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WabenauerAnzeiger Lokal- und AnZeigeblatt für Rabenau and Umgegend rrrrrtturrrrrrrttr«:^ rrrrrrri :: u :: ü :: i: Smudeiid, den ri. im. 37. ZWW Rmm iS Fernsprecher: Amt Freital 120 Drahtanschrift: Anzeiger 88 W Schriftleitung, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. -- Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. :: -- ü :: rr:nr::::rrrrr:::::r:r:rrrn:r: Und der lustige „Emil" wird dabei sein und sich immer wieder sagen: „Schmücke das Heim für Deine Gäste, und denselben frohe Feste!" Großölsa. Am kommenden Sonntag findet das 40jährige Stiftungsfest des Turnvereins „Frisch auf" statt. Verbunden damit ist die Platzweihe und ein Be zirksturnfest. Es steht also sllr Sonnabend und Sonn tag ein reges turnerisches Leben in unserem Orte zu er warten. Die Einwohnerschaft wird gebeten, ihre Teil nahme an dem Fest durch Schmücken der Häuser zu bekunden. Reißig dazu ist von dem Verein beschafft und an verschiedene Vereinsmitglieder verteilt worden, woselbst es je nach Bedarf abgeholt werden kann. Dem Turnverein „Frisch auf" aber wünschen wir ein gutes Gelingen seines Festes. Gut Heil! Reinholdshain. Der hiesige Turnverein (D. T-) feiert in nächster Zeit sein 25jähriyes Bestehen, verbunden mit Fahnenweihe, welches am 2. bis 4. August ftattfinden soll. Seit längerer Zeit sind die Ausschüsse mit den Vor bereitungen des Festes beschäftigt. Der turnerische Teil wird in einem Dreikampf und in einem Bczirkswetturnen der Iugendturner bestehen. Hoffentlich ist das Wetter den Veranstaltungen günstig. Glashütte. Ueber das Vermögen der Firma Erste Glashütter Präzisions-Hausuhrwerke-Fabrik Aktiengesell schaft in Glashütte ist am 12. Juni das Konkursver fahren eröffnet worden. Rechtsanwalt Dc. Kästner in Pirna wurde zum Konkursverwalter ernannt. Tharandt. Jin Walde wurde ein Unbekannter mit einem Reisekorbe aufgegriffen, der sich „Emil von der Landstraße" nannte, jede weitere Auskunft über seine Person aber verweigerte. Vor seiner Festnahme hatte man im Walde zwei Rucksäcke, ein Paar Damenschuhe, ein Paar Stutzen und eine Jacke, anscheinend eine Sträs- lingsjacke, gefunden. Man vermutet, daß der Fund mit dem Verhafteten in Verbindung zu bringen ist. Dresden. Ein Haus mit Möbeln für 6500 Mk. In der hier abgehobenen Hauptversammlung der Deut schen Werkstätten A.-G. in Hellerau teilte die Verwal tung mit, sie bringe demnächst ein zum Patent angemel detes Haus mit fugenlosen Decken, Wänden und Fußböden heraus, dessen kleinste Type, für den guten Mittelstand berechnet, mit Möbeln 6500 Mark kosten werde. — Für viele ein Hoffnungsstrahl angesichts der ewigen Woh nungsnot. hältnisse lägen in Sachsen besonders schlimm, und zwar deshalb, weil das Justizministerium die Mietpreisbildung regele, eine Behörde, die nach formal juristischen, aber nicht nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten entscheide. Die Mietregelung müsse künftig durch das Wirtschastsministe- rium erfolgen. Reichstagsabgeordneter Bürgermeiste' Külz-Dresden sprach über Hausbesitz und Realkred' Das Unorganische müsse aus der geltenden Wohnum gesetzgcbung verschwinden. Die Zwangswirtschaft ,er ebenso vom Standpunkte des Mieters wie von dem des Hausbesitzers aus zu verwerfen. Drei Steuern müßten zur Deckung des Finanzbedarfes des Reiches ausreichen: Eine richtig ausgebaute Einkommensteuer, eine Umsatz steuer und die in fünfjährigem Abstand zu erhebende Vermögenssteuer. Die gesunden Grundlagen des deut schen Realkredits seien vernichtet. Viel wesentlicher als die Auftoertung sei es heute, daß die Voraussetzungen für eine Neubildung des verlorenen Kapitals geschaffen würden. Hypotheken würden zwar nach dem Gesetze vom 23. Juli I923 wertbeständig sein; aber die recht lichen Sicherungen nützten noch nichts, solange die Woh- nungszwangswictschaft das große tatsächliche Kredit- Hemmnis bleibe. Der Laie neigt zu der Auffassung, das das Verschwinden der Hypotheken durch die Inflation eine günstige Lage für den Hausbesitz geschaffen habe. An die Stelle des Hypothekengläubigers hat sich aber der Staat gesetzt. Der Hauseigentümer erscheint heute nicht mehr als der eigentliche Besitzer, sondern nur mehr als der mäßig bezahlte Verwalter. Nicht einmal die 40 Prozent, die ihm nach dem Gesetz als Hausertrag bleiben sollen, sind als solcher anzusprechen, denn es ge hört ihm davon nur das Verwaltungsgeld in Höhe von 5 bezw. 2 Prozent. Daraus folge: Ein Haus von l00 000 Mk. Friedenswert ergebe heute nur mehr eine Friedensmiete als Rente. Sohin sei sein Kapitalwert heute 5000 Mk. Die t. Hypothek gehe daher nur bis 2500 Mk. In dieser Tatsache liegt die katastrophale Wirkung der Zwangswirtschaft am Tage. Wir müssen wieder zur freien Wohn- und Krcditwirtschaft zurück. Freilich, selbst dann wird das Prioatkapital die kurz fristigen Anlagen noch lange bevorzugen. Deshalb muß ein erheblicher Teil der Mietzinssteuer dem Reatkredit auch für die alten Häuser nutzbar gemacht werden. Fer ner muß das Siedlungswesen viel mehr als bisher auf eigene Füße gestellt werden. Die Sächsische Bauvereins- bank kann einen Weg dazu weisen. Zuletzt müssen die bald anzusammelnden großen Reserven der Anstalten der Sozial- und Privatversicherungen durch geeignete Gesetze deniRealkredit wieder angefchloffen werden. :::r:tr:nr:rrr»r::tt:r:::::rr:rttrr:rr::::x:::::::;rr:::n::::::::rr::::::::rrrr:rrrrtt::n Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 20. Juni >924. * Elternratswahl. Bei der am Dienstag stattgefun denen Elternratswahl machten von 574 eingetragenen Wählern 47 l von ihrem Stimmrecht Gebrauch, davon waren 2 Stimmen ungültig. Gewählt haben 81°/,. Wahlvorschlag I (Liste Lützner) erhielt 245 Stimmen und 5 Sitze, Wahlvorschlag 2 (Liste Kaden) 222 Stim men und 4 Sitze. Von Liste I sind gewählt: Lützner, Martha Hauptvogel, Alfred Schurig, Walter Seide, Martin Hartwig. Von Liste 2: Emil Kaden, Robert Neubert, Elsa Müller, Karl Messer. Bei der letzten Elternratswahl wählten von 628 eingetragenen Wählern 566 gleich 90°/, und erhielt die weltliche Liste 314, die christliche Liste 252 Stimmen. * Gewerbeverein. Der Gewerbcverein hielt am gestrigen Donnerstag seine leider nur schwach besuchte Monatsversammlung ab. Zunächst wurden 3 Mitglieder neu ausgenommen. Der Vorsitzende ging dann nochmals auf den kürzlich gehaltenen Vortrag über den Kreditstock des sächsischen Handwerks ein und gab weitere Ausklä rungen. Der Gewcrbeverein tritt dem Kreditstock als korporatives Mitglied bei. Die Beiträge sollen in Zu kunst monatlich einkassiert werden, um den lausenden Verpflichtungen besser nachkommen zu können. Der Landesausschuß für das sächsische Handwerk plant jetzt einen neuen Zweig seiuer Tätigkeit zugunsten des Hand werks aufzunehmen. Da die Buchführung bei vielen Kleingewerbtreibenden sehr im argen liegt, will der Landesausschuß die vollständige Buchführung für die Kleinbetriebe übernehmen. Die Kosten hierfür sind mäßig. Ein aufklärender Vortrag hierüber soll in nächster Zeit stattfinden und sollen auch die dem Gewerbeverein noch fernstehenden Gewerbetreibenden dazu eingeladen werden. * Die gesetzliche Miete vom 1. Juli ab beträgt 63 Prozent der Friedensmiete. Davon erhält der Hauswirt 38 Prozent (bisher 35 Prozent), und zwar 18 Prozent entfallen auf die Grundmiete, den Zinsendienst, den Ver- waltungsaujivand und die übrigen Betriebskosten, 20 Prozent auf die lausende» und großen Instandsetzungs- arbeiten. (Da jede Reparatur viel teurer ist als vor dem Kriege, kann der Hauswirt mit zusammen 38 Prozent ordentlich was anfangen.) An Mietzinssteuer erhebt der Staat jährlich 10 Prozent, die Gemeinde 15 Prozent des Nutzungswertes. Von den 15 Prozent des Gc- meindezuschlags ist mindestens die Hälfte des Ertrags Erscheint Mittwoch und Sonnabend. Bezugspreis: Monatlich 1 Mark, wöchentlich 25 Psg., einzelne Nr. 13 Psg. 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