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WaöenauerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Rabenau und Umgegend. :rrttrrttn:mur:::mrr.r::mttutttt:rmttrrrtt:rnrttn:rrrnmnrttmttmnttmrrr^ Erscheint Mittwoch und Sonnabend. ü Bezugspreis: Monatlich 1 Mark, wöchentlich 25 Pfg-, einzelne Nr. 13 Pfg. l- U Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger -- 8 Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liefe« » ü ranten oder der Beförderungseinrichtungen) hat Z ü der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Z L Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung Z des Bezugspreises. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. 41. » Schriftleitung, Druck und Verlag von Hermann Marbeck in Rabenau. N!ü . :>»uinn»>!»!:!!»«!»n»llun:i!::!»,»»»u»i!»i::u:»n»u»»i»r»i!>iiii 8 Anzeigen: einsp. Petitzeile l5 Goldpfennig, 8 (ausw. 30 Pfg ), Reklamen 50 Pfg. 8 Don uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen 8 :: nur gegen Vorausbezahlung. 8 Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis sf spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. 8 Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen x - Anzeigen übernehmen wir keine Verantwortung. - x Gemeindeverbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 39. ! 8:::rntr::nrttr::rr::ru:::rr:rrntttt:n:::r::::::r:::rttrrttrrr:r:r::::rr::::r:r:::t::::nr:rr Rmon 51. «« S'-U-I >-« Smebeild, den A. IM Mi. «-».E-.- Z7. IM-W. Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 27. Juni 1924. sek. Zu den Klagen über die Kirchensleuererhebung 1924. Da die Kirchensteuern 1924 auf den Reichs einkommensteuern 1922 sich ausbauen müssen, entstehen leider nicht vermeidbare Härten überall dort, wo sich die wirtschaftlichen Verhältnisse des Kirchensteuerpflichtigen seit 1922 verschlechtert haben. Unstimmigkeiten treten außerdem noch deshalb hervor, weil viele, die 1922 zu hoch eingeschätzt waren, nicht reklamierten; denn bei der fortschreitenden Entwertung der Papiermark fiel ihnen die Bezahlung der an und für sich zu hohen Steuern nicht schwer. Schließlich — dies trifft bei Industriellen, selbständigen Handels- und Gewerbetreibenden, sowie selbständigen Landwirten zu — haben manche Steuer zahler wegen der Papiermarkentwertung von dem durch Reichsgesetz vom 20. März 1923 ihnen eingeräumten Rechte, gewisse Abstriche vom Einkommen oorzunehmen, keinen Gebrauch gemacht, waren auch oft mangels ein gerichteter Buchführung hierzu gar nicht imstande. In allen diesen Fällen wird der zuständige Kirchenvorstand die entstandenen Härten durch (Teil-)Erlasse und Stun dungen auszugleichen haben, so daß ein ernstlicher Grund zur Beunruhigung für den Kirchensteuerzahler nicht vorliegt. Man warte also neue Verordnungen ab. * Im Bezirke des Oeffentlichen Arbeitsnachweises Freital hat zwar in den letzten Wochen die Zahl der Arbeitsuchenden in verschiedenen Berufsgruppen abge- nommcn, es scheint aber der Höhepunkt der Beschäfti- gungsmöglichkeit überschritten zu sein und ein gewisser Stillstand in manchen Industriezweigen, z. B. in der Metallindustrie, einzutreten. Die wirtschaftlichen Kämpfe im Bergbau und im Holzgewerbe blieben nicht ohne Einfluß auf den Arbeitsmarkt. Starker Bedarf an Fach kräften, hauptsächlich Mägde, welche melken können, be steht in der Landwirtschaft. Auch Maler wurden mehr verlangt, als Arbeitsuchende gemeldet waren. Gegen wärtig sind 2318 Arbeitsuchende (1675 männliche und 643 weibliche) eingetragen; davon erhalten 752 männ liche und 297 weibliche Personen mit zusammen 774 Zuschlagsempfängern Erwerbslosenunterstützung. * Unrationelle Ernährung beeinträchtigt den nor malen Gesundheitszustand des Menschen und kann zu Krankheitserscheinungen führen. Für die Hausfrau ist es also von großer Bedeutung, daß sie in Nestle's Kinder mehl wegen seines hohen Milchgchaltes eine vitamin Eröffnungsmarsch und einem von Frl. Ilse Hauptmann ausdrucksvoll gesprochenen Prolog, dem sich das markig gesungene Deutschlandlied anschloß. Nun begrüßte der Vorsitzende A. Hünig die Erschienenen aufs Herzlichste. Heute vor 40 Jahren sei der Verein gegründet worden, am 17. 6. 1892 die Fahne geweiht in den Farben grün und rot, den Farben der Hoffnung und der Liebe. Schon vor zwei Jahren, am Tage des 30jährigen Fahnenjubi läums, sei der Wunsch rege geworden, Besitzer eines eigenen Turnplatzes zu werden. Dieser Wunsch sei gerade vor einem Jahr in Erfüllung gegangen. Ein Gelände sei wohl vorhanden gewesen, aber in der Beschaffenheit keinem Turnplatz ähnlich. Durch unermüdlichen Fleiß, durch opferfreudige Arbeit sei er zu dem geworden, was er heute sei, zu einem idealen Uebungsplatz für Turnen und Sport. Wenn auch weiter alle treu zur Sache hielten, werde auch der letzte Wunsch, der Bau einer Turnhalle, in absehbarer Zeit in Erfüllung gehen. Gleich einem Gelöbnis durchbrauste, von allen gesungen, das Turnerlied „Turner auf zum Streite" den Saal. Zweiter Gauvertreter Hertig überbrachte hierauf die herzlichsten Glüchwünsche des Gaues. Hierauf ernannte der erste Vorsitzende im Namen des Vereins Turnwart Börner zum Ehrenturn- wart und überreichtes diesem, sowie Hermann Neubert und Ernst Hammer das Ehrenzeichen des Vereins für 25 jährige Mitgliedschaft, sowie das für lO jährige Mitgliedschaft einer Anzahl anderer Mitglieder. Kraft erhielten die Auszeichnungen durch ein dreifach Gut Heil und die durch Bezirksturnwart Hofmann dargebrachten Glück wünsche des Bezirks. Der Gesangverein Großölsa stellte sich freudig in den Dienst des Vereins. Allgemeiner Gesang beendete die offizielle Feier und erinnerte an die ernste Turnarbeit am Sonntag. Die Morgenstunden des Sonntags kamen für viele ach zu früh, aber auch starker Regen grüßte die Turner beim Stellen zum Weck rufe. Nach rechter Art ließen diese sich nicht schrecken und unter den Klängen der Kapelle durchzog der Ver ein den Ort zum Kriegerdenkmal, um am Festtage zuerst ihre im Weltkrieg gefallenen Mitglieder zu ehren. Hier legte der Verein einen Kranz nieder. Ein Choral und der gemeinsame Gesang „Ich halt einen Kameraden" rahmten in eindrucksvoller Weise die Worte ehrenden Gedenkens seitens des zweiten Vorsitzenden M. Chem nitzer ein. Gar bald entwickelte sich turnerisches Leben. Wetturner und -turnerinnen stellten sich zum Wettstreit und die Vrudervereine trafen zum Feste ein. Nach Ver klingen des „Krönungsmarsches" begrüßte auf dem Turn kunst erteilt, daß ein solcher Beschluß nicht vorliege. Dem gegenüber wird jetzt von gut unterrichteter Seite bestimmt versichert, daß das Gesamtkabinett beschlossen habe, Dr. Lempe zum Kreishauptmann von Leipzig zu ernennen. Es scheint aber so zu sein, daß Dr. Lempe von dieser „Beförderung" nichts wissen, sondern lieber seinen ein flußreichen Posten im Ministerium behalten will. Es wiederholt sich auch in diesem Falle das alte Spiel, daß die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei von den Be schlüssen des Gesamtministeriums nichts weiß oder nichts wissen will. Dresden. Der vielfach mit Zuchthaus vorbestrafte Schlosser Max Emil Hugo Müller heiratete 1916 in Dres den eine geschiedene Frau Fache geb. Linke. Deren drei zum Teil noch schulpflichtigen jTöchter mißbrauchte der unnatürliche Stief- und Pflegevater schändlich. Um die Mädchen gesügig zu machen und am Schreien zu ver hindern, drohte er ihnen die Zunge Herauszureißen oder mit einem glühenden Lötkolben in den Mund zu fahren. Die Mädchen ließen ihn gewähren und wurden nunmehr sittlich vollkommen verdorben. Vor einigen Wochen er langte die Behörde Kenntnis; Müller wurde festgenommen und am Donnerstag vom Schöffengericht zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Meißen. Ein schweres Unglück ereignete sich am Sonnabend Abend auf der Straße zwischen Bahnhof Böhla und Großdobritz. Ein Berliner Personenkraft wagen überfuhr beim Ueberholen zwei Frauen, von denen die eine, die Wirtschastsbesitzerstocher Flora Gelbhaar aus Großdobritz, sofort tot war, während ihre Begleiterin, eine junge Frau aus Naundorf bei Kötzschenbroda, schwer verletzt dem Krankenhause Meißen zugesührt werden mußte. Ein von den Frauen gefahrener Kinderwagen wurde demoliert, das darin liegende Kind blieb aber unverletzt. Inwieweit dem Autoführer die Schuld an dem Unglück beizumessen ist, wird die von der Staatsanwaltschaft auf genommene Untersuchung ergeben. Pirna. Seit dem 28. April wird eine 21 Jahre alte Haustochter aus dem Stadtteil Copitz vermißt. Jetzt erst ist der Polizei von dem Verschwinden des Mädchens durch die Angehörigen Mitteilung gemacht worden. An dem genannten Tage wurde die Vermißte von ihrem zukünftigen Schwager in Laubegast im Auftrage eines damals hier angestellten Beamten, der verheiratet ist, aber von seiner Frau getrennt lebt, telephonisch angerusen und nach dort gebeten. Das Mädchen reiste auch ab und traf in der Wohnung des zukünstigen Schwagers