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Die Auslösung der Kammern ist nicht in Betracht gezogen worden. Das Wohlthätigkcitsgcsetz wird höchst wahrscheinlich beseitigt wer den; doch glaubt man, daß ein derartiger Schritt von den Kammern und nicht durch königliche Intervention geschehen wird. Soviel steht fest, daß die Vertagung der Kammern, lediglich um Zeit zu gewinnen, vorgenommen wor den ist und daß der König bis zu dieser Stunde einen bestimmten Entschluß in Bezug auf die Cabinetskrisis nicht gefaßt hat. Die verschiedenen Ge- meinderäthe des Landes bereiten, wie der brüsseler, Adressen an den Kö nig vor, welche die Rücknahme des verhaßten Klostergesetzes erbitten. In Namur und Mons sowie auch zu Gent hat man sich bereits über die Fas sung dieser Schriftstücke geeinigt. An letzterm Ort ist die Adresse gestern Abend mit 18 gegen 7 Stimmen genehmigt worden. — Mil jeder Post er halten wir Einzelheiten, über neuerdings in den Provinzen vorgekommene Sccnen. Eine Demonstration durchaus friedlicher Natur hat zu Philippe- bourg, ernstere Unordnungen haben zu Verviers stattgchabt. Nachschrift: Im Nachfolgenden erhalten Sie den Wortlaut der gestern vom genter Ge- mcinderath angenommenen Adresse: Sire! Der Entwurf des Wohlthätigkeitsgesetzes hat in unserer Stadt einen schmerzlichen Eindruck hervorgebracht; unsere Bevölkerung sicht darin eine Drohung gegen sammtliche Garantien, die sie aus dem Regime der Ocffentlichkeit und der Controle, das unsere Institutionen charaktcrisirt, schöpft, einen Versuch der Rüch- kehr zu Mißbrauchen, welche durch die seit einem halben Jahrhundert gemachten Fortschritte für immer abgeschafft zu sein schienen. Die Ordnung ist in unserer Stadt wiederhcrgestellt, aber die Klugheit und Weisheit Ew. Maj. können allein Ruhe und Sicherheit in die Gemüther zurückführen. Mit Vertrauen in Ew. Maj. Sorgfalt für die Wohlfahrt unsers Landes fleht der Gemeindcrath von Gent Sic an, Ihre constitutionellcn Rechte zu brauchen, um die Ursache der Besorgnisse zu zerstreuen, welche die Ruhe und das Glück Belgiens aufs Spiel setzen. Der Gc- meinderath hat die Ehre, Ew. Maj. die Huldigung seiner tiefsten Ehrfurcht dar- zubringcn. Der Vorsitzende Schöffe : van Pottelsbergh. Der Sccretär: W. Weilbrocck. Das Journal dc Huy vom 2. Juni meldet, daß die unter St.-Hu- bertus stehende Bruderschaft, die seit alten Zeiten alle zwei Jahre eine Pil gerfahrt in die Ardennen mache, am 30. Mai von der St.-Pcterskirche aus gegangen und am 1. Juni wieder in die Stadt zurückgekehrt sei, aber nun die Kirchthüren verschlossen gefunden und trotz aller Vorstellungen den Ein tritt in die Kirche nicht habe erlangen können. Die Bruderschaft sowie die herbeigecilten Zuschauer riefen hierauf: Nieder mit dem Käppchen! Nieder mit den Klöstern! Uebrigens zogen die Aufgeregten nach dieser Demon stration ruhig ab. Aus Verviers berichtet der dortige Nouvcllistc, daß auch dort am 30. Mai Abends auf mehren Punkten der Stadl sich Gruppen bildeten, unter Absingung der Brabanconne die Straßen durchzogen und riefen: Nie der mit dem Käppchen! Nieder mit den Jesuiten! In der Collegiums straße wurden einige Steine in die Fenster des von den Jesuiten bewohnten Hauses geworfen, dann zog das Volk auf den Platz der Necollecten, erhob noch einige Drohrufe und ging nach Hause. Am 3l. Mai bildeten sich Abends gegen 9 Uhr neue Gruppen, die zunächst vor das Stadthaus zo gen und einige Fensterscheiben zertrümmerten, doch von der Polizei zurück- getrieben wurden und dann vor das Haus der Jesuiten zogen, wo, nach vergeblichen Versuchen der Behörden, Ruhe zu stiften, wiederum Steine in die Fenster geschleudert wurden, der Bürgermeister einen Stein wurf an die Schulter erhielt und der Polizeiinspector umgcstoßcn wurde. Um 11 Uhr ließ der Bürgermeister die Gendarmerie eine Charge machen und die Volkshaufcn zersprengen. Aus den Seitengassen wurden fortwäh rend Steine auf die Gendarmerie geschleudert und auch ein Schuß abge- seuert. Vierzehn Personen wurden aus der Stelle verhaftet, am folgenden Morgen noch 19 Haftbefehle ausgefertigt und Nachmittags vom Bürger meister eine Proclamation erlassen, worin jede Zusammenrottung streng untersagt wurde. Die während der beiden Nächte Festgenommcnen wur den jedoch laut der Union Liberale bis auf drei Personen alsbald wieder freigelasscn. (Köln. Z.) Unterm 4. Juni schreibt man der Kölnischen Zeitung aus Brüssel: „Nichts Neues über die ministerielle Krisis. Eine königliche Entschlie ßung hat noch nicht stattgefunden. Es ist zu bemerken, daß, während man mehre der katholischen Universität zu Löwen angehörige Studenten wegen Bctheiligung an den hier vorgefallcnen Demonstrationen festgcnommen, auch nicht Ein Zögling der hiesigen freien Universität arretirt worden ist. So eben trifft hier die Nachricht ein, daß einer der bei dem Ucberfalle des Klo sters zu Jemappes so freventlich mitgenommenen Mönche infolge der erlit- tcnen Mishandlungcn gestorben ist; man fürchtet für das Leben eines an dern. Die Protestationen der Gemeinderäthe gegen das Wohlthätigkeits- gesetz, welche auf so wirksame und weise Art den ausgetretenen Strom der öffentlichen Meinung in daS Bett der Legalität zurückleiten, nehmen einen rüstigen Fortgang. Gent, wie gestern berichtet, ist darin dem Beispiel Brüs sels bereits gefolgt." Groll erzeugt', und die belgische Kundgebung werde in Norditalien und Deutschland eine große moralische Wirkung üben. Der Globc blickt mehr rück- als vorwärts, und zieht aus den brüsse ler Straßcnsccncn, welche er als höchst unverzeihlich brandmarkt, eine Lehre anderer Art. „Die Demokraten selbst", sagt er, „haben die ultramontane Majorität geschaffen, gegen deren Politik sic jetzt protestiren. Die Erwei terung des Stimmrechts im Jahre 1818, welche zu dem Bildungsgrade des Volks in keinem Verhältniß stand, konnte nicht anders als die Priesterpar tei ans Ruder bringen." ruf ihn fiele, den Schwur leisten und im Gesetzgebenden Körper verblei ben würde, damit in den entwöhnten Räumen des Palais Bourbon eine unabhängige Stimme zu Horen sei. Hingegen sollen die Herren Cavaignac und Carnot entschlossen sein, die Eidleistung, wie schon einmal, zu vcr- weigern und sich der Demonstration wegen als Candidatcn Vorschlägen zu lassen. — Wie ich aus guter Quelle vernehme, wirkt die russische Negierung in Turin der Englands und Frankreichs entgegen. Während nämlich die Wcst- mächte ihren Einfluß anwenden, um Sardinien zur Nachgiebigkeit zu bewegen, wirkt die russische Negierung nach entgegengesetzter Richtung, und der Ver treter des weitausgedehnten nordischen Reichs soll es dem Grafen Cavour gegenüber nicht undeutlich ausgesprochen haben, daß der König Victor Emanuel im Falle eine« Conflicts mit Oesterreich auf russische Unterstützung zählen könnte. Diese Nachricht, ob wahr oder falsch, verfehlt begreiflicher weise nicht, hier in der politischen Welt großes Aufsehen zu machen, denn Niemand zweifelt daran, daß sie die Stimmung Rußlands dem ehemals verbündeten Nachbarlande gegenüber bezeichnet. Die Anhänger der eng lisch-französischen Allianz, besonders die Freunde des Hrn. Pcrsigny, be nutzen diese Symptome der russischen Absichten, um die Gefahr zu zeigen, die Frankreich liefe, wenn es sich in eine engere Allianz mit Rußland ein ließe, da cs gewisse Verwirrungen anzunehmen gezwungen werden könnte, die Rußland anzurichtcn Lust und ein besonderes Interesse hat. Wie ich aus guter Quelle zu wissen glaube, arbeitet Hr. de Persigny darauf hin, die Zusammenkunft der beiden Kaiser zu hintercreibcn, die leicht die Auflösung der englisch-französischen Allianz zur Folge haben könnte. Großbritannien. -j-London, 1- Juni. Die belgischen Vorgänge sind eine stehende Rubrik in den hiesigen Tagesblättern geworden. Im Allgemeinen beschränkt man sich auf Betrachtungen und Nutzanwendungen. Der politische Takt des Königs Leopold erfährt allseitige Lobpreisungen — mit einer einzigen Ausnahme. Der «Advertiser» traut dem König sehr viel stille Vorliebe für die rcactionäre Partei zu, und kann es nicht vergessen, wie klug er sich im Jahre 1848 vor dem Sturm des Zeitgeistes gebeugt, um zwei Jahre später die Bildung eines retrograden Cabinets zu erleichtern. Wolle die liberale Partei nicht wieder in die Falle gehen, so müsse sie darauf dringen, daß die Vertagung der Legislatur in eine Auflösung verwan delt werde. Die Times geht von dem, wie uns scheint, etwas gewagten Satze aus, daß Belgien in vielen Dingen nur ein Spiegelbild Frankreichs sei. Brüssel gleiche zu sehr einem kleinen Paris, und in den Provinzen des Königs derAelgicr erblickt sie (den wichtigen Unterschied zwischen Prä- fectcnhcrrschaft und Communalfreiheit übersehend) ein Contersci französi scher Departements. Im Uebrigen charaktcrisirt sie die Politik der Kam mermajorität als die alte Geschichte, wie der Pricstereinfluß sich der libe ralen Staatseinrichtungen zur Förderung seiner eigenen Plane bedient. Bekanntlich sei die Macht des Klerus in keinem katholischen Lande des Nordens viele Jahre hindurch so groß gewesen wie in Belgien. Theils lag dies in dem stillen vlämischen Temperament, theils an dem Umstande, daß die Kirche das Bollwerk der belgischen Nationalität gegen das pro testantische Holland wie das freigeistigc Frankreich war. „Aber endlich — ist die Kirche zu weit gegangen. Das belgische Volk ist doch nicht ganz so gelehrig, wie seine geistlichen Lobredner in Holland und England es dar gestellt haben. Zur Antwort auf das große und bleibende Argument ge gen das Papstthum — daß nämlich die stockkatholischen Länder in ihrer Bevölkerung, Unternehmungslust und Civilisation abwärtsgehen, während aller Fortschritt der Welt von protestantischen Staaten ausgeht — wiesen unsere Katholiken stets auf Belgien hin, ihr einziges Beispiel der Freiheit und Wohlfahrt in Verbindung mit dem papistischen Glauben. Sic sagten aus, was bis zu einem gewissen Grade wahr ist, daß die Belgier, wäh rend sie an Gewerbflciß keinem Volk und an Unternehmungsgeist wenigen Völkern Europas nachstehcn, dennoch nicht blos aufrichtige, sondern begei sterte Verehrer der Kirche sind. Die Ereignisse der letzten Tage zeigen uns, wieweit sie Recht hatten und wieweit sie sich geirrt haben. Daß die Bel gier gute Katholiken sind und wahrscheinlich bleiben werden, räumen wir gern ein; gegen die Lehren der römischen Kirche wird vermuthlich keine Volksclasse im Lande Protest erheben, aber gegen eine herrische und rastlose Kirchenzucht, jene Eingriffe in das Familienleben, in die Erziehung, die Verfügung über Hab und Gut und den letzten Willen der Kranken und Sterbenden, dagegen haben die Belgier, als ein freies und verständiges Volk, sich endlich empören müssen. Wir erwarten keine Reformation und theologische Scheidung; die Nation wird ihrem alten Glauben so fest wie jemals ihre Treue bewahren, aber es ist nicht unwahrscheinlich, daß von diesem Augenblick eine Periode der Rcaction gegen die kirchliche Vergewal tigung cintrcten wird, und daß Krone und Volk künftig auf der Wacht stehen werden, um die Verwaltung jedes Departements streng unter der Aufsicht des Staats zu halten." Daily News hält die Tragweite der brüsseler Demonstrationen für unabsehbar. Es sei kein geringes Zeichen der Zeit, in so dumpfen Tagen wie die der Gegenwart einen so ernsten Widerstand gegen die Priestcrherr- schaft sich erheben zu sehen. Der belgische Klerus möge es jetzt bereuen, daß er Jahre hindurch die Politik befolgte, jedes Organ der liberalen Mei nung des Atheismus, Socialismus und sonstigen Ismus, womit man dem friedlichen Bürger die Hölle heiß macht, zu beschuldigen und für alle poli tischen Verbrechen, die irgendwo in Europa begangen wurden, verantwort- lieh zu machen. Diese arglistige Denunciationssucht habe einen gerechten