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Lis Verfall ungocbend» Versammlung der evangelischen Landeskirche der älteren preußischen Provinzen die einzelnen Dekenntnisichrisien deshalb in den Vor spruch der Versassunasurkunds ausgenommen hat. um damit die Identität die« er Landeskirchen Lut der neuen evangelischen Kirche der aitprcußpchen Union sicher- zustcllen. Da;u erklärt der Landtag, das; er den Vorspruch nicht als einen Teil der Verfassungsbestimmung selbst be trachtet und ihn insbesondere nicht als lehrgesetzlich bindend cnsieht.." Die ausländischen Ratgeber für die Türke!. Wte aus Konstantinopel mitgeteilt wird, gedenkt die türkische Negierung eineMilliön türkische Pfund zur Anstellung ausländischer Sachverständiger im Jahre 1924 auszugeben. 15 Sachverständige werden dem Kriegsministerium, insbesondere der Generalstabsabteilung, beigegeben, drei dem Wiederaufbau...inisterium, sechs dem Finanzministerium. Vier treten i» das Ministerium des Innern und fünf in das Ministerium für öffentlich« Arbei ten ein. Der Justizminister wird entsprechend den Klauseln des Lausanner Vertrages ebenfalls mit ausläirdischen Rat gebern umgeben. Das amerikanische Petroleum-Panama. Ferdinand Fall, der entgegen den Protesten seiner juristischen und ärztlichen Ratgeber vor deni Untersuchungsausschuß des amerikanischen Senats erschienen war, hat es rundweg abgelehnt, irgendeine Frage in der Sache der Petroleum Verpachtungen oder seiner Beziehungen zu den Sinclair-Doheny-Interessen zu beantworten. Er sagte, erstens habe der Untersuchungsausschuß seine Befugnis verloren, und zweitens würde seine Antwort ihn möglicher- weise bei dem Gerichtsverfahren schädigen. Der mexikanische Aufstand vor dem Ende, Die mexika- kanische Botschaft erklärt, daß in acht Tagen die mexika nischen Bundestruppen Veracruz besetzen würden, womit der Aufstand sein Ende finden werd». Die Vundestruppen seien jetzt über die Linie Esperanza—Orizaba hinaus vorgerückt. Ihrem Vormarsche suf das Hauptquartier der Aufständischen stehe nichts mehr im Wege. Offslgs Her HsttMiiiel-ForfchLMK. / Bu» der Welt der Wissenschaft. Wir leben in einer Zeit, da sich die Heilmittelentdeckun- AN beinahe überstürzen. Noch ist die Aerztewelt nicht völlig klar über den großen Erfolg der Insulinbehandlung der Zuckerkrankheit. Noch war das Mittel der amerikanischen Physiologen Maciod und Banting, die das Insulin aus der Bauchspeicheldrüse des Kalbes l>crstellten, nicht völlig erprobt, wenn auch seine Heilkraft wohl entschieden ist, da das Mittel noch flicht in solchen Mengen hergestellt werden konnte, um cs jedermann preiswert liefern zu können, und schon berichtet man über eine andere Diabetes-Heilmethode, über die der .Wiener Professor Or. Gustav Singer in d«r dortigen Gesell schaft der Aerzte Bericht erstatten konnte. An einer zucker- ckranken Frau, bei der wegen ihres Augenleidens eine Milch- Ünjektion unter der Haut gemacht werden mußte, konnte der ^genannte Gelehrte die Beobachtung machen, daß die Injektion «ine Abnahme der Zuckerausscheidung, mithin eine Besserung der Zuckerkrankheit zur Folge hatte. Bemerkt sei dabei, daß derartig« Milch- und Eiweißinjektionen immer revolutionär -und heilbringend auf den menschlichen Organismus zu wirken pflegen. Prof. Singer entschloß sich nun, einen Eiweißkörpsr jfcaseossn) bei Zuckerkranken überhaupt zur Anwendung zu bringen und glaubt, soweit die Fälle beobachtet werden konnten, eine gute Wirkung versichern zu können. Eine Ein spritzung von Eiweißkörpern wirkt in jedem Falle hebend auf Kräftegefühl und Körpergewicht. ! Auch gegen Fleischvergiftung ist es neuerdings dem Institut der Höchster Farbwerk« gelungen, ein Serum Herzullellen. Es wird aus dem Bazillus Lotulinur hergestellt, der sich in den längere Zeit aufbewahrtrn Fleisch, und Wurst- vorrüten entwickelt. Es ist ein Verdienst de« Professors Heisch, dieses Präparat in dem Staatlichen Institut für experimentelle Therapie in Frankfurt a. Main gefunden zu haben. In der Deutschen Medizinischen Wochenschrift teilt er diese Entdeckung mit und berichtet dabei, daß die zur Vergiftung führenden Nahrungsmittel oft nur wenig Fäulniskeime enthalten und deshalb keine putride Ver änderung zu zeigen brauchen. Auch enthalten nicht alle in Fäulnis geratene Fleischteile gleiche Mengen des Giftes. Aufsehen erregten fortgesetzt ferner die großartigen Er folge des neuen Mittels gegen die Schlafkrank heit „Bayer 205". Sie werden in England als eine neue wissenschaftliche Großtat Deutschlands an- aesehen. „Jedenfalls nimmt Bayer 205", so meint die Times, Uneben dem Ehrlichschen 606 seinen Platz ein als eine der wichtigsten synthetischen Medizinen, die bisher der Chemie ge langen, und die Möglichkeiten des neuen Heilmittels stnd sehr umfangreiche, denn da die Trypanosoren, die dir Schlafkrank heit Hervorrufen, durch die Fliegen von einer Person auf die andere übertragen werden, müßte dis Schlafkrankheit ver schwinden, sobald es gelänge, alle infizierten Personen zu heilen." " >. Weitere echebüche Senkung der Kohtenpreise. Auf Grund von Verhandlungen mit dem Reichswirt, schaftsminister ist für die Kohlenreviere des unbesetzten Ge bietes vom Montag, dem 4. Februar, ab eine Preisermäßi gung in folgendem Nahmen eingetreten: Dis Rohbraunkohle der mitteldeutschen und ostelbischen Braunkohlsnreviere wird um rund 15 Prozent im Preise gesenkt, während eine Preisherabsetzung für Briketts zunächst nicht eintritt. Die Netiodurchschnittspveise für oberschlesische Kohlen werden auf rund 126 Prozent der Friedenspreise, diejenigen für Nis- drrschlesien und Sachsen auf 122 Prozent der Friedenspreise gesenkt. Die Einzelpreise werden im „Neichsanzeiger" un verzüglich veröffentlicht werden. Ein großer Giftdiebstahl beschäftigt die Berliner Krimi nalpolizei. Eine chemisch-pharmazeutische Fabrik hatte in einem verschlossenen Sonderraum ihres Lagers drei Koffer stehen, die nach China und Japan auf ordnungsmäßigem Wegs ausgrführt werden sollten. Jeder Koffer enthielt zwei Kanister, große Blechbüchsen, mit je 21 Kilogramm Diazethyl-Morphium. Ls ist das ein schweres Gift, das in einer Menge von 84 Kilogramm, die gestohlen wurden, ausreicht, unzählige Menschen zu vernichten. Noch unbekannte Verbrecher drangen mit Nachschlüsseln in den Sonderraum ein, erbrachen zwei von den drei Koffern und stahlen die vier Kanister. Sonst haben sie nichts angerührt. Der Einbruch ist am Sonnabend nachmittag zwischen 4 und 9 Uhr ausgeführt worden. Mitteilungen zur Aufklärung, insbesondere über den Verbleib der Kanister, an Kriminal kommissar Quos im Zimmer 96 des Berliner Polizeiprä sidiums. Die Blechbüchsen sind 47 mal 38 Zentimeter groß. Falsche Reichsbanknotex über 2 Billionen Mark. Von den in letzter Zeit ausgegebenen Reichsbankroten über 2 Billionen Mark mit dem Datum des 5. No vember 1923, die ihren Schutz in einem natürlichen Wasser zeichen, und zwar entweder in einem Linienmuster mit dem Buchstaben O oder O oder einem Kugelmuster oder einem 'gitterartigen Muster mit dem Mndig wiederkehrenden Buch staben 8 tragens stnd Fälschungen aufgetaucht, die als solche an dem Fehlen oder der mangelhaften Nachahmung de« Wasserzeichens unschwer zu erkennen sind. Eine überlebende Zarentochter? Immer wieder tauchen in den Spalten der Tagesblätter Nachrichten auf, von dieser oder jener Tochter des letzten Zarenpaares, die als gerettet irgendwo aufgetaucht wäre. Diesesmal kommt die Nachricht aus Rio de Janeiro. Dort soll die älteste Tochter, Großfürstin Olga, plötzlich eingctroffen sein. Sie be hauptet, mit Hilfe von Kosaken, obgleich sie verwundet ge- wesen sei, ihren Henkern entflohen" zu sein. Die Dame spricht russisch, französisch, deutsch und englisch mit vollende ter Leichtigkeit. Ein dortiger russischer Diplomat, der die Prinzessin gekannt hat und sie nun wirdersah, erklärte, diele Dain« gleiche tatsächlich der Prinzessin in so auffallender Weile, als ob beide ein und dieselbe Person wären. Und dennoch handelt es sich hier sicherlich um eine Abenteuerin, denn die angebliche Prinzessin brauchte sich ja nur an ihre englischen, dänischen oder.russi schen Verwanvren zu wenden, tim mit offenen Armen empfangen zu werden. Schweres Eisenbahnunglück am Kongo. Eine Meldung aus Brüssel besagt, daß im belgischen Kongo bei Niemba rin Eisenbahnzug in einen Fluß gestürzt ist. Unter den elf Toten befindet sich auch ein europäischer Kauf mann, außerdem sind zahlreiche Verletzte zu beklagen. Der Sachschaden wird auf über 300 000 Franken geschätzt. Echakalplügr in Dalmatien. Man schreibt uns aus Esben ico: In den nördlichen Ländern dürfte es wenig bekannt sein, daß sich in Dalmatien eine ziemliche An zahl von echten Schakalen aushält. Mit Ausnahme der Insel Korfu gibt es in Europa und auf der Insel Curzola. der Halbinsel Peljesa: und in der Legend Lrly — oa m besonderer Menge — Schakale. In letzterer Mt bemerkte man dlese Raubtiere bn Vrpolje, im Norden Sebenicos. Aus diesem Anlässe veranstaltete die hiesige Jagdgesellschaft eine Treibjagd, zu der sich etwa vierzig Jäger eingefuuden hatten. Das Ergebnis waren drei Füchse und ein Schakal. Diese Tiere, die mit den ägyptischen Namensvettern identisch sind, gehen auf Menschen nicht los, machen aber in den Her den und in den Weingärten großen Schaden. Kaum sind die Trauben Halbwegs reif, stellen sich die Schakale ein und verzehren sie bis auf die letzte Beere. Die Weinberg- besitzsr sind daher gezwungen, ganze Nächte Feuer zu unter halten, das die Raubtiere abschreckt. Der Schakal, der dem Schäferhund gleicht, ist sehr vorsichtig und furcht sam, weshalb ihm nur schwer beizukommen ist. Die Jagd im Februar. Die Jagd im Februar. Für die Jagd bietet der Monat Februar nicht viel, und der weidgerechte Jäger wird sich in erster Linie auf hegerische Maßnahmen und den Abschuß des Raubwildes beschränken. Für dessen Erlegung ist jetzt der Umstand günstig, daß es sich meist noch in der Ranzzeit befindet, und demzufolge ist es fast zu jeglicher Tageszeit äußerst rege. Sollte allerdings milde Wil- rerung vorherrschend werden, so müßte man es sich über legen, ob der Balg die Mühe noch lohnt. Ueberdies kann natürlich das Raubwild überall da, wo es sich in dieser oder jener Hinsicht unangenehm bemerkbar macht, auch jetzt gerade noch mit Erfolg bekämpft werden. Vom Hochwild steht im Monat Februar noch der Rothirsch zum Abschuß frei. Die besten Hirsche werfen jedoch in der Regel schon ab, und auch die ErbSutung eines geringeren Geweihs beschert in der jetzigen Jahreszeit kaum irgendwelche Weidmannsfreuden. Letzteres gilt auch vom Auerhahn, für den die schönste Jagdzeit in der Regel von Anfang April bis Mitte Mai ge legen ist, ebenso ist für die S ch n e p f e, die zwar im Februar keine Schonzeit genießt, der kommende Monat die eigentliche Jagdzeit. Bon dem jagdbaren Wilde, das nach dem Jagd schein im Monat Februar mit keiner Schonzeit bedacht ist, seien genannt: Birk-, Hasel- und Fasanenhähne, Wildenten, Trappen, Truthähne und die jagdbaren Sumpf- und Wasser- vöael. Für die Küche. Aepfel in Kruste sder Apfelcharlotte. Scheiben vsn Weiß-, Schwarzbrot oder Semmel, eventuell von jedem etwa«, wie man es gerad« zur Hand hat, werben durch stark gesüßt« Milch oder Wein — auch Obstrvein ent spricht dem Zweck — gezogen, hernach in geschmolzen« Butter oder Margarine und anschließend feinen Zucker getaucht mrb mit der Zuckerseite nach außen eine tüchtig gefettet« Form oder Model ohne Zapfen so ausgelegt, daß schuppenartig immer eine der angedrückten Brotschnitten die andere über deckt. Unterdessen haben wir geschälte Aepfel in vier, sechs oder acht Teile geschnitten und mit einer Prise Zucker, ganzem Zimt oder Zitronenschale, einigen Rosinen, einem Stück Butter oder Margarine und einem Spritzer Wasser oder Fruchtwein ahne viel Rühren weich gedämpft. Entfern« jetzt das Gewürz, schmeck« durch Süßstofflösung und, wer es kann, einem Gläschen Branntwein (Rum, Weinbrand, Arrak, Schweden- j punsch usw.) ab, fülle die Masse in dar Gebäckgehäuse, j streich« glatt, decke oben dicht und genau mit ebenso be- ! handelten Brotscheiben zu, träufele zerlassene Margarine darüber und back« den Nachtisch bei ziemlicher Hitze ungefähr 40 bis 50 Minuten. Herausgenommen, einige Feit ruhe« lassen, langsam stürzen und ohne Tnnks auftragen.