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1186 eine Sache dculscher Ehre und deutscher Pflicht. Diese Stimmung ist hier Besitzerin eines schonen Land. 10. Juni. Die letzten aus den Donaufürstenthümern Berichte bringen nichts Neues von Bedeutung. Fürst Vogo- auf seinem Posten, und das Unionsproject liegt in den letz- aus eine Klagenfurt: „Vor kurzer gemischte Ehe gcschlos- girt worden. c> Wien, cingetroffcncn ridcs verbleibt in allen maßgebenden Kreisen zu finden." — Der Allgemeinen Zeitung schreibt man Zeil sollte in der Nähe von H. im Gailihal scn werden; die Braut, ledig, evangelisch, ein klägliches Ende erreicht. Wir haben die neue „Zloiio Iriilluutv" der Franzosen gegen die Kabylcn, ein Kampf, der in seiner Berechtigung aufs Haar dem der Nüssen gegen die kaukasischen Bergvölker gleicht! Und wenn wir rein auf europäischem Boden bleiben wollen, so sehen wir die Streit sache zwischen Neapel und den Wcstmächtcn sich hinschleppcn wie ein Kran ker, der dem sichern Tode verfallen ist und doch immer noch nicht sterben kann. Da besteht noch der diplomatische Bruch zwischen Oesterreich und Sardinien, der, wie verlautet, in kurzem durch Entlassung der beiden de mokratischsten Minister Ratazzi und Palcocapa seine Endschaft erreichen wird. Dagegen ist die Differenz zwischen Sardinien und dem Papst noch fern von ihrer Lösung. Noch beruht endlich die Aussicht aus eine befriedi gende Gcnugthuung Deutschlands in Bezug auf dessen gerechte Federungen an Dänemark nur auf einem an die Zukunft verweisenden oberflächlichen . Versprechen der dänischen Negierung, das aber wahrscheinlich nicht so bald erfüllt werden wird. Um gar nichts zu vergessen, müssen wir noch er wähnen, daß auch der Sultan und der Furst von Montenegro noch nicht im Ncinen sind, daß die russische Kaiscrsamilie wahrscheinlich noch lange hinaus das österreichische Gebiet und da§ des britischen Volks meiden wird, sowie daß zu hoffen sichte daß die Bewegungen in Belgien nur Gutes, die Wahlbewegung in Frankreich nur Bekanntes, und die Stock schläge, die beb französische Commandant des Solon, Hr. Bastard (er selbst kein Solon), von Hrn. Leridis erhalten, gar nichts zur Folge haben wer den. Kurz, Sie sehen aus dieser Liste der noch bestehenden Verwickelun gen, daß unsere deutschen Zeitungen noch keine Leere zu fürchten haben. Aber die französischen Zeitungen! Wahrlich, mich ergreift jedesmal ein tiefer Jammer, wenn ich ein französisches Journal aus der Hand lege, und wäre cs eins der liberalsten. Wie wenig dürfen sic sagcn und wie müssen sie es sagcn! Alles nach Commando! Die französische Nation ist I gegen Nußland, aber die Zeitungen müssen Rußland schmeicheln; Frank reich kümmert nicht im allergeringsten die Union der Donaufürstenthümcr, ! an der cs gar kein wahres Interesse hat; aber die Zeitungen müssen sic auf Tod und Leben vcrthcidigcn, obgleich cs klar ist, daß der Tuilcrienhof selbst nicht daran denkt, die Union durchzuführen; aber ,,tulc fuikasgmio!" (so ist's befohlen!), wie man in Rußland zu sagen pflegt, dem Frankreich immer ähnlicher zu werden bestrebt ist, bis auf Contreordre. Dann wird sich ebenso rasch der Wind in den Journalen wieder drehen! In Italien bemäkeln sie die großartigen österreichischen Gnadcnactc, wahrend sie doch nicht die kleinste eigene Amnestie cinzurcgistrircn haben, und heben die Po litik des picmontesischcn Cabinets, das Gegenstück der ihrigen, bis in die Wolken. Auch in der Moldau und Walachei verlangen sic bei den Wah len, daß die Negierung gerade Das nicht thuc, was die Negierung in Frankreich selbst thut, nämlich ihre Meinung sage und Candidatcn vor- schfage. In Belgien müssen sie verdammen, was sic selbst gern möchten, und bei dem letzten Vorfall in Athen müssen sic die feigc und ganz un- französischc Handlung eines jungen Marineoffiziers rühmen, der einen alten Mann, einen griechischen Patrioten, der nur die Rechte seines Vaterlandes vcrihcidigt halte, in Gegenwart von Damen auf die pöbelhafteste Weise unvorbereitet überfällt, schlägt und mit dem Fuße tritt. Den anstößigen Umstand dagegen, daß er dabei ebenfalls gcrcitpcilscht worden, müssen sie aufs lebhafteste leugnen und zu widerlegen suchen. Glückliches Frankreich, wo äußerer Glanz die innern Schäden verhüllen muß! Vcncidcnswcrthc Journalistik! H Wien, 9. Juni. Gestern ist der Graf von Syrakus, Bruder dcS Königs von Neapel, hier cingctroffen, und cs werden an den unerwarteten Besuch des neapolitanischen Prinzen in einem Moment, wo man die Be ziehungen der Höfe von Wien und Neapel nicht für dic besten hält, die sonderbarsten Conjccturcn geknüpft. Was mir.nun über den überraschenden Besuch milgctheilt wird, trägt so ziemlich den Stempel der Wahrscheinlich keit an sich und rcducirt sich auf eine Condolcnzvisite seitens des neapoli tanischen Hofes infolge der Trauer, in welche die kaiserliche Familie hier durch das Ableben der kleinen Erzherzogin Sophie versetzt wurde. Immer hin mag jedoch auch die Politik ihren Antheil an der Visite des Grafen von Syrakus haben, da das Spiel, in welches der König von Neapel sich j durch seine Spannung mit dem wiener Hofe eingelassen hat, ihm nun etwas bedenklich dünkt. Es ist leicht möglich, daß die Anwesenheit des neapolitanischen Prinzen eine Klärung in das factisch unfreundlich gewor dene Verhältniß der beiden Höse bringen werde. In Turin sucht man die dicsfallsigc Spannung zwischen Wien und Neapel nach Kräften auszubeu- ten und versuchte in dem Maße dem neapolitanischen Hofe sich zu nähern, in welchem letzterer sich Oesterreich entfremdete. Um der Sache mehr Nachdruck und Gewicht zu geben, hat der sardinische Premier, Graf Ca vour, sogar dem neapolitanischen Cabinct eine Heiralhscombination milge- theilt, welche geeignet wäre, vollends das frühere gute Einvernehmen der Höfe von Turin und Neapel zu rehabililircn. Es handelt sich um nichts Geringeres, als den Herzog von Calabrien, den neapolitanischen Kronprin- zen, mit der ältesten Tochter des Königs von Sardinien, der Prinzessin Clotilde, zu verbinden. — Der bisherige moldauische Commissar bei der Donauuferstaatencommission hier, Hr. Donici, ist vom Kaimakam Vo° gorides abbcrufcn und an dessen Stelle vr. Ludwig Stege hierher dcle- nisse bclicf sich dic Gcsammlsummc der bis zum 5. Juni cingcgangencn und angcmcldeten Beitrage aus 11,892 Fl. Thüringische Staaten. Die am 9. Juni in Weimar abgchaltenc Missionsvcrsammlung hat .ein Statut festgcstcllt, in dessen h. 2 es heißt: „Mitglied des Vereins ist ohne Unterschied des Standes, Alters und Geschlechts jedes consirmirtc Glied der evangelischen Landeskirche, sei es lu therisch, reformirt oder unirt, welches einen regelmäßigen jährlichen Bei- trag gibt." Oesterreich. 2 Wien, 10. Juni. Es gibt jetzt viele Zeitungen djc da fürchten und ihre Befürchtung ausgesprochen haben, daß nun, da der Neuenburger Conflict glücklich bcigelegt ist, cs ihnen an Stoff fehlen dürfte, ihre Spalten zu füllen und ihre Leser zu befriedigen. Die allge meine Stille in den politischen Wcltbegcbeuheitcn schreckt sic. Doch wir sind noch nicht soweit; das große europäische „Concert" macht noch keine Pause und ermangelt auch der Dissonanzen noch nicht. Da haben wir in vorderster Reihe den herben Mieklang der Donaufürstenthümcrsragc, welche bei den in entgegengesetzten Richtungen wirkenden äußern und innern He beln der Parteien nicht über das erste Stadium hinausgclangcn zu können scheint. Da haben wir den englisch-chinesischen Krieg, dic beabsichtigte Ex pedition des amerikanischen Präsidenten Buchanan gegen dic Mormonen von Utah, gesetzt auch, der Frcibcutcrzug Walkcr's habe, wie man meldet, tcn Zügen. Unwahr ist cs auch, daß der Fürst einen Verweis aus Kon stantinopel erhalten hat. Die Thatsache, daß er seine Haltung auch in letz terer Zeit nicht geändert, ist hierfür wvl der beste Beweis. —Das dies seitige Cabinct hat ebenso wie das preußische den deutschen Bundesstaaten in einer Circulardcpcsche angczeigt, daß es von einer Vorlage bei der deut schen Bundesversammlung wegen der holstcin-laucnburgischen An gelegenheit einstweilen Abstand nehme. — Dic heutige Ost-Deutsche Post dementirt auss entschiedenste die von der Neuen Preußischen Zeitung aus Paris gebrachte Nachricht, daß die dortige österreichische Gesandtschaft „Klage geführt haben solle über das allzu stürmische Vorgehen Preußens gegen das kopenhagener Cabinct": „Man hat in Wien dic Angelegenheit Holsteins und Lauenburgs nicht blos zum Schein in dic Hand genommen, sondern aus tiefem Nechtsgefühl, als guts, verspricht einem Katholiken aus H. ihre Hand. Um das Ehcversprc- chen aufnchmcn zu lassen, begeben sich dic Brautleute zu dem Stadt- dcchanten von H., der aber in dieser Sache nicht selbständig entscheiden mag, sondern das Consistorium in Klagenfurt um Instruction angcht. Von diesem langt der Bescheid herab: daß sich dic Brautleute in ihrer Ehcan- gclegcnhcit infolge des Concordals nach Nom zu wenden hätten. Nun ist das Städtchen H. voll von der neuen Mär, daß jener katholische Bräuti gam evangelisch werden will." Schweiz. Bern, 9. Juni. Die Bundesversammlung hat heule ihre im Februar vertagte außerordentliche Session wicderbcgonncn. Sic hat über folgende Anträge des Bundcsraihs in Betreff der Neuenburger Frage zu beschließen: Dic Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht nahme des am 2V. Mai 1857 in Paris zur Erledigung der Neuenburger Frage zwischen den Bevollmächtigten der schweizerischen Eidgenossenschaft, II. MM. des Kaisers von Oesterreich, des Kaisers der Franzosen, der Königin des Bereinigten Königreichs Großbritannien und Irland, des Königs von Preußen und des Kaisers aller Reußen abgeschlossenen Vertrags, nach Prüfung der Botschaft und des Vor schlags des Bundesraths vom 8. Mai, in Anwendung von Art. 7-1, Ziffer 5 der Bundesverfassung, beschließt: Art. 1. Der am 26. Mai 1857 in Paris unter Ra- tisicationsvorbehalt zwischen den Bevollmächtigten der schweizerischen Eidgenossen schaft und ZI. MM. des Kaisers von Oesterreich, keß Kaisers der Franzosen, der Königin keß Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland, des Königs von Preußen und des Kaisers aller Reußen zu dem Ende abgeschlossene Vertrag, dic völkerrcchtliche Stellung des Cantons Ncucnburg durch eine Abänderung dcS Art. 23 der Wiener - Congreßactc von: 0. Juni 1815, soweit er daß Finstenthum und die Grafschaft Balcngin betrifft, ist scincni ganzen Inhalt nach gutgchcißen. Art. 2 Der Bundcsrath ist mit der Ratification dieses Vertrags im Namen der schweizeri schen Eidgenossenschaft und mit dessen Vollziehung nach Auckwcchsclung der Ratifi cationen beauftragt. Folgendes ist der Wortlaut des Vertrags: II. MM. der Kaiser von Oesterreich, der Kaiser der Franzosen, dic Königin kcs Vcreinigtcn Königreichs von Großbritannien und Irland, der Kaiser aller Reu ßen, von dem Wunsche beseelt, kcn allgemeinen Frieden vor jeder störenden Ursache zu bewahren und zu diesem Enke die internationale Stellung des Fürstcnthums Ncucnburg und der Grafschaft Balcngin mit kcn Fodcrungcn der Ruhc Europas in Einklang zu bringen, nachdem Sc. Maj. dcr König von Preußen, Fürst von Neuenburg und Graf von Valcngin, seine Absicht bezeugt hat, zu oben erwähntem Zweck den Wünschen seiner Alliirccn cntgcgcnzukommcn, die schwcizcrischc Eidgenos senschaft cingclakcn, sich mit den genannten Majestäten über die geeignetsten Be stimmungen zur Erreichung dieses Zwecks zu verständigen. Demzufolge haben sich Ihre genannten Majestäten und die schwcizcrischc Eikgcnosscnschaft gccinigt, cincn Vertrag abzuschlicßcn, unk haben zu ihren Bevollmächtigten ernannt (folgen die Namen) . . ., welche nach vorheriger Mitthcilung ihrer betreffenden, in gehöriger Ausfertigung befundenen Vollmachten über folgende Artikel übcrcingckommcn sind: Art. 1. Sc. Maj. der König von Preußen willigt ein, auf ewige Zeiten für sich, seine Erben und Nachfolger auf die Souveränetätsrcchte zu verzichten, welche ihm der Arr. 23 des am 9. Juni >815 in Wien abgeschlossenen Vertrags auf,das Fürstcmhum Ncucnburg und die Grafschaft Valcngin zuerkcnnt. Art. 2. Der Staat Neuenburg, von nun an sich selbst angehörend, fährt fort, ein Glied.,.der schweizerischen Eidgenossenschaft zu bilden, nach gleichem Recht wie die übrigen Cantone zerischc E 1858 ver: anders vc contingem bleibt, n keit verth andere W oder vorzi ertheilt fi den letzter ger, Schl sich durch nellc oder bürg noch den, welck den. 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