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WaöenauerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Rabenau und Umgegend. Erscheint Mittwoch und Sonnabend. 2 Im Falle höherer Gewan (Krieg oder sonstiger ü jf Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liese» U ü ranten oder der Besörkerungseinrichtungen) hat 8 ü der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder 8 ü Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung Z des Bezugspreises. s - !;,I»II.»»ttItt!»!!I!!!I>»tt!>»»II»tt!!!!:!»I!>»I>!»I!»II!>!>:»»Il!»»I»>!!I»I!,^ :r 8 :: :: Bezugspreis: Monatlich 1 Mark, wöchentlich 25 Pfg., einzelne Nr. 13 Pfg. !tttmtmrrtmrrttttrr:rrttrrrttttttttmm:r:ttttrttmttrrttttrrrtrnmrttrntrttr:rrrrr:r:: Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. « Schriftleitung, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. 8 Anzeigen: einsp. Petitzeile l5 Goldpfennig, (ausw. 30 Pfg.), Reklamen 50 Pfg. !s Don uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen n nur gegen Vorausbezahlung. ü Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bi» u spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. 8 Für Fehler in durch Fernsorecher aufgegebenen Z 8 Anzeigen übernehmen wir Heine Verantwortung, s 8 Gemeindeoerbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 3S. z 8:l!»i»i»i»r!::>:!N!:ir»»»r»i>i!ni!!rn:!!i:!!!!i»>«iu!ii::::!!!:i!!i>!»!»i».!!>!! MillMlh, dkl S. Illi 1M «MM 54. Fernsprecher: Amt Freital 12« Drahtanschrift: Anzeiger Z?. Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 8. Juli I924. * Ehrung. Herrn Branddirektor Karl Köhler, Hauptmann der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Rabe nau, wurde anläßlich seines 45jährigen Dienstjubiläums am 2. d. Mts. das vom Landesverband Sächsischer Feuerwehren sür 40jährige Feucrwehrdienste gestiftete Ehrenzeichen in Vertretung des beurlaubten Herrn Bür germeisters durch Herrn Stadtrat Dietrich unter beglück wünschenden Worten überreicht. * Abgelehnter Schiedsspruch im Holzgewerbe. Wir lesen in verschiedenen Tageszeitungen: Der am Freitag vom Schlichter gefällte Schiedsspruch für das sächsische Holzgewerbe ist von den Arbeitnehmern abgelehnt worden. Die Arbeitgeber hatten bisher über den Schiedsspruch noch nicht abgestimmt, weil eine Bestimmung desselben den Parteien aufgab, noch einmal unter sich Verhand lungen zu führen. Diese Verhandlungen sind aber durch die Ablehnung seitens der Arbeitnehmer gegenstandslos geworden, die Aussperrung der Arbeiter dauert infolge dessen fort. * Turnerisches. Reges turnerisches Leben, be günstigt vom herrlichsten Sonnenschein, herrschte am ver gangenen Sonntag aus dem Turnplatz des Turnverein Vorwärts. Wie vorher hier bekannt gegeben, traten alle Abteilungen des Vereins zu den verschiedensten übungs- svrmen des Turnbetriebes in wechselnder Folge an, und erledigten ihre Ausgaben in bester Weise, sodaß die Zu schauer ihre schönste Freude hatten. Zahlreich waren letztere der Einladung des Vereins gefolgt und werden empfunden haben, was unser deutsches Turnen zu geben vermag und welch gesunder turnerischer Geist und turne risches Können im „Vorwärts" steckt, von dem kleinsten Hosenmatz bis zu dem Mann im Silberhaar. — Auch berechtigt die Vorprobe der Turner für das Gauturnsest jn Meißen zu den besten Hoffnungen, und sei heute schon dem „Vorwärts" ein „Glück auf zum Sieg" in Meißen zugerufen mit dem Wunsche, neuen Lorbeer dem alten hinzuzufügen. Gut Heil und frisch vorwärts allezeit! * Kirchensteuern. Am 3. Juli 1924 hat der für die evangelisch-lutherische Landeskirche gebildete Wirtschafts. beirat die Frage der Kirchensteuern beraten. Es sind hier- * Ortschaftsverzeichnis von Sachsen. Die Nachrichten stelle der Oberpostdircktion teilt mit: Das von der Post- Verwaltung herausgegebene Ortschastsverzeichnis wird neu aufgelegt. Das Verzeichnis enthält sämtliche Ortschasten von Sachsen und der zu den O- P. D.-Bezirken Leipzig und Chemnitz gehörenden Teile Thüringens unter Angabe der Amtshauptmannschast, des Amtsgerichtsbezirks und der Zustellpvstanstalt. Es ist daher für alle, die einen regeren Postverkehr unterhalten, von großem Wert, weil es die richtige Adressierung der Postsendungen besonders nach Orten ohne Postanstalt ermöglicht, wodurch der Dienst des Sortierpersonals erleichtert wird. * Falsche Rentenbankscheine. In der letzten Zeit sind namentlich in Thüringen und in der Provinz Sachsen Nachbildungen von Rentenbankscheinen zu 10 Renten mark aufgetaucht, die auf Wasserzeichenpapier gedruckt sind, dessen Muster von dem der echten Scheine stark abweicht. Außerdem sind die bei den echten Scheinen im Papier eingebetteten Fasern bei den Falschstücken nur durch Aufkleben nachgeahmt. Hält man die Falschscheine gegen das Licht, so ist die Fälschung leicht zu erkennen, Dippoldiswalde. Ferkel markt. Von den aus- getriebenen 57 Ferkeln wurden 4I verkauft zum Preise von 13—20 Mark pro Stück. Dresden. In der Stadtverordnetensitzung kam es nach vierstündiger Sitzung gegen Mitternacht zu einem Zwischenfall. Als der deutschsoziale Stadtverordnete Bonk das Wort zur Geschäftsordnung verlangle, wurde er von den Kommunisten aufgefordert, das angesteckte Hakenkreuz abzulegen. Er lehnte das ab und versuchte mehrfach, zu Worte zu kommen. Das wurde ihm jedoch durch an- dauerndes Rufen der Linken: „Hakenkreuz herunter!" unmöglich gemacht, so daß schließlich der Stadtverord- netenoorsteher Fischer die öffentliche Sitzung kurzerhand abbrach. Vorher war ein kommunistischer Antrag ab gelehnt worden, die zur Ausrüstung der Wohlsahrtspolizei gehörigen Stahlruten sofort einzuziehen und einzuschroten. Dresden. Der Rat der Stadt Dresden hatte ge meinsam mit den Stadtverordneten ab I.Iuni die städtische Beherbergungssteuer aufgehoben in der Erwartung, daß die Hotelbesitzer die Zimmerpreise entsprechend herabsetzen würden. In der letzten Sitzung der zuständigen Rats abteilung wurde aber festgestellt, daß die meisten Hotels schlug schließlich mit einer Wagenrunge aus ihn ein, wobei er ihn an den Kopf traf. Fischer wurde dann von seinen Begleitern heimgeschafft. Früh 7 Uhr starb er. Der Zirkusbesitzer wurde deshab verhaftet. Die Untersuchung hat ergeben, daß nicht der Schlag mit der Wagenrunge sondern Herzschlag die Todesursache war. Crimmitschau. Ein Kampf um den Verbleib des Bürgermeisters ist in unserer Gemeinde entbrannt. Bür germeister Möckel war durch Beschluß der Gemeinde verordneten von seinem Amte vorzeitig abberusen worden. Eine darauf in der Gemeinde vorgenommene Gemeinde bürger-Abstimmung ergab, daß"ungefähr.9O Prozent'der Einwohnerschaft für den Verbleib des Bürgermeisters sind. Ueber die sich hieraus ergebende Rechtslage wird nun noch der Bezirksausschuß"^« Amtshauptmannschast zu entscheiden haben. Plauen. Das Schimpfwort „Hanswurst" hat ein hiesiger Materialwarenhändler einem Polizeibeamten bei gelegt. Er wurde deshalb zu 80 Goldmark Geldstrafe verurteilt. Leipzig. Eine artistische Leistung. Ein Artist der „Germania-Schau", die zurzeit auf dem Eutritzscher Markt ihre Arena aufgeschlagen hat, brachte am Freitag eine I seltsame Wette zum Austrag. Er hatte gewettet, mit seinem 'langen Haarschopfs einen mit acht Personen besetzten Kutschwagen vom Chausseehans in Eutritzsch nachdem Eutritzscher Markt ziehen j zu, können. Unter dem Zulauf einer großen Zuschauermenge vollbrachte er auch f.die seltsame Kraftleistung und , gewann somit die Wette Grimma. Freche Geschäfte. Wie man auf leichte Weise Geschäfte machen kann, weiß ein geriebener Unter nehmer in Leipzig. Er schickte große Massen von Nach nahmesendungen in Bartwichse hinaus, ohne daß eine Bestellung erfolgt ist. In vielen Fällen hat er auch Er folg, denn'häufig werden die Nachnahmen in Abwesen heit des Mannes von der Frau eingelöst. Es haben hier Leute Bartwichse erhalten die gar keine Verwendung dafür haben. Produktenbörse zu Dresden am 7. Juli.