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seines Amtes enthöbe Miem N a chP olg er wurde dec bisherige Dizebirektor des Verwaltungsdeparte- ments im Außenministerium Stanislaw Zielinski ernannt. Die Kämpfe zwischen Spaniern und Rifleuten. Ma drider Blätter berichten, daß in Nordafrika erbitterte Kümpfe zwischen Spaniern und Ri flauten ausgebrochen seien. Die spanischen Vorposten wurden von den 'Aufständischen umzingelt. Eine Kompag n i e Afri kaner überfiel aus dem Hinterhalt die Spanier und fügte ihnen schwere Verluste zu. Die Spanier sollen 400 Tote gehabt haben. Ein neues portugiesisches Kabinett ist Lissaboner Nach richten zufolge gebildet worden. Ministerpräsident und Minister des Aeußern wurde Nodriguez Gaspar, Innenminister VittorinoCoutinho. Ein Gesetz zum Schutze Arbeitswilliger in Norwegen. Der norwegische Staatsrat hat ^schlossen, dem Storthing die Vorlage betr. VerschärfungvonStra- fen zur Besch ützung der Arbeitswilligen ovrzutragen. Mit bis zu einem Jahr Gefängnis sollen die Personen bestraft werden, die durch Gewalttätig keiten oder Drohungen andere daran hindern, ihrer Arbeit nachzugehen. Amerikanisch-rumänische Unstimmigkeiten. »Chicago Tri bune" meldet aus Bukarest, daß das amerikanische- Staatsdepartement den amerikanischen Gesandtem für Rumänien, Peter Jay, abgerufen hat, als Protest gegen das von Rumänien angenommene Gesetz, das Eigentum ausländischer Petr ole um ge sell schäften zu bc st euern. Oesterreichsche Städtenst. Der Bürgermeister von Graz teilte dem österreichischen Finanzminister mit, daß die Stadt Graz Darlehen aufnchmcn mußte, für das 30 Prozent Zinsen zu zahlen seien. Am t. Juli konnten die Ge mei n d e a n g e st e l l t c n n u r d i c H ä l f t e i h r e r B e - z ii g e ausgczählt erhalten. Auch die Rechnungen der Geschäftsleute, die für die Stadtverwaltung arbeiten können ni kbcra hlt werden. ver LD-lakter ürr yautrinrtieuer. Der Amtliche Preuß.sche Pressedienst schreibt: Wie die zahlreichen an die Veranlagungsbehörden gerichteten Ein gaben zeigen, besteht über den Charakter der Haus zins st e u e r im Lande noch immer nicht die wünschens werte Klarheit. Dis Hauszinssteuer wird in der Form eines Zuschlags zur staatlichen Steuer vom Grundvermögen er hoben, sie ist daher, ebenso wie die eigentliche Grundver- Mögenssteuer, eine auf dem Grundstück selbst ruhende Last. Steuerschuldner ist bei beiden Steuern der Eigentümer des G r u u L st ü ck s ; nur er kann von den gesetzlichen Rechtsmitteln Gebrauch machen, und nur er kamt bei den Veranlagungsbehörden Anträge stellen. Gleichzeitig mit Ler Einführung der Haus- zinssteuer mußten die Mieten erhöht werden, um die Eigen tümer von Miethäusern in den Stand zu setzen, die ihnen als Grundeigentümer auferlegte Steuer tragen zu können. Die Erhöhung der Mieten geschah bisher in der Art, daß ein der Hauszinssteuer entsprechender Betrag als Miete besonders auf die Mieter umgelegt wurde, vom 1. Juli an fällt aber die besondere Umlegung dieses der staatlichen Hauszinssteuer entsprechenden Betrages fort. Der Hauseigentümer erhält vielmehr einen bestimmten Mietbetrag, aus dem er neben den übrigen Betriebskosten auch die auf dem Grundstück ruhenden statlichen Abgaben zu decken hat. Aus all diesem ergibt sich, daß die Mieter mit der staatlichen Hauszins- sts u er an s i ch ni cht s z u t un, kmß sie vielmehr wie vor dem Kriege nur Miete zu zahlen Haben. Es folgt hieraus weiter, daß die Mieter auch keine Anträge auf Befreiung von Hauszinssteuer stelIen können. Ist ein Mieter infolge seiner schlechten finanziellen Verhältnisse im Einzelfalle zeitweise nicht in der Lage, dem Hauseigentümer die erhöhte Miete voll zu entrichten, und kommt er deswegen mit der Zahlung des infolge der Mieterhöhung auf die von ihm gemieteten Räume entfallenden Betrages bei dem Haus eigentümer in Verzug, so wird dieser die HarlSzinssteuer nicht in vollem Umfange aus der eingenommenen Miete zahlen können. Dem H a u s e i a e n t ü m e r iü für solche Fälle die Möglichkeit gegeben, MM Anführung der Grunde, aus denen' der Mieter »Hie erhöhte Miete zurzeit nicht-fahlen kann, den An trag Huf Stundung eines entsprechenden Teiles der Hauszinssteuer bei der VeronMnmosbcbärLe -n Ein Schiffsbrand auf hoher See. Der Dampfer „ThrecNiver s", der von der Ehese- peakcbucht »ach Baltimore unterwegs war, ist i» der Nacht zum 4. Juli in Brand geraten und vollstän < dig ausgebrannt. Von 35V an Bord befindlichen Neisenden wurden viele, die über Bord sprangen, durch andere Schiffe gerettet. Man befürchtet, Vast zahl reiche Todesopfer zu beklagen sind. > . Gattenmord. Das Erfurter Schwurgericht verurteilte den Arbeiter Hugo Eisfeld wegen Er -i m o r du n g s e i ne r Ehe fra u zu m T o d e. E., der von seiner Frau mit heftigen Eifersuchtsszenen geplagt wurde, hatte den Entschluß gefaßt, sie zu töten, und sie, als sie eines Tages sich bückend die Schuhe zuschnürte, von hinten mit einem Taschentuch erwürgt. Die Leiche hatte er 14 Tage in einem Schwei ne stall versteckt und als sie in Verwesung übergegangen war, in einen Kanal geworfen, wo sie bald darauf gefunden wurde. Rückkehr eines „Emdenfahrers". Nach elfjähriger -Abwesenheit ist ein Ostfriese, Hermann Loog, einer der Teilnehmer an den berühmten Kreu zerfahrten der „Emden", in die Heimat zurück- gekehrt. Nach Lem Untergang der „Emden" geriet Loog in englische Gefangenschaft. Kurz darauf gelang es Loog, aus dem Lager Singapore zu entkommen. Nach endlosen Fahr ten durch Sümpfe und Urwälder erreichte er die Meeresküste mit einem Mitgefangenen. Beide fanden ein Boot und schifften aufs Meer hinaus. Nach ihrer Landung in Sumatra wurden sie dort interniert. Von Sumatra kehrte Loog jetzt in die Heimat zurück. . Die 1300-Jahrfeier von Soest. Die Stadt Soest in West falen konnte am Sonntag ihre 1300-Jahrfeier be gehen. Aus diesen: Anlaß hatte die alte Hanscstadt ein Fest veranstaltnt, an Lem 5 0000 Gäste aus Westfalen, Hessen und dem Rhein lande teilnahmen. Absturz eines französischen Luftschiffers. In Nantes unternahm ein französischer Luftschiffer auf der dortigen Ausstellung trotz lebhafter Warnungen einen Ver such, im Ballon aufzusteigen. Der Ballon stieß gegen eine elektrische Leitung und stürzte zwischen dem Publi kum nieder. Es brach eine Panik aus, bei der etwa 20 Personen schwer verletzt wurden. Schlägereien in einer Stadtverordnetenversammlung. In der S ch ne i d e m üh le r Stadtverordneten versammlung kam es zwischen einem deutschvölkischen und einem sozialdemokratischen Stadtverordneten zu einer Schlägerei, an der sich lwld auch die im Zuschauerraum anwesenden zahlreichen Parteifreunde der bei den Stadtverordneten mit Krückstöcken usw. beteiligten. Der Oberbürgermeister mußte den Saal polizeilich räumen lassen. Die Weltflieger. Aus Kagoshima (Japan) wird gemel det, daß der britische Weltflieger MacLaren in Kushimoto eingetroffen ist, nachdem er gezwungen war, wegen Brenn stoffmangels bei Susann eine Notlandung vorzunehmen. Kunst unct Missensehskt. Die genähte Halsschlagader. In der Berliner mc dizini scheu Gesellschaft stellte Or. A. Israel einen neunjährigen Knaben vor, der durch eine kühne Opera tion von dem Tode des Verblutens gerettet worden ist. Der Junge erhielt im März d. I. beim Spielen einen Te- schingschuß in die rechte Halsseite. Als man die Kugel her ausholen wollte, erkannte man, daß die Wandung Ler großen Halsschlagader von Lem Geschoß durchlöchert worden war; das Loch selbst war aber durch die Kugel und durch verklebte Weichteile verschlossen worden. Bei dem Ver such, die Kugel zu lockern, gab der Verschluß nach, und das Blut schoß in dickem Strahl aus Ler Wundöffnung. Es galt, rasch zu handeln. Da die UnMb'ndnna der Schlaa- ader um'großen Gefahren verknüpft ist, so wandte man ein anderes Verfahren an, das neuerdings empfohlen worden ist: Man nähte nach Entfernung des zerrissenen Stückes d'.s beiden« freien Enden der Schlagader mit feiner Seide kunst gerecht aneinander. Das war natürlich nicht so einfach und nur möglich, wenn es gelang, wenigstens vorübergehend die furchtbare Blutung zum Stehen zu bringen. E i n A ssi - ste n t ging mit den Fingern in die Wunde und drückts dieblütenLe Stelle fest zu. Nasch wurde sodann die Ader oberhalb und unterhalb freigelegt, mit Seidenfäden augezogen und abgeklemmt, ebenso rasch das zerrissene Wandstück herausgeschnitten; dann brachte man die beiden freien Enden Les Gefüßrohres aufeinander und nähte sic mit einer ringförmigen Seidenkour zusammen. Die le bensgefährliche Blutung stand endgültig, der Verlauf war ein durchaus normaler, und Ler kleine Patient konnte bereits drei Wochen später vollkommen geheilt aus der Klinik^ entlassen werden. . - , - Die Gefahren der Hitze für di« Kinder. Professor Lang st ein, der bekannte Direktor des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Hauses in Berlin, äußert sich über die Sommergefahren des Kindes bezw. S äu g li n g s u. a. wie folgt: Einer der Hauptfaktoren beim An sch wellen der Säuglingssterblichkeit im Sommer ist der B r e ch d ur ch fa l l. Die Kühlhaltung des Kindes spielt eine große Rolle bei seiner Verhütung. Gute Durchlüftung des Äufenthaltsraumes, lose Bekleidung, wiederholte Abküh lungsbäder, das Herausbringen des Kindes an schattige, nicht schwüle Plätze sind Mittel, die schweren akuten Ernäh rungsstörungen des Sommers einzuschränken. So ost cs geht,' soll man den Säugling an warmen Tagen von allen Wickel tüchern, auch von der Gummiunterlage befreit, unter einer! dünnen Decke fast nackt strampeln lassen. Federbetten! sind im Sommer Gift für die Kleinsten, dass kann nicht oft genug betont werden. Als Dorbeugungsmittel zur Verhütung der rvcitverbreiteten Rachitis oder engli schen Krankheit muß das Kind ebenfalls vom jüngsten Lebens-! alter an von jederArtvonUeberwärmung behütet werden. Die Hauptrolle spielt im Sommer natürlich die Er-! n ähr u n g s fra ge, insbesondere bei künstlich genährten Säuglingen. BrustmiIch verdirbt n i e ma l s, T i e r - milch dagegen gehört zu den Nahr un g s mi t-! teln,dieam leichtesten verderblich sind! Ein! Flaschenkind darf in der Hitzeperiode keinesfalls mehr als die vom Arzt bestimmte, für den Aufbau seines Körpers gerade unbedingt nötige Menge der artfremden künstlichen Nahrung erhalten. Lieber weniger Milch in der heißen Zeit geben als zuviel! An besonders heißen Tagen kann das Kind, ohne daß dies seinem Gedeihen schadet, jede Mahlzeit u m ein Vier- te l v e rmindert erhalten. Keinesfalls darf mehr Zucker als nötig in die Flasche gegeben werden. Den Durst, den das Kind ebenso fühlt wie der Erwachsene, soll man mit a b - gekochtem Wasser oder dünnem Tee, beides ohne Zucker, stillen. Tritt im Sommer bei einem Säugling Durch- fall ein, lasse man die Milch ganz fort, ziehe dann aber gleich einen Arrt ru R^- ^8» uns Qewüt, O pflegt das Heimgefühl in euern Kindern und nährt in ihnen jenen stillen Sinn, durch den das vielbewegte Menschenherz zusammenwächst mit unscheinbarm Dmgen, mit Kleinigkeiten, die die Welt verlacht. Es drängt und treib! der Geist der Zeil nach außcU, und rastlos jagen viele durch die Welt, nach neuen Retzen täglich neu verlangend, und ehe sich das Herz erschloß zur Blüte, verwelkt es kümmerlich in kalter Brust. O pflegt das Heimgefühl in euern Kindern der Tugend beste Pflanzstatt bleibt das Haus. Wir leben! All; Größe des Vergangnen reicht nicht an dieser Lebensstunde Wertl Versunk'ne Völker, Götter. Sonmnwklten, was sind sie gegen uns heut', die wir leben, ein atmend Blatt im Sonnc-Blütenkranze?