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alle n, Kil, und 1). se werden !46—49j SU—S3> urso.ooo l-r IMS). 8K st 6. ldcn. Keich- uzweh, « s. w.) D Pul- Brüel, Dresden, Nord - > Lsriin, ü je nach oß foge- ! Phäno- Osr AIIL- x4LI»^ beiprig. l«» -I >nd Luger, sehr guc l4867j n tüchtiger 'keifenden a Commis ssions-Ge- -bsstr. 17. i Colonial en gemacht sucht eine at Li»» 1^121 .'»omisihen, t Iilur» 14713) Z > einer ge< e durch die 147171 en-Ltui«, u-keiicrn, empfiehlt . 52. »'ä 5V 3ekkerson ich inKist- liarkt 16. Leipzig n. ocs König- 4586-^871 l. nschah »m a; Knor> lcpie (Put- C a t i n g e e > ei» Sohn. Mittwoch. Di« Zeitung erscheint nikr Ausnahme de« Sonntag« täglich Nachmit tag« für de», folgenden Tag. Pret- für da« Vierteljahr 1'/, Thlr.; jede einzeln« Nnmmcr 2 Rgr. Nr. 288. —— 23- December 1857. DtuWe MgMtMt Ztitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Erseh!» Zu beziehen durch alle Postämter de« In- und Auslande«, sowie durch die Erpedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). JnsertionSgebühr für den Raum einer Zeile 2 Rgr. Schweden und die skandinavische Union, ii. VAuö Preußen, 20. Dec. In dem vorhergehenden Artikel sprachen wir von der Heilsamkeit und Nothwendigkeit der chiion; sehen wir heute zu, welche Schwierigkeiten eS sind, die sich derselben entgegenstellen, und unter welchen Umständen sie in« Leben gerufen werden kann. Bei der gegenwärtig vorherrschenden gouvernementalen Richtung, zur Rettung der bedrohten Autorität und de« Einzelstaats sich dem Drange der Nationalitäten nach Einigung soviel al« möglich entgegenzustemmen, leidet c« keinen Zweifel, daß ein Unternehmen, welches al« Bedingung seiner Existenz die Auslösung eine« noch bestehenden StaatS, die Vernichtung ge wisser weitgreifender Plane einer Großmacht zur Voraussetzung hat, welches nur da- Ergebniß gewaltiger Erschütterungen sein kann, von den meisten Seiten den heftigsten Widerspruch erfahren und nur sehr wenig Gönner finden wird. E« leidet keinen Zweifel, daß die Majorität der Großmächte dem Emporkommen eines neuen unabhängigen Körpers, wenn auch aus den verschiedensten Gründen, entgegenarbeiten und nicht ohne Kampf sich be queme Tummelplätze ihrer Eabalen und Jntriguen rauben lassen wird. Wa« Rußland, seine Plane und Hoffnungen betrifft, so wäre es unnütz, darüber Worte zu verlieren; aber auch angenommen, England sähe nicht ungern, daß der nordischen Hegemonie der erstem Wacht ein nachdrückliche« Zama bereitet würde, und die französische Girr, bei der Geburt und der Taufe eine« jungen skandinavischen Reichs als Geburt-Helfer und Pathe zu figuriren, sei nicht gering, so hindert doch ein anderer Gegenstand diese Mächte, dem Project der Union fördernd und begünstigend beizutreten. Dieser Gegenstand, da« ist der dänische Gesammtstaat mit seinen Be ziehungen zu Deutschland. Wol Niemand mehr ist heutzutage nach so Vie- len gemachten traurigen Erfahrungen darüber in Ungewißheit, aus welcher Ansicht und zu welchem Zweck dieses neueste Gebäude der diplomatischen Geschicklichkeit errichtet ist. Unter dem pomphaften Titel, nothwendige« Glied de« europäischen Gleichgewicht«, aus der Taufe gehoben (obwol ge wisse Umstände in der neuen Erbfolge dasselbe am meisten in Frage fiel- len), dient er den ausländische» Mächten mit d«m Schein einer vollkom- menen Berechtigung nur dazu, die verschiedensten Gründe für Einmischun gen in die innexu Fragen der deutschen Länder abgebeu zu müssen. Von besonderer Zärtlichkeit für den Gesammtstaat als solchen, mit seiner Ver fassung, die keine Wahrheit werden kann, und seinem wüsten Volkstreiben, sind gewiß weder Frankreich noch England beseelt; aber die Vortheile, die ihrer äußern Politik aus seinem Vorhandensein erwachsen, sind von zu gro ßer Tragweite, als daß sie sich derselben freiwillig zu Gunsten der Union begeben sollten. Im vollen Bewußtsein seiner seit Jahrhunderten mit Glück gehandhabten Politik, in der Zerrissenheit und Schwäche Deutschland- seine eigene Größe und Bedeutsamkeit zu suchen, wird Frankreich unter dem jetzi gen Regime trotz aller schönen Phrasen von diesem Dogma weniger als je abgehen, und obgleich cs unter uns noch viele gemüthliche Politiker gibt, die der vielen Keulenschläge ungeachtet in England noch immer den stamm verwandten Bundesgenossen sehen, so sind das eben nur Phantastereien, genährt durch Vorliebe für englische Verfassung uni) Freiheit, aber wenig begründet auf dem Thatsächlichen. Deshalb nur ist der dänische Gesammt staat, obwol an sich schwach und bis zur Evidenz lebensunfähig, durch den unglückseligem Zusammenhang, worin durch seine Entstehung die nordischen Angelegenheiten mit den deutschen gekommen sind, ein starker Widersacher der Union, und die schwachen schwedischen Kräfte werden bei weitem nicht im Stande sein, ihn auch nur im mindesten zu erschüttern. In entgegengesetzter Stellung zu dem Gesammtstaate befinden sich da gegen Preußen, Oesterreich und der Deutsche Bund. Als ein Denkmal der allbekannten deutschen Zerrissenheit ihnen zum Hohne mit Willkür und Un recht aufgerichtet, durch sein Bestehen die begründetsten und legitimsten An sprüche deutscher Fürstenhäuser und Volksstämmc zertretend, in seinen Fe derungen ohne Maß, in seinen Handlungen die heiligsten Verträge und Rechte für nicht- achtend, können diese den unnatürlichen Bau nur für eine Landplage der schrecklichsten Art erachten, deren sich zu entledigen so- wol Pflicht und Ehre als auch die dringendsten Interessen gebieten. Frei lich wissen wir, daß bis dahin, wo Deutschland als Nächstbetheiligtcr auch das erste Wort in den dänischen Angelegenheiten führen wird, noch viel Zeit verrinnen und ein langer Weg zurückgelegt werden muß, daß Alles, wodurch wir geworden, was wir sind, vollständig verschwinden muß, daß Ein Wille, Ein Gesetz, Ein gemeinschaftliches Streben uns verknüpfen und durchdringen und unsere Kräfte in Einem Ziele vereint, sein müssen. Wird das geschehen? Wer wollte zweifeln! Nur diejenige Nation, die sich selbst aufgibt, ist verloren/ und wir, die wir nur zu wollen brauchen, um Das zu sein, wozu uns unsere Bildung, Sittlichkeit und kriegerischer Geist be- richtigen, sind weit entfernt von jenem Standpunkte, wo Rettung nicht i mehr möglich. Doppelt ist cs deshalb zu bedauern, daß in Schweden nichts geschieht, um zwei Völker, die durch Natur und gemeinsame Interessen so viele Anknüpfungspunkte besitzen, sich nähcrzubringen, daß man vielmehr in eitler Selbstüberschätzung allein auf dem Wege der PopularitätShascherei Das zu erringen hofft, was doch nur mit deutscher Hülfe allein realisirbar. Solche- sind die Schwierigkeiten, die vom AuSlande Herkommen und die überwunden sein wollen, ehe man daran denken kann, den ersten Bau stein der Union zu legen. Gehen wir jetzt zu den inner« über. Man braucht seine Blicke nicht allzu weit umherzuscnden, um aufs deutlichste überzeugt zu werden, daß eine Nation, die auf unnatürliche Weise aaSeinandergezerrt ist, anfängt, in den einzelnen Gliedern ein Leben zu entfalten, welches be müht ist, Dasjenige, was früher das gemeinsame Eigenthum de- großen Ganzen war, bei sich und für sich zu erzeugen und zur Entwickelung und Reife zu bringen. Dieses Streben ist der ParticularismuS. Wir wollen über die Frage: ob berechtigt oder unberechtigt, keine weitläufigen Untersu chungen anstelle«; aber es hieße die Augen vor der bittersten Erfahrung muthwillig verschließen, wenn man das Verderbliche seiner Folgen verken nen wollte; seinem Privatinteresse getreu wird er immer jedem Versuche, Einheit unter die zerstreuten Glieder zu bringen, hartnäckig widerstehen, dagegen Alles, was die Trennung erweitern, die Eifersucht vermehren, da- Bewußtsein des Zusammenhangs zerstören und die Anarchie vervollständigen kann, mit regem Eifer beschützen. So ähnlich im Norden. Die seit Jahr hunderten bestehende Trennung mit ihrem Gefolge von Eifersucht, Mis trauen, Erbitterung und Befehdungen hat Vieles zwischen den skandinavi schen Staaten aufgelhürmt, was bas Werk einer aufrichtigen und verstän digen Vereinigung erschweren und hemmen muß. Die Einheit will viel leicht Jeder, aber nur nach seinen Ideen und seinem Zuschnitt; ob Schwe den oder Dänemark das Hauptland, ob Stockholm oder Kopenhagen die Hauptstadt, das sind Fragen, die bisjctzt diesseit und jenseit des Sund eine verschiedene Beantwortung crfahren. Doch darf man wol hoffen, daß in diesem Punkte, wenn einmal die gerechte Vergeltung für den jetzt geübten frevelhaften Uebermuth mit gehörigem Nachdruck eintritt, das dänische Volk zu der Erkennlniß kommen wird daß der Ehrgeiz, bei der Vereinigung die erste Stellung einzunehmen, ein unberechtigter, und nur im Anschluß an das stärkere Bruderreich die einzige Rettung für sein zerrüttetes StaatSleben zu finden ist. Ein anderes schwerwiegendes Gewicht fällt in der Gestaltung de- in ner« politischen Systems der drei Reiche gegen die Union in die Wag schal«. Der schwedische Reichstag, der norwegische Storthing und die dä nische Volksvertretung, von welchem Vorthcil sie auch für ihre eigenen Länder sein mögen, dem Zustandekommen der Union sind sie weder förder lich noch seinem Bestände dienlich. Wie bei ihnen, als dem Gipfel- und CulminationSpunkt des Particularstaats, der zäheste und energischste Wi derstand gegen ein rückhaltloses Aufgehcn in die Gesammtheit erwartet wer den kann, so darf man auch voraussetzen, daß im Falle ihres Bestehen bleibens die Union mehr oder weniger ihren Zweck verfehlen, und anstatt eines nach innen und außen hin einigen Körpers nur ein in der Mitte zwischen Staatenbund und Bundesstaat liegendcs Etwas sein wird. Die abgesonderte und voneinander unabhängige Volksvertretung bedingt die Per sonalunion, und welchen Nutzen die bringt, davon ist die heutige Verbin dung Norwegens mit Schweden ein lebendiger Beweis. Da könnte man das Schauspiel erleben, den König von Schweden mit sich selbst als König von Dänemark im Kriege, und wiederum in seiner Eigenschaft als König von Norwegen neutral bleiben zu sehen. Die Union wäre alsdann nur eine reine Fiction, der Particularstaat dagegen Realität, und Skandinavien wie bisher ein bloßer geographischer Begriff. Deshalb kein dreifach ge trennter König, keine drei selbständigen Reiche, keine drei unabhängigen Parlamente! Nur Ein König, Ein Reich und Ein Parlament! In ihnen liegen die alleinigen Bedingungen des Heils, die einzigen Fundamente, welche Stärke nebst Ordnung und wahrer Freiheit gewähren; nur sie sind die gesunde Basis für ein auf dem Nationalitätsprincip gegründetes StaatSleben. Wenn wir nun noch einmal das Vorhergehende an uns vorüberziehen lassen, wenn wir das Vorhandene, Gegebene mit den Chancen des Mög lichen und Wahrscheinlichen vergleichen, so steht zwar der Zug der nordi schen Völker nach staatlicher Einigung für uns fest, aber ebenso fest die Ucbcrzeugung, daß nur infolge großer äußerer und innerer europäischer Umwälzungen das Ziel zu erreichen, und daß auch dann noch der Erfolg wesentlich von der Gestaltung, die sich di« germanischen Stämme Mittel europa- zu geben vermögen, abhängen wird. Wann die« geschehen wird, wer wäre so vermessen, das zu bestimmen; doch was die Gegenwart ver sagt, bleibt den zukünftigen Zeiten Vorbehalten — Normanne«, Sachsen, Walliser sind Briten, Bretagner, Gascogner, Provencalen, Franzosen ge worden, weshalb sollten nicht Schweden, Norweger und Dänen zu Skan dinaviern werden?