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13. Juni 18S7 Nk. 13S DtiiWt MgtMtiiit Zkititiz i«°i Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz! Hauptdcckung für Hamburg. (Wes.-Z.) ehlt kt Nr. 18. minalproccß bevor. — Andererseits ist man mit Ergründung hung der in diesem Jahre überaus zahlreichen Waldbrände deren häufige Erscheinung den Verdacht einer ruchlosen Hand ausschließt. t Oer »r»- der Entste- beschäftigt, nicht ganz (L- 3 ) l-stprig. plSlj derselben mit Vorsicht zu behandeln, damit eine Reaction auf naheliegende Betrachtungen verhindert werde!— Es mag übrigens bei dieser Gelegen heit gleich angeführt werden, daß gleiche und sogar weilergehende Andeu tungen den hiesigen Zeitungen über die mehrfach besprochene Arbeitsein stellung von berliner Handwerksgesellen gemacht worden sind; da man den Wunsch ausgesprochen hat, cs möge darüber gar nichts veröffentlicht werden. Es ist dies eine Maßregel, die umsomehr anerkannt werden muß, als in der That die Sache an sich höchst unbedeutend war und durch ein fache Maßregeln, welche die Polizei in Verbindung mit den städtischen Behörden ausführen wird, als beseitigt zu betrachten ist. — Unsere Kri minalpolizei ist jetzt sehr in Anspruch genommen. Der zum Tode ver- urtheilte Mörder Pfab hat vor seiner Hinrichtung umfassende Geständnisse abgelegt, welche nicht nur zur Entdeckung einzelner Banden, sondern eines ganzen weitverzweigten Diebcssystems geführt haben. Unter Anderm ist ein Kirchhof in der Provinz, 12 Meilen von hier entfernt, angegeben und auf diesem in einer verwitterten Familiengruft ein ganzer, höchst bedeutender Schatz gestohlener Pretiosen vorgefunden worden. Es ist die Verhaftung vieler Personen erfolgt, welche äußerlich einen anständigen Namen sich zu machen wußten. Es steht in dieser Angelegenheit ein wahrer Monstrecri- !inem dis- e Kaution !N Fabrtk- >nent oder >eilt Herr 'obsstr. 17. lEj et,zig.- Schandau, r Leipzig. Wcrms' Dresden, n Pegau mweit dn eret mit Appretur- offe, wäre :er Lhiffre »ition der Preis für das Vierteljahr I'/, Thlr.; jede einzelne Nummer 2 Ngr. Zu beziehen durch alle Postämter des 3»- und Auslandes, sowie durch die Vrpedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). tzt von «i >e Dampf- >d sind die nden Gar- ößern Uw >224-25! ler Claffe zur, am 22v0-5j Württemberg. U Stuttgart, 9. Juni. Heute ist die Kai serin-Mutter von Rußland in Wildbad angekommen. Zum Empfang derselben sind gestern der Kronprinz und die Kronprinzessin dorthin abge- rcist, nachdem die Mitglieder der russischen Gesandtschaft und des Haus halts der Kronprinzessin schon vorher abgereist waren. Wie dem StaalS- Anzciger mitgetheilt wird, werden auch der König und die Königin von Preußen, ferner Prinz Karl nebst Gemahlin während des Aufenthalts der Kaiserin in Wildbad cintrcffcn, wo auch das Geburtsfest des Prinzen Karl gefeiert werden soll. Da die Ankunft des Kaisers und der Kaiserin von Rußland in dem berühmten Schwarzwaldbad als sicher bevorstcht, so wird dasselbe ein Rendezvous von Personen des höchsten Ranges werden. — Bereits macht sich der Einfluß des Gesetzes, die Verehelichung un- vermoglichcr Personen betreffend, auf die Bevölkerungsabnahme be merklich. Dieser Einfluß ist zwar schon an sich bedauerlich; denn z. B. die Abnahme der Bevölkerung um Proc. in Württemberg in den Jah ren 1852—55 hat für den Staat die unangenehme Folge, daß hierdurch sein Antheil an den Zolleinkünften sich um 109,000 Fl. per Jahr vermin dert, während die übrigbleibcndcn 96^/w Proc. der Bevölkerung doch noch die gleiche Anzahl Soldaten zum Bundescontingent stellen müssen. Noch größer stellt sich aber der Nachtheil der Bevölkerungsabnahme heraus, wenn in Erwägung gezogen wird, daß diese Abnahme nicht gleichmäßig durch alle Schichten der Gesellschaft vorsichgeht, sondern daß dieselbe vorzugs weise, ja beinahe ausschließlich eine bestimmte Classe trifft, deren Fortbe stand für die Erhaltung des jetzigen Zustandes der inländischen Landwirth- schaft und Industrie und noch vielmehr für deren Aufschwung unumgäng lich nolhwendig ist. — Nach dem Frankfurter Journal soll Hofrath Hack länder in den österreichischen Staatsdienst treten; halten Sie einstweilen dieses Gerücht für aus der Luft gegriffen. Hannover. Stade, 7. Juni. Augenblicklich befindet sich hier ein« Commission höherer Offiziere, die sich mit dem Zustande der Festung be schäftigt. Allgemeinem Vernehmen nach soll die Frage zu beantworten sein, ob Stade als Festung cingehen solle, oder ob es durch weitere Werke erst wirklich zu einer Festung und zum Waffenplatz zur Deckung der Küsten umgeschaffen werden solle. Zur wirklich verthcidigungsfähigen Festung um- geschaffcn, würde Stade jetzt, nach der Schleifung Rendsburgs, die nörd lichste Grcnzfestung gegen Skandinavien sein, und zugleich nach der Elb- überbrückung bei Harburg und Herstellung der Eisenbahnverbindung die Znserttonsgebühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. — Nach dem Courier ist seit dem ä. Juni eine Commission, bestehend auS dem Generalmajor Müller, Chef der Artillerie, dem Obersten Däm mert, Commandeur des Jngenicurcorps, dem Obersten v. Sichart, Chef des Generalstabs, und dem Obersten Schomer, Gencralsccretär im Kriegsmini- stcrium, unterwegs, um die Küstenstrccken des Königreichs zu bereisen be hufs einer anzulcgcnden großartigen Küstenverthcidigung. Unterm 9. Juni schreibt man der Weser-Zeitung aus Stade: „Die militärische Commission zur Besichtigung der Festungswerke hat jetzt auch die Untersuchung der Elbufcr von Brunshausen nach Cuxhaven begonnen; nitln meint, wegen etwaiger Befestigung der Küsten." Großherzogthum Hessen. Worms, 8. Juni. Laut der von dem hiesigen Ausschuß deö Luther-DenkmalvereinS ausgrgcbenen Verzeichn Deutschland Preußen. ^Berlin, 11. Juni. Die National-Zeitung macht heute auf einen Punkt aufmerksam, der in der That alle Beachtung verdient. Sic spricht nämlich von den Versammlungen, welche die Papierfabri kanten jetzt abhalten, um den Preis des Papiers nach ihrem Belieben zu erhöhen. Wenn Handwerksgesellen oder sonstige Arbeiter zusammentrcten, um eine Erhöhung des Verdienstes zu erzielen, so ist gleich die Polizei da hinter; wenn aber reiche Fabrikanten zusammentrcten, um über eine ganz unverhältnißmäßig größere Erhöhung ihres Gewinns zu berathen und zu beschließen, so kann das ruhig geschehen. Allerdings gibt es bei den Ver einigungen der Handwerksgesellen polizeiliche Bedenken ganz eigener Art, die bei den Versammlungen der Papierfabrikanten nicht obwalten; dafür treten bei diesen Letzter« aber wieder ganz andere Momente hervor, welche die Aufmerksamkeit, .wenn auch natürlich nicht der Polizei, so doch der Staatsregierung in hohem Grade auf sich ziehen müßten. Man hat den Papierfabrikanten einen doppelten Schutz gewährt, einmal durch einen hohen Eingangszoll auf eingehendes ausländisches Papier, und sodann durch einen Nicht unbedeutenden Ausfuhrzoll auf Lumpen. Hiermit aber nicht zufrieden, thun die Fabrikanten noch ein Uebrigcs. Sic benutzen den Schütz, der ihnen gegeben ist, um zu thun, was sie wollen. Einer Concurrenz unter sich geben sie nicht Raum, sie vereinigen sich zu einem gemeinsamen Handeln und wandeln so, indem sie die Preise nach Belieben dictatorisch bestimmen, den ihnen erthcilten Schutz in ein Monopol um, welchem sich die Bevöl kerung unterwerfen muß. So betragen die neuesten Erhöhungen der Pa- picrprcise wieder 10, 15 und 20 Proc., je nach der Qualität. Gleicht das nicht, fragen wir jeden vernünftigen Menschen, ganz einer Steuer, die von diesen Leuten auf das Volk ausgeschrieben wird? Man schreit nach einer Herabsetzung der Eisenzölle, und ganz gewiß auch mit dem vollsten Recht; man verwirft die Salzsteucr, um das Volk nicht zu drücken, und auch das ganz gewiß mit dem vollsten Recht. Ist es aber nicht eine schreiende Ano malie, wenn solchen gesunden Bestrebungen gegenüber es andererseits einer gewissen Classe von Fabrikanten noch gestattet sein soll, zusammenzutrctcn, um einen kaum minder unentbehrlich gewordenen Verbrauchsgcgenstand, als cs Eisen und Salz sind, nach Belieben um 10—20 Proc. höher im Preise zu stellen? Das hat doch gewiß der Sinn des Schutzes nicht sein sollen, den die Negierung der Papierfabrikation angedeihen lassen wollte. Das ist ein schreiender Mißbrauch des gewährten Schutzes, das ist eine Umwandlung desselben in ein Monopol, oder es ist am Ende gar noch mehr, denn es ist eine, wenn auch von der Regierung natürlich nicht beabsichtigte, dictatorischc Gewalt zur Besteuerung dcr Consumcnten, welche das ganze' Volk sind, damit ver bunden. Die Phrase, daß der unerhörte Aufschlag durch eine Steigerung im Preise der Hadern hcrbeigcführt worden wäre, ist eben nur eine Phrase, denn cs ist auch bei den erhöhten Preisen der Lumpen noch immer 10 Proc. bei dcr Fabrikation verdient worden. Wir haben cs darum unter allen Umständen mit einem schreienden Misbrauch des gewährten Schutzes zu thun, und wir denken, daß diese Vorkommnisse doch wol ganz geeignet sein dürsten, die Negierung über den Charakter auch dieses „Schutzes" einiger maßen bedenklich zu machen. Warum soll das consumircnde Volk dem Belieben der Fabrikanten anheimgegeben sein, wenn es die Unmassen von Papier, die es verbraucht, von England um ein Bedeutendes billiger und dabei auch wol noch besser in Qualität beziehen kann? Oder ist es etwa nöthiger, daß die Fabrikanten auf Kosten des Volks reich werden, als daß daS Volk Dasjenige, was cS braucht, billig einkaufe? Wir sind aber auch der festen Uebcrzeugung, daß auch unsere Fabrikanten, wenn die Schutzzölle auf Lumpen und fertiges Papier einmal gefallen wären, auch ihrerseits schon billiger würden sabriciren können.. — Das Gefolge, welches den Kai ser und die Kaiserin von Rußland auf deren bevorstehender Reise nach Deutschland begleiten wird, ist sehr stark, sodaß dasselbe im Hotel der hie sigen russischen Gesandtschaft nicht wird untergebracht werden können, wes halb in den Gasthöfen, welche dem Gesandtschaftshötel am nächsten liegen, sowie in Privathäuscrn seitens der russischen Legation eine Menge von Zim mern gemiethet worden sind.— Die diesjährigen Pastoralconferenzen haben seit einigen Tagen hier begonnen. In seiner Eröffnungsrede zog Stahl heftig gegen die Evangelische Allianz los, stieß dabei jedoch auf ziemlich heftige Opposition. — Die Circularnote, welche Belgien an die Negierungen der Groß mächte über die letzten Unruhen gesendet hat, circulirt jetzt in den hiesigen diplomatischen Kreisen und bietet den Gegenstand lebhafter Besprechungen. Man ist hier dem Gegenstände mit großer Aufmerksamkeit gefolgt, und mit welchem Nachdruck man diese Vorgänge und ihren Zusammenhang mit naheliegenden Fragen und Eindrücken beobachtet hat, mag Ihnen aus der Thatsache erhellen, daß die hiesigen Zeitungen bedeutet worden sind, in Be zug auf die Mitlheilung ' der belgischen Vorgänge die confessionelle Seite e ^ortknil mmvr, xu- lteüienung II. n. eichenbach . — Hr. ügcln mit G. Lenk llltendurg. rl. Maric n Wald«- Borna. in Leipzig warbeittr ärtel. ttger in Lhennch elbkc i" Sonnabend. Leidig. Die Zeitung erscheint mit Ausnahme des Sonntags täglich Nachmit tags für den folgenden Tag. «G licherSistn- Gasthau« mgk m zum ge- Bedienung