzende Feld stark aufgewühlt waren. Als er sich den Schaden näher besehen wollte, bemerkte er im Schilfe seines in der Nähe befindlichen Teiches ein großes schwarzes Tier. Er ging zurück, stieg auf seinen Wagen und sah von dort aus, daß sich ein seistes Wildschwein im Schilfe häuslich niedergelassen hatte. Er ließ den Wagen stehen, eilte zurück ins Dorf und holte einen Jäger, der das Wildschwein mit einem gut gezielten Blattschuß vom Wagen aus erlegte. Der feiste Braten hatte ein Gewicht von 185 Pfund. Da in der Gegend keine Wildschweine vorkommen, auch seit Men schengedenken kein solches hier geschossen worden ist, wird es sich wohl um einen Keiler handeln, der aus dem nahen Moritzburger Revier desertiert ist. Klingenthal. Am 1. Oktober ds. Is. waren 205 Jahre verflossen, seitdem sich das bekannte Hotel „Zum braunen Hirsch" im Besitze der Familie Herold befindet. Der erste Besitzer des „Braunen Hirsches" kam von Schöneck nach Klingenthal. Aus der Besitzübernahme geht die Tatsache hervor, daß 1719 der „Braune Hirsch" schon bestanden hat. Von dem ersten Besitzer hat sich der „Braune Hirsch" stets vom Vater auf den Sohn vererbt. Der derzeitige Besitzer, Hugo Herold, bewirtschastet den „Braunen Hirsch" schon seit 1893 und seit fünf Jahren gemeinschaftlich mit seinem Schwiegersohn, Herrn Thierbach. Plauen i. V. Donnerstag mittag stieg in Ab wesenheit seiner Angehörigen ein 25 Jahre alter Ver messungsgehilfe in einen vorher ausgeräumten Wäsche koffer, schlug den Deckel hinter sich zu und fand dabei den Erstickungstod. Vor Ausführung des eigenartigen Selbstmordes hatte er von innen die Tür zur Wohnung verriegelt. Die Angehörigen des Lebensmüdrn waren durch den Umstand, daß die in dem Koffer befindlichen Gegenstände ausgeräumt worden waren, auf den Ge danken gekommen, daß der Vermißte sich in den Koffer hineingezwängt haben könnte. Der Grund zur Tat dürfte in Krankheit zu suchen sein. Leipzig. Bronzierte Nickelgroschen. Mutmaßlich einer von denjenigen, die Nickelgroschen aufgesammelt haben (die aber jetzt nur noch Metallwert besitzen), sucht dadurch den Schaden wett zu machen, indem er einfach Nickel^bnnsenniastücke mit Goldbronze anstreicht