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18. Juni 1887 Nr. 13S Wahrhrit rind Rtcht, Freiheit und Gesetz! j2306j arzt. der täglich e Rückfahrt en, wozu erden in n Veits- ) günstig ischaftlichn ^>308—q hnet, jeden r3i«—17s Preis für das Vierteljahr 1Thlr.; jede einzelne Nummer 2 Ngr. IL. le >tu/kllAe. g-Dresdner ,nitz-Riesaer zkeit haben. ie. Eisenwir- . w. nicht iche Ncr- ichl einen rgens be- wlches in ngen des armen ist !ten sind, oäche des Ebenso bestimmt und vollständig sind die Bürgschaften, welche die ihrem König treuen Neuenburger für alle früher« Conflicte mit der herrschenden Gewalt außer Strafe und Verantwortung sehen. Der Titel »Fürst von Neuenburg und Graf von Valengin« wird auch in Zukunft den Herrschern der preußischen Monarchie bleiben, wenn darüber gleich keine Bestimmung in den Vertrag ausgenommen worden ist. Es geschieht dies infolge einer Entschließung unscrS Königs, welche ebenso wenig einer ausdrücklichen Zu stimmung von Seilen der übrigen Macht! bedarf, als sie durch den Wider spruch der Schweiz erschüttert werden konnte. Es ist dies nur eine dauernde Erinnerung an ein Besitzverhältniß, welches anderthalb Jahrhunderte hin durch dem Lande zum Segen, den Herrschern zur Ehre bestand und jetzt durch freiwillige Entsagung gelost wird." Baiern. Aus Baiern, 14. Juni. Sie haben wol von der Adresse schon Notiz genommen, welche von einer namhaften Anzahl von Prote stanten in Augsburg an den König gerichtet worden ist, um für die bevorstehende Generalsynode die Einberufung einer vermehrten Anzahl welt licher Mitglieder, und um die Leitung der Berathung durch ein weltliches Mitglied des Oberconsistoriums zu erwirken. (Nr. 132.) Die Absicht und Tendenz dieser Adresse findet begreiflich viel Beifall und Nachfolge, da sie allerdings den treffendsten Weg bezeichnet, auf welchem dem Wirrniß und der Beunruhigung, in der die protestantische Kirche BaiernS zur Zeit sich be- findet, könnte gesteuert werden; aber man kann sicher mit dem durch sie erstreb ten Zwecke völlig einverstanden sein, und doch den Tenor und die Fassung der Adresse sehr unzweckmäßig finden. Nördlingen und Baireuth haben durch ihre Vertreter in gleichem Sinne sich ausgesprochen, und dürfte eine weitergehende Agitation in diesem Sinne nicht nur zu erwarten, sondern auch die Will fahrung der ausgesprochenen Wünsche und Bitten recht sehr zu wünschen und zu hoffen sein.— Seit seiner Rückkunft von Paris ist der König fortwährend mit den Ministern in Arbeit, um so viele während seiner vier- undeinhalbmonatlichen Abwesenheit liegengebliebene Geschäfte zu erledigen. Der Besuch am französischen Hofe hat übrigens, darüber dürfte jetzt kein Zweifel mehr bestehen, wenn nicht lediglich, doch vornehmlich die griechischen Angelegenheiten zur Veranlassung gehabt, und darf demnach, was Baiern angeht, als eine Familiensache des königlichen Hauses bezeichnet werden. Es soll der Kaiser Napoleon darin den Wünschen unscrs Königs aufs zu- vorkommcndste begegnet sein, die Ordnung der Thronfolge definitiv geregelt worden, und auch eine Annäherung an das Cabinet von Athen verheißen worden sein. — Die Neisegerüchte, welche wie alljährlich so auch diesen Sommer wieder an den Kaiser Ludwig Napoleon sich knüpfen und als deren Ziel diesmal bekanntlich Deutschland und besonders auch Augsburg gelten muß, rufen bei uns allerlei Plane und Projecte hervor, die manch- mal nicht ganz ohne Lächeln können betrachtet werden. So sodert Jemand in einem augsburger Lokalblatt dazu auf, es möge das dortige Gymna sium, welches der Prinz in seiner Jugend eine zeitlang als Schüler besucht halte, eine Gcdächtnißfcier begehen, um die schönen und zarten Jugenderin- nerungen des Kaisers zu ehren. Württemberg. Stuttgart, 16. Juni. Der Staats-Anzeiger für Württemberg bringt heute einen eingehenden Artikel über die „Verein barung mit der römischen Curie", welche, wie er sagt, ebenso wol einen Abschluß „nach rückwärts" (ja wol!), wie den „Ausgangspunkt einer neuen Entwickelung" bildet. Wir entnehmen dem Artikel heute folgende Sätze: „Die Vereinbarung besteht aus einem Hauptvertrag und drei Bei lagen, welche inlegrirende Bcstandtheile desselben bilden. Der Hauptver trag wird in der Form einer päpstlichen Bulle an den Bischof gelangen und von der Negierung durch Publication im Gesetzblatt gemäß den srü- Hern Vorgängen anerkannt und vollzogen werden. Die erste Beilage ist die Instruction an den Bischof über die Vollziehung und Auslegung des Hauptvcrtrags, worin vorzugsweise die der Negierung gemachten Augeständ- nisse (?) ihren Platz gefunden haben. Die zweite Beilage handelt von der Ausscheidung der im königlichen Patronat verbleibenden und der der bi schöflichen Collatur zufallcnden Pfründen. Die dritte Beilage enthält einige Erklärungen und Zusätze der Regierung zu den Artikeln des Hauptver- trags, deren Inhalt theilS unerheblich, theilS zu unbestimmt war, um in dem Hauptvrrtrag selbst eine angemessene Stelle zu finden. Die Regie rung hat bei den Verhandlungen wie bei der Ratification den eventuellen Vorbehalt au-gedrückt, daß, sofern und soweit zur Vollziehung der einzel nen Artikel der Weg der Gesetzgebung sollte betreten werden müssen, die Verbindlichkeit der Staatsregierung nur dahin gehe, von ihrer verfassungs mäßigen Initiative Gebrauch zu machen. (Frkf. I.) Hannover. VHannover, 14. Juni. Wenn die Conferenz höhe rer Polizeibeamten in Wien Erleichterungen in Ertheilung der Paß- karten, wie man wissen will, sestsetzen sollte, so wird man in unserm Lande wenig Vortheile ,davon haben; denn, soviel bekannt, sind bei uns Zu beziehen durch alle Postämter des In- und Auslandes, sowie durch di» Crpedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). JnsertionSgebübr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Deutschland. Preußen. E Berlin, 16. Juni. Die im September dieses Jahres hier zufammentretende Versammlung evangelischer Christen aller Län der ist seit der erfolgten Bildung eines hiesigen Comite behufs Förderung der ganzen Angelegenheit ein Gegenstand der lebhaftesten und eifrigsten Er- örterungen geworden. Ein Theil der hiesigen evangelischen Geistlichkeit ist nämlich dem Evangelischen Bunde, namentlich aber der bevorstehenden hie sigen Generalversammlung desselben, entschieden abhold und wirkt mit aller Kraft gegen die weitere Ausbreitung des Bundes. Die Gegner des großen Evangelischen Bundes scheine» einen starken Rückhalt an Mitgliedern einer einflußreichen hiesigen Partei zu finden, da dieselben auch von der An schauung ausgehen sollen, daß diese Vereinigung evangelischer Christen nur zur Abschwächung der einzelnen evangelischen Bekenntnisse beitragen werde, wodurch die evangelische Kirche mehr Schaden als Nutzen hätte. Der Hof prediger Vr. Krummacher, der eifrige Vcrtheidiger deS Bundes, hat auch einen großen und mächtigen Anhang in Bezug auf diese Angelegenheit, so daß Professor Hengstenberg mit seinen Angriffen auf den Bund schwer durchzudringen vermag. Die Krummachcr'sche Vertheidigungsschrift hat of fenbar mehr Anklang in der hiesigen Bürgerschaft gesunden als die An fechtungen Hengstenbcrg's. Ein dritter Theil der hiesigen evangelischen Geist lichkeit beobachtet ein mehr neutrales Verfahren. Bekanntlich hat sich der König für den Evangelischen Bund ausgesprochen. In dem Comite', wel ches sich vor wenigen Tagen im Gebäude des hiesigen Abgeordnetenhauses zur Förderung der Zwecke des Bundes gebildet hat, ist auch der Flügel adjutant des Königs, Oberstlicutenant Graf v. Bismark-Bohlen, thätig. — Wie man bestätigen hort, hat der frühere Minister der auswärtigen Ange legenheiten, Hr. v. Schleinitz, welcher seit einer Reihe von Jahren sich vom Staatsdienst entfcrntgehalten hat, nunmehr seine Verabschiedung aus demselben nachgesucht. Es scheint indessen, wie aus einzelnen Andeutungen in hiesigen namhaften Kreisen hcrvorgeht, noch fraglich zu sein, ob Hr. v. Schleinitz seinen Abschied erhallen werde. — Das gestern hier zum Besten der Witwe und Kinder Dobermont's stattgchabte Ricsenconccrt hatte mehre Tausende von Zuhörern versammelt. Es hat sich hier ein Comite' gebildet, welches Sammlungen für die Hinterbliebenen Dobermoiw's und für die durch die Explosion an ihrem Eigenthum zu Schaden gekommenen benachbarten unbemittelten Familien veranstaltet. Der Gesammtschaden wird sich durch diese Sammlungen aber schwerlich ersetzen lassen, da die Häuser in der Nähe zu sehr gelitten haben. — Di« ministerielle «Zeit» enthält einen längern Artikel über den Neuen burger Vertrag, an dessen Inkrafttreten nach nunmehr erfolgter Zustim mung der schweizerischen Bundesversammlung nicht mehr zu zweifeln ist. Die «Zeit» beklagt zunächst, daß die Beziehungen zwischen Preußen und Neuenburg überhaupt gelöst worden; aber sie weist auch darauf hin, daß die Gegenwart den Bruch dieses Verhältnisses schon als eine vollendete Thatsache vorfand. Sie erblickt in dem Vertrage vom 26. Mai, der an dem.thatsächlichen Zustand nichts ändert, eine Sühnung der 1848 began genen Gewaltthat; denn er ist, ganz abgesehen von dem Inhalt seiner Ein zelbestimmungen, „eine reale Anerkennung des Grundsatzes, daß faclische Zustände, welche den geltenden Staatsverträgen zuwiderlaufen, vor dem Richterstuhle Europas keine Geltung beanspruchen dürfen, solange sie nicht die Sanction einer internationalen Vereinbarung schalten haben", und sie weist darauf hin, daß selbst die Vertreter der revolutionären Gewalt sich den Grundsätzen des europäischen Rechts haben unterwerfen müssen. Sie hebt ferner hervor, daß dieser Vertrag, der Europa vor seit neun Jahren drohenden Kämpfen bewahrt, auch wieder Frieden in die Gewissen der neuenburgcr Royalisten bringt, und somit den Frieden im Innern des Can- tonS, soweit er von den Anhängern der monarchischen Partei bedroht er scheinen konnte, sicherstellt. Die Bedingungen, welche Preußen gestellt und zum wesentlichsten Theil erlangt hat, bezeichnet die «Zeit» als hervorgeru fen durch die edle Theilnahme des Herrschers für die Zukunft seines bis- herigen Besihthums, und die gewissenhafte Fürsorge des LandeSvaters, der bis zum letzten Augenblick seiner Gewalt auch seiner Pflichten eingedenk bleibt und bemüht ist, den ehemaligen Unterthanen ein Erbe schützender In stitutionen und conservaliver Bürgschaften zu hinterlassen. „Wenn", sagt sie, „in dieser Beziehung nicht Alles erreicht worden ist, was in den Wün- schen Preußens lag, so sind doch wenigstens die Absichten unserS Monar chen deutlich genug zutage getreten, und die eidgenössische Regierung ist um so dringender verpflichtet, den vertrauensvollen Erwartungen der Mächte zu entsprechen, als man Abstand genommen hat, manche Verpflichtung in vertragsmäßig bindende Form zu bringen. Ganz ausdrücklich hat sie jedoch, nicht blos vor Preußen, sondern vor ganz Europa, die Verbindlichkeit über nommen, das Eigenthum der Kirche, der frommen Stiftungen und der ge meinnützigen Privatanstaiten ihrer ursprünglichen Bestimmung zu wahren und so gegen die Uebergriffe einer parteilichen Verwaltung sicherzustellen. Donnerstag. Kespßig. Die Zeitung erscheint mit Ausnahme de« Sonntags täglich Nachmit tags für den folgenden Tag. Deutsche Mgeiiitiuc Zkituug n. zbeim mit lrnim in cnwalde. srl. Marie mit Fri. Schandau ilil. Rei lt N.-Hr. lt'tmann. ein Sohn. Albrecht ch n e i d c r n Leipzig i Krumm- germeister ch August chie Luise oicrsörster . Sattler schau bei Weiland, : Mvriv Henriette