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Lokal- und Anzeigeblatt für Rabenau und Umgegend. :rrrrttttrrr:rrnr::r::r::ttrr::rr:rr:ttr::r::::::;:::rr::2r:::::r:m Erscheint Mittwoch und Sonnabend. A Bezugspreis: Monatlich 1 Mark, wöchentlich 25 Pfg., einzelne Nr. 13 Pfg. ü Im Falle höherer Gewalk (Krieg oder sonstiger ü :: Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liefe- -- ü rauten oder der Beförderungseinrichtungen) hat ii Ü der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder ß N Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung s des Bezugspreises. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. <1 - Schristleitung, Druck und Verlag von Hermann Marbeck in Rabenau. Z Anzeigen: einsp. Petitzeile l5 Goldpfennig, (ausw. 30 Pfg.), Reklamen 50 Pfg. u Bon uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen ff ü nur gegen Vorausbezahlung. -! Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis N spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. -l Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen si ö Anzeigen übernehmen wir keine Verantwortung, z :: Gcmeindeverbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 38. ü MM, de» 4 Wi 1SA. ««MN u. Fernsprecher: Amt Freital 120 Drahtanschrift. Anzeiger A?. Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 3. Juni 1924 * Die am 30. vorigen Mts. stattgefundene Haupt versammlung der Industrie- und Gewerbebank Rabenau, G. m. b. H., war von nur 24 Mitgliedern besucht. Dem Geschäfts- und Kassenbericht war zu entnehmen, daß am Iahresschluß 228 Mitglieder mit 1080 Anteilen vorhanden waren und ein Reingewinn von 664 Billionen Mark erzielt worden ist. Er soll dem Reservefonds zugeführt werden. Vorstand und Aussichtsrat wurde nach Gehör des Prüfungsberichtes vom Verbandsrevisor und Auf sichtsrat Entlastung erteilt. Die Golderöffnungsbilanz per 1. Januar 1924 schließt mit 6910,66 Goldmark an Aktiven und Passiven ab und weist einen Reservefonds von 1378,93 Goldmark auf. Sie fand ebenfalls Geneh migung. Die Grenze für die gesamten Anleihen und Spareinlagen (8 49 des Genossenschastsgesetzes) wurden auf 2 Millionen Goldmark, die Kreditgrenze auf das 25fache dec gezahlten Anteile festgesetzt. Die ausscheidenden Aussichtsratsmitglteder Ernst Dietrich und Robert Hünich wurden wieder-, als Ersatzmänner Paul Morgenstern, Max Anders und Max Ludwig gewählt. * Wie uns mitgeteilt wird, ist die handelsgericht liche Eintragung der Freitaler Kredit-Bank A. G. nun mehr erfolgt. Die geschäftliche Tätigkeit des Unternehmens wurde am 2. ds. Mts. ausgenommen. Um das Institut von Anfang an auf eine breite, leistungsfähige Grundlage zu stellen, begann mit dem gleichen Tage unter der Firma „Freitaler Kredit-Bank A. G. und Girozentrale Sachsen, Öfftl. Bankanstalt Zweiganstalt Freital", eine Arbeits gemeinschaft mit den bisherigen beiden Freitaler Giro kassen, die zu einer Zweiganstalt der Girozentrale Sachsen in Dresden ausgebaut worden sind. Zweck des Unter nehmens soll neben der Ausführung aller bankmäßigen Geschäfte besonders die Stützung von Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft in der Stadt Freital selbst und deren näherer Umgebung sein. Daß ein starkes Be dürfnis nach einem solchen Institut vorhanden ist, hat die starke Anteilnahme dieser Kreise am Gründungsher- gange bewiesen. Die Geschäftsräume der Hauptstelle be finden sich in Freital-Pot. Untere Dresdner Straße 56, diejenigen der Nebenstelle in Freital-Deuben, Obere Dresdner Str. 102. * Der heutigen Ausgabe unserer Zeitung liegt eine Reichenau. Der Werkführer Max Herklotz, der im Felde als Kanonier bei einer Munitionskolonne stand, war als vermißt gemeldet morden. Jetzt erhielt die Gattin die amtliche Mitteilung, daß Herklotz südöstlich Courthiry (Marne) gefallen ist. Bei der Aushebung eines Massen grabes fand man ihn und stellte seine Person an der Erkennungsmarke fest. Er wurde in einem Einzelgrabe beigesetzt. Bautzen. In der letzen Stadtverordnetensitzung führten die Kommunisten wieder einmal widerliche Szenen auf. Die „Bautzner Nachrichten" schreiben u. a.: Die Berechtigung der Forderung einer Verschärfung einer Geschäftsordnung wurde durch die Vorgänge in der letzten Sitzung bestätigt. Diese wüste Schimpfkanonade, diese eindeutigen Drohungen und das ganze jedem parlamen tarischen Anstande hohnsprechende Verhalten der Jünger Moskaus können wohl kaum noch Steigerungen erfahren. Bei der Beratung eines Antrages bearbeiteten die Kom munisten mit Fäusten die Arbeitstische und drohten, unter keinen Umständen die Weiterarbeit des Kollegiums dulden zu wollen. Es fielen Ausdrücke wie „Ausmisten des Stalles", „Etwas in die Fresse Kriegen", „Löffel aufsperren", „Euch soll der Deiwel holen". Noch wüster wurde die Schimpferei, als von der Verlegung des Ehrenmals der 103er und dem 103er-Tag Mitteilung gemacht wurde. Die Kommunisten bezeichneten die alten Soldaten als Faschisten, Verbrecher, Meuchelmörder usw. Den Höhe punkt erreichten die wüsten Szenen, als ein deutsch nationaler Antrag zur Erörterung kam, der Aufklärung über die Erteilung des Religionsunterrichts an den hie sigen Schulen und über die Beteiligung von Kindern am sogenannten Moralunterricht wünschte. Die gefallenen Ausdrücke sind nicht wiederzugcben. Uebrigens kam es auch zu scharfen Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten. Die Vertreter der Tageszeitungen verließen den Sitzungssaal vor Beendigung der Be ratung. Leipzig. Hier wurde in dem Fabrikgrundstück der Firma Mittentzwei in der Bergstraße in Leipzig-Volk- marsdorf in einem Keller die Leiche einer 15jährigen dort beschäftigten Arbeiterin aufgefunden. Das Mädchen wies schwere Verletzungen am Kopfe und am Körper auf. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß an dem Mädchen ein Lustmord begangen wurde. Der Verdacht der Täter schaft lenkt sich auf den beideMbL^LlM^MMlLten ausgeschlossen sein soll, und hat für das Handwerk er neut Sitz und Stimme verlangt. Die Entscheidung über den Antrag ist von der Reutenbank davon abhängig ge macht worden, daß Unterlagen über die Höhe der Be lastung des Handwerks zugunsten der Rentenbank erbracht werden. Die Gewcrbekammer Dresden wendet sich des halb für ihren Bezirk an die von der Rentenbankum lage betroffenen Handwerker mit dem Aufruf, ihr un mittelbar oder dem nächsterreichba en Gewerbekammer mitglied recht bald mitzuteilen, auf welchen Betrag die ihnen zugefertigte Rentenbankschuldverschreibung lautet. Es ist äußerst wichtig, daß alle umlagepflichtigen Handwerker die Meldung abgeben. Um Verbreitung des Aufrufs in den beteiligten Kreisen wird deshalb dringend gebeten. Eingesandt. Wie bereits bekannt, ist die gesetzliche Friedensmiete für Juni die gleiche wie für Mai. Auch die gesetzliche Untermiete ist deshalb unverändert geblieben. Das erste ist allen bekannt, während das letztere leider — auch in Rabenau — den Vermietern noch unbekannt zu sein scheint: denn sie scheuen sich gar nicht, vom Untermieter die volle Friedensmiete, ja noch mehr zu verlangen. Das ist unzulässig. Die Unteroermieter verfahren dabei in der Regel so, daß sie, wenn sie sich tatsächlich auf die amt lichen Festsetzungen stützen, eine viel zu hohe Friedens miete zugrunde legen. Welche Friedensmieten üblich waren, teilt der Rat zu Dresden — Wohnungsamt — in Nr. 212 des Dresdner Anzeigers mit. Da für möbl. Wohnungen z. Zt. 56 °/g der Fliedensmiete erhoben werden dürfen, halte ich für die in Rabenau vermieteten Zimmer eine monatliche Miete von ca. 10—15 Mark einschl. Bedienung für vollkommen angemessen. Dieser Satz wird aber von den meisten Vermietern erheblich überschritten und das ist eine Ausbeutung der augenblick lichen Wohnungsnot. Vielleicht überlegt sich jeder Ver mieter einmal, wie er sich zu einer ungesetzlichen Ueber- teuerung seiner Wohnung stellen würde und vielleicht ist er dann geneigt, seine zu hohe Forderung zurückzu schrauben. K. Produktenbörse zu Dresden am 2. Juni.