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atem- » ÄV. Ul'g und beliebigen n. r Reiter. t. lffecuradeurs ihrung einer »pfern ab- n GeschäftS- eilung, daß zu bedeutcn- n haben, die velche durch r dxr Ostsee der Schrau- r üblich ge- chlag irgend jedes; j185g-6lj okter.. -k wird ein befähigt ist err» <A. W'. f2«851 Ken, raKvi», traKvn derbes, lekv in 80I't6N, -8Me, Kilrlt .kipriK, H»V8 (M7S-79j ^1a,8: 68^60. S 8xr. ' «FI-. Lll. P09«i sr. mit Frl. r d in a n n geb. Con- mit Frl. in Groß- nst Sala pjig eine Krau ß Weiner N. — Hr. frau Io- — Hr. in Zcit- sden. — — Frau crw. Fs- — Hr. er. Sonnabend. - Nr. 124 — 3». Mai 18S7 LeiPjiH Die Zeitung erscheint mit Ausnahme des Sonntags täglich Nachmit tags für den folgenden Tag. Preis für das Vierteljahr I >/, Thlr.; jede einzelne Nummer 2 Ngr. Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz I» Ztr beziehen durch alle Postämter des In- und Auslandes, sowie durch die Erveditisn in Leipzig (Querstraße Nr. 8). Jnsertionsgebüür für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Deutschland Preußen, t Berlin, 28. Mai. Der jetzt bekannt gewordene Wortlaut der Antwort Dänemarks in Bezug auf die Foderungcn der beiden deut schen Großmächte hat hier einen wenig befriedigenden Eindruck gemacht und geringe Hoffnungen hinsichtlich der schließlichen Ergebnisse der soge nannten Zugeständnisse des jetzigen dänischen Ministeriums erweckt. Wir heben dies hervor, weil der Eindruck dieser Antwort in fast allen hiesigen Kreisen derselbe ist. Man erinnert hier daran, daß die deutschen Groß mächte in ihren Depeschen das kopenhagencr Cabinet auffodertcn, die Gc- sammtstaatsvcrfassung vom October 1855 den Provinzialständen der Her- zogthümcr Holstein und Lauenburg nachträglich zur Begutachtung vorzu legen. Ferner erinnert man sich an das von dem dänischen Cabinet gege bene Versprechen, wonach die einzelnen Landestheile in der Gesammtstaals- verfassung eine solche Stellung erhalten sollten, daß keiner derselben dem andern untergeordnet sei. Preußen und Oesterreich haben in ihren Depe schen dieser Verheißung die Thatsache gegenübergestellt, daß in Wirklichkeit vermöge der Gesammlverfassung die Vertreter des Königreichs Dänemark ein ausgesprochenes Uebergcwicht über die Vertreter der andern Landestheile besitzen. Außerdem haben sie dagegen Einspruch erhoben, daß im klaren Widerspruch mit der Proclamation vom 28. Zan. 1852, durch die Decla ration vom 25. Juni 1856 die Disposition über die Domänen aus der Kategorie der provinziellen in die der gemeinschaftlichen Angelegenheiten hin- übergczogen worden sei. Hält man diesen Kern der Foderungcn der deut schen Großmächte mit den Andeutungen über den thatsächlichen Umfang der Zugeständnisse des dänischen Cabinets, wie sie in dortigen Organen der Presse hervortrclcn, zusammen, so ergibt sich auf den ersten Blick, daß das preußische und das österreichische Cabinet bis zu der Erreichung des vorgesteckten Ziels hinsichtlich der Wahrung der offenbaren Rechte der Herzogthümcr noch manche Schwierigkeiten zu besiegen haben werden. Namentlich scheint man in Dänemark auf die dortige Negierung mit allen Kräften einwirkcn zu wollen, daß dem Ncichsralhe nicht das Recht entzo gen werde, mit einfacher Stimmenmehrheit zu beschließen und seine Ent scheidungen für die Regierung verbindlich zu machen, um die vollständige Niederhaltung des deutschen Elements zu sichern. Nun wird aber mit Recht hier darauf aufmerksam gemacht, daß dem dänischen Element bei dem gan zen Verhältnis in welches die Herzogthümer zu dem Königreich gebracht sind, das Uebergcwicht über das deutsche im Reichsralh sogar auch dann gesichert bleibe, wenn den drei Herzogtümern die gleiche Anzahl Vertreter wie dem Königreich zugcstanden würde. Um so schärfer trete die Unbillig keit des gegenwärtigen Zahlenverhältnisses der Vertreter des Königreichs und jener der Herzogthümer hervor. Da die Neuenburger Angelegenheit nun mehr ihre Erledigung gefunden hat, so ist die volle Aufmerksamkeit der hiesigen politischen Kreise wiederum der deutsch-dänischen Streitfrage zu- gcwcndet. ^Berlin, 28. Mai. Die Jnde'pendance belge sagt, daß die jüngste dänische Note in Berlin und Wien sehr gut ausgenommen worden und daß cs darum nicht der Mühe werth sei, das Geschwätz und die petits okiognes der deutschen Presse über die dänische Note weiter zu beachten. Wir glauben, daß es uns höchst gleichgültig sein kann, wie die Jndcpcn- dance belge die betreffende Haltung der deutschen Presse beurtheilt und zu benennen beliebt; höchlich aber werden wir ünS jede ausländische „Beleh rung" über die holsteinische Frage verbitten müssen, und zwar die eines Blattes von der Natur der Jndöpendance belge nicht nur aus doppelten, sondern aus dreifachen Gründen. Zur Sache selbst bemerken wir nur ganz kurz, daß die dänische Note hier nur mit jener ganzen Reserve entgegcn- gcnommen worden ist, welche ihr so vager Charakter erheischt, welche Re serve, wie auch schon gestern bemerkt, in sehr bestimmter Weise auch in der Depesche ihren Ausdruck wiedergefunden hat, welche an die deutschen Bundesregierungen aus Anlaß der dänischen Note von Seiten der diessei tigen Regierung gerichtet worden ist. Wie die dänische Note in Wienaus- genommen worden ist, wissen wir nicht; wir haben aber zu viel Vertrauen zu der deutschen Gesinnung der österreichischen Regierung, als daß wir an nehmen könnten, daß gewisse pariser Korrespondenzen, die in den Spalten, der sonst für ein österreichisches Organ geltenden Frankfurter Postzeitung zu lesen waren, in einer Verbindung ständen mit der Anschauung in den maßgebenden Kreisen Wiens über die holsteinische Frage. — Im Uebrigen ist es jetzt still in der Politik. Der König wird heute oder morgen von Schwerin nach Sanssouci wieder zurückkehren. Der Ministerpräsident, welcher sich vor einigen Tagen auf sein Landgut in der Lausitz begeben hat, kehrt nach den Feiertagen, am Dienstag, wieder zurück. — Diejenigen, welche mit der Anfertigung von Photographien, sei cs im Umherziehen oder in einem festen Atelier, ein Gewerbe trieben, waren von der Entrichtung einer Gewerbesteuer für die Betreibung des fraglichen Geschäfts bisjetzt befreit. Diese Befreiung soll aber jetzt aufhören, und werden die Betreffenden von der Steuerbehörde aufgefodcrt, sich behufs Eintragung in die Gewerbcsteucr- i listen zu melden. — In den hiesigen journalistischen Kreisen macht eine Notiz in der Voß'schen Zeitung viel Aufsehen, in welcher mitgetheilt wird, da den Directorcn der-hiesigen städtischen Gymnasien eine Weisung des Magistrats zugegangen sei, von den für die Oeffcntlichkeit geeigneten Vor kommnissen an ihren Anstalten einem bestimmten hiesigen Blatt, der «Zeil», Berichte zum Abdruck zugchen zu lassen. Aehnliches soll auch an andere Dicasterien verfügt worden sein. Es heißt in der betreffenden Notiz dann weiter, daß eine solche Parteinahme für ein einzelnes Organ als eine so ungerechtfertigte erscheine, daß eine Aufklärung des Sachverhalts dringlich wünschcnswcrth sei. Wir unsererseits meinen, daß die gewünschte Auf klärung deutlich genug oder vielmehr handgreiflich in der Sache selbst liege, vorausgesetzt, daß cs mit dieser letztem, woran wir übrigens nicht zweifeln, nach der gemachten Mittheilung seine Nichtigkeit hat. — Am 21. Jan. d. I. ist das Dienstmädchen des Geheimraths Professor Böckh von einem Ar beiter, Namens Mann, der sic vergebens mit Liebesanträgcn verfolgte und deshalb eifersüchtig gegen sic geworden war, ermordet, resp. erschossen worden. Die Sache machte hier seinerzeit großes Aufsehen. Gestern stand Mann vor dem Schwurgericht. Wie in der Voruntersuchung, so gestand er auch jetzt Alles ein; er wurde zum Tode durch das Beil verurtheilt. Uebrigens ist der Mörder ein durchtriebener Heuchler, überhaupt ein voll ständiges muuvais 8ujst, weshalb ihm das Mitleid, welches die romanti sche Seite eines solchen Licbesdramas im Publicum sonst hervorzurufen pflegt, gänzlich abgeht. 1 Berlin, 28. Mai. Wie man hört, hat sich hier ein konnte der her vorragendsten Männer auf dem Gebiete der Kunst, Wissenschaft und der Industrie gebildet, um dem Prinzen Friedrich Wilhelm und der Prin zessin Victoria später bei ihrem Einzug in Berlin als vermähltem Paar eine Huldigung darzubringcn. Diesem Comite, welchem auch die Spitzen der städtischen Behörden angehören sollen, haben sich dem Vernehmen nach auch sehr namhafte Mitglieder des hohen Adels ««geschlossen. Nach den Andeutungen über diese beabsichtigte Huldigung seitens der Kunst, Wissen schaft und der Industrie Berlins, wie sie in den hiesigen Kreisen verlaut baren, dürfte dieselbe in ihrem Ausdrucke sich vorzugsweise als eine künst lerische gestalten, da das Zusammenwirken der oben bezeichneten Männer sich auf die Herstellung von Kunstwerken und die Beschaffung der bedeutenden Mittel für dieselben beziehen soll. Näheres über die auszuführenden Kunst werke ist noch nicht bekannt. Nur soviel hört man, daß dieselben mit dem gegenwärtig im Bau begriffenen Palaste des Prinzen Friedrich Wilhelm in Verbindung gebracht werden würden. In den hiesigen künstlerischen Krei sen wird die Sache besonders lebhaft besprochen. Die Bildung des obigen Comite bestätigt Das, was vor einigen Tagen in England ausgesprochen worden ist: daß nämlich die Ankündigung der Verlobung des Prinzen Friedrich Wilhelm mit der Princeß Noyal von der gebildeten und dcnM- den Bevölkerung in Preußen mit der höchsten Befriedigung ausgenommen worden sei, indem man von der Ansicht ausgehe, daß die Verbindung der beiden königlichen Familien auch in politischer Beziehung ein Gegenstand großer Wichtigkeit sei und den beiden Völkern, die sie naturgemäß in neue und innigere Beziehung zueinander bringe, mannichfachc Vorthcile ver heiße. Entgegengesetzte Ansprüche, wie sie sich in England vereinzelt kund- gegebcn, haben hier wenig Anklang gefunden, da sie mit der hiesigen Auf fassung der Familienvcrbindung Englands und Preußens durchaus im Wi derspruche stehen. - Baiern. Nürnberg, 27. Mai. Die am 9. April mit polizeilichem Beschlag belegte Nr. 185 des Korrespondenten von und für Deutsch land ist durch Erkenntniß des-Kreis- und Stadtgerichts vom 19. Mai frei gegeben worden. Veranlassung zur Beschlagnahme hatte bekanntlich der Schluß der Biographie des vr. E. Feust gegeben. (N. C.) Württemberg. ^Stuttgart, 27. Mai. Auch imSchoose des kö niglichen katholischen Kirchenraths ist eine Theuerungszulagc für die Lehrer beschlossen worden und soll demnächst in Vollzug gesetzt werden. — Wie alle Jahre, so wurde auch diesmal wieder in Altdorf-Weingarten (bei Ravensburg) am Freitag nach dem Auffahrtsfest der sogenannte Blut ritt gefeiert. Dort sollen sich nämlich noch einige Tropfen von dem „wahr haften" Blut Jesu aufbewahrt befinden, zu dessen Ehren an dem genannten Tage alljährlich eine großartige Procession im Freien stattfindet. Die neuer lichen Triumphe des KatholicismuS in Süddeutschland, die prächtige Früh lingswitterung, die hoffnungsreichen Aussichten auf eine gesegnete Ernte, der wiedergekehrte Wohlstand des Volks: dies Alles mag dazu beigctragcn ha ben, daß die „BlutfrcitagSfeier" dieses Jahr einen seltenen Glanz entfaltet hatte und von einer außergewöhnlichen Menschenmenge besuckt war. Zahl- reiche Musiker mit Fahnen waren in angemessener Entfernung voneinander dem Festzuge eingereiht; Bürgermilitär zu Fuß sorgte für die Ordnung und