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überflüssiger Weise bestätigt. Die Valuten sind in raschem Steigen be griffen: gestern 1 Pf. St. — 131 Piaster 30 Para, vor acht Tagen — 122 Piaster 20 Para. — Aus Konstantinopel vom 1. Mai wird der pariser «Presse» geschrie ben: „Ich kann Ihnen heute die ossicielle, von der Commission festgesetzte Grenzlinie für Bessarabien mittheilen. Die Grenzlinie geht von Burnasul am Schwärzen Meere aus, steigt in der Richtung von Nordwc- stcn aufwärts, den See und den Fluß Kalkilia entlang, bis zur Straße von Akjcrman nach Tatar-Bunar und folgt dieser Straße von Westen nas Osten, indem sie durch die Flüsse Sarata und Kogalnik dicht bei ihrer Mündung hindurchgcht und zwischen Tatar-Bunar und dem See Salsyk hindurchpassirt. Jcnscit Tatar-Bunar verläßt die Grenzlinie diese Straße und beschreibt eine Curve nach Südwesten hin, um den Flecken Bakhtschi am Flusse Norutschai zu erreichen. Von Bakhtschi hat man eine gerade Linie bis zum Zusammenflüsse des Aalpuk und der Salki, nördlich von Bel grad hin, gezogen. Von jenem Punkte aus steigt die Grenzlinie den Aal- puk entlang nach Norden auf bis nach Kongas, wo sic den Fluß verläßt, um in paralleler Richtung zwischen ihm und dem kleinen Ualpukflusse hin durch und da»» den letzter» Fluß entlang zu gehen; sie zieht dann über die Quellen der Tictschu hinweg, erreicht die Sarata (Nebenfluß des Pruth), deren Laufe sie folgt, gewinnt die Straße von Laowa nach Kischencw, über welche sie bei Saratzika hinwegzicht, verläßt den Lauf der Sarata, läßt den Flecken Tschadir westlich liegen, geht nördlich von der Stadt Baguschna über den Fluß gleichen Namens, dann über die Flüsse Kalmazi, Buschuar und erreicht endlich den Pruth bei Padolcni." — In Jaffa sind am Osterfciertagc Unordnungen vorgekommcn. Einige Einwohner ließen es sich nämlich beifallen, die Flaggen, welche die Consular- agenten von Oesterreich und Preußen ausgehißt hatten, zu zerreißen und die Stangen zu zerschlagen. N erfi en. Untcrm 0. April schreibt man der Times aus Mahommerah: „Mein letzter Brief vom 26. März berichtete über die Einnahme dieses Platzes und die Flucht der persischen Armee. Da cs nicht möglich war, sie zu ver folgen, so befahl General Outram, daß ein kleines Geschwader ihre Spur auf dem Flusse (Karoon) verfolge. Gemäß dieser Ordre fuhren drei Dam pfer, ein Kanonenboot und drei Kutter den Fluß hinauf. Am 31. März bekamen sie den Feind zu Gesicht und jagten ihm gleichzeitig eine Kanone ab, die auf ein Boot geladen war. Tags darauf endlich sahen sie in der Nähe von Akwaz die Feinde selbst, die am rechten Ufer eine starke Stel lung eingenommen hatten. Kaum sahen sie jedoch die Flotille herannahen, so ergriffen sie sammt und sonders — wol an 8000 Mann — die Flucht und zogen sich in Hast nach Dizful zurück, während große Araberhaufen sich an ihre Ferse hingen, um zu plündern und den Nachtrab zu beunruhi gen. Das Geschwader blieb zwei Tage vor Akwaz liegen, verkehrte mit den Arabern und zerstörte oder erbeutete große von den Persern aufgehäufte Kornvorräthe, woraus es am 4. April wieder in Mahommerah eintraf. Diese kleine Expedition wird einen großen moralischen Eindruck hcrvorbrin- gen; denn die Perser hatten geprahlt, daß Mahommerah sich gegen jede Macht der Erde ein Jahr lang werde behaupten können, und hatten in dieser Zuversicht versäumt, Anstalten für einen etwaigen Rückzug zu tref fen. Es ist klar, daß die persische Armee an diesem Punkte vollständig des- organisirt war und den Engländern gegenüber unmöglich Stand halten kann. General Outrani beabsichtigte einen Theil seines Heeres vorzuschieben, nm Schuster zu nehmen und dort seine Sommerquarticrc aufzuschlagen, aber die am 4. April eingetroffene Nachricht, daß in Paris ein Friede mit dem Schah unterzeichnet worden sei, machte diesen Plan und manchen an dern zunichte. Mahommerah füllt sich wieder mit seinen alten Bewohnern, und die Araber senden von allen Seiten ihre Unterwerfung ein. «Verlaßt uns nicht und laßt die Perser nie wieder zurückkehren!« das ist ihrerseits der allgemeine Ruf. Die Bazare stehen offen, und von allen Seiten wer den Vorräthe zugeführt. Obwol keine Stadtbchörde ernannt wurde, ist bis- jetzt doch kauni eine einzige Klage vorgekommcn, und entsteht ein Streit, so gehen die Einwohner selbst dann, wenn er religiöser Natur ist, lieber zum englischen Kaplan, der als Dolmetscher vom General Outram ange- stcllt ist, als zu ihrem Ulema." Mm erika. Der aus Neuyork in Southampton angckommene Dampfer Vander bilt bestätigt das Gerücht von der Verwerfung des auf Ccntralamerika be züglichen Clarendon-Dallas-Vertrags. Die englische Regierung wird nicht eher weitere Schritte in dieser Angelegenheit thun, als bis sie von Lord Napier die amtliche Anzeige der Vertragsverwerfung erhalten hat. — Von General Walker, dem oft genannten Abenteurer in Ccntral- amcrika, gibt der Korrespondent eines englischen Blatts folgende Skizze: „Walker's Vater war ein Bankier in Schottland, welcher in, Jahre 1820 nach den Vereinigten Staaten auswanderte. Walker selbst wurde im Jahre 1824 geboren und zeigte von früh auf Neigung zum Umhcrschweifen. Nachdem er noch im Jünglingsalter einen Universitätsgrad in der Juris prudenz, Naturwissenschaft und Theologie erhalten, reiste er ei» Jahr in Europa, worauf er nach den Vereinigte» Staaten zurückkehrtc und Redac- tcur einer Zeitung in Ncuorleans wurde. Von da ging er »ach Califor- nien, wo er einer ähnlichen Beschäftigung oblag, und von wo cr, des fried lichen Lebens überdrüssig, sich nach Sonora begab, um das Commando der amerikanischen Flibusticrcxpedition zur Abtrennung dieser Provinz von j Mexico zu übernehmen. Seine weitern Schicksale sind bekannt. Von Sta tur ist General Walker nicht groß; er ist nur wenig über 3 Fuß 4 Zoll hoch. Seine Züge sind grob und unbeweglich; sein breite- Kinn und die starken Kinnladen kündigen festen Willen an; aber seine Lippen sind voll und sein Mund ist nicht wohlgebildet. Seine Augen frappircn am meisten in seinem Gesicht: sie sind von merkwürdig Hellen» Grau und so groß und stechend, daß auf einem Daguerrcotyp die Lider kaum sichtbar sind. I» seinem ganzen Wesen spricht sich eine große Selbstbeherrschung aus, und seine intimsten Freunde, welche aus seinen gefährlichsten Fahrten in Nica ragua ihm zur Seite waren, haben mich versichert, daß sie ihn unter kei nen Umständen je die Miene wechseln sahen und nie ihn lachen oder seine langsame und bündige AuSdruckswcise ändern hörten. Er ist jederzeit schweigsamer Natur, und wenn er spricht, so trifft er stets den Nagel auf den Kopf. Ohne ein tollkühner Wagehals zu sein, ist er doch gleichgültig gegen jede Gefahr, und überhaupt scheint er geeigneter zu sein, gesetzlosen I Männern Vertrauen und Achtung einzuflößcn, als in einer civilisirten Ge- I sellschaft zu glänzen. In seiner Lebensweise ist cr asketisch streng, und seine I bisherige Laufbahn hat den Beweis geliefert, daL er den Lockungen des R Reichthums keineswegs zugänglich ist. Sein Ehrgeiz ist dagegen groß und I steht wenig mit den sittlichen Begriffen der Gegenwart in Einklang. Er I glaubt fest an den Stern seines Schicksals, und wird ohne Zweifel von I den civilisirten Nationen Europas entweder als ein gewissenloser Abenteurer I gebrandmarkt oder als ein Held von nicht geringer Art gepriesen werden, I je nachdem sein kühnes Unternehmen scheitert oder gelingt." — Der Erzbischof von Mexico ist wegen angeblicher Betheiligung I bei einer Jnsurrection des Landes verwiesen worden. China. Berichten aus Hongkong vom 30. März zufolge sind daselbst britische I Kriegsdampfcr ««gekommen. Neuere Kriegsoperationen haben nicht stattge- I funden. Es fand eine große Handelsthätigkeit statt; die Mandarinen woll- I ten angeblich den Verkehr hindern. Königreich Sachsen. Dresden, 16. Mai. Das Dresdner Journal berichtet: „Das heutige I Namenssest Sr. Maj. des Königs wurde der Residenz beim Anbruch des I Tages durch eine große Neveillc der Militärmusik verkündigt. (Dasselbe fand I auch in Leipzig statt.) Um 9 Uhr begaben die Staatsminister sich nach Pillnitz, um Sr. königl. Maj. ihre unterthänigsten Glückwünsche darzubrin- I gen. Nachmittags 2 Uhr haben Ihre königl. Majestäten mit der gesamm- I ten königlichen Familie und ihren hohen Gästen (Ihrer Maj. der Königin I von Preußen und Ihren kaiserl. Hoheiten der Erzherzogin Sophie, dem I Erzherzog Ludwig Victor und dem Prinzen Napoleon) einen Ausflug »ach I dem Jagdschlösse Moritzburg gemacht, woselbst auch das Diner eingenom- I men wird. — Se. kaiserl. Hoh. der Prinz Napoleon hat gestern nach I dem Diner Ihrer Maj. der Königin Marie auf allerhöchstderen Villa bei I Wachwitz, wo gegenwärtig auch Ihre kaiserl. Hoheiten die Erzhogin Sophie I und Erzherzog Ludwig Victor von Oesterreich weilen, einen Besuch abge- I stattet. Heute Vormittag hat derselbe nach einem wiederholten Besuche auf I der Villa Ihrer Maj."der Königin Marie sich nach Pillnitz begeben, um I Sr. Maj. dem König zu allerhöchstdessen Namensfeste seine Glückwünsche I abzustatten. Nachmittags 2 Uhr wurde Sc. kaiserl. Hoh. von der königli- I chen Familie zu einem Ausfluge nach Moritzburg im hiesigen königlichen I Schlosse abgeholt; Abends wird derselbe im Hosthcatcr erwartet. Morgen I (Sonntag) findet zu Ehren des Prinzen bei dem-französischen Gesandten I Baron v. Forth-Rouen ein großes Diner statt. Am 18. Mai gedenkt Se. I kaiserl. Hoh. unter Anderm das Schlachtfeld bei Bautzen zu besichtigen und I am 19. Mai über Leipzig die Rückreise nach Paris anzutreten. Wir be- I merken hierbei noch, daß Sc. kaiserl. Hoh. gestern aus den Händen Sr. I Maj. des Königs den Hausorden der Nautcnkrone empfangen hat." ä Freiberg, 16. Mai. Vor wenigen Tagen ist es zur entschiedenen I Gewißheit geworden, daß uns die bisherige Garnison mit dem Ende des I gegenwärtigen Jahres verlassen, aber durch keine andere Truppengattung er- I setzt werden wird; eine betreffende Petition, selbst von einer mündlich vor- » getragene» Bitte unterstützt, hat den einmal gefaßten Beschluß nicht zu än- U dern vermocht. Materiell ist der Verlust sowol für die Stadt als für die » Umgegend, da die Ncitergarnison, aus drei Schwadronen bestehend, nicht U unbedeutende Ankäufe an Heu, Stroh und Hafer bei den benachbarten D Oekonomen machte, ziemlich hoch anzuschlagen. — Von welchem Erfolg I eine Petition sein wird, die in Betreff der Eisenbahn vor einigen Tagen M durch den Bürgermeister und den Vorsitzenden der Stadtverordnetenschaft U an den Stufen des Throns niedergelegt ward, muß zur Zeit dahingestellt I, bleiben. Erwähnen wollen wir nur noch den einzigen Umstand, daß die I verschiedenen fast zwieträchtigcn Richtungen, die sich im Laufe der Zeit I bezüglich des Eiscnbahnprojects hier gebildet hatten, sich zu einer Einheit I verbunden haben. — Vor dem Bezirksgericht zu Annaberg wurde am 12. und 13. I Mai eine auf Mord, cventualiter Todtschlag lautende Anklage gegen die I- Ehefrau des Flcischermeisters Lang daselbst verhandelt. Die 22jährige An- I geklagte war beschuldigt, ihr Kind mit Schwefelsäure vergiftet zu haben, k Sic selbst gab an, daß sie dem Kinde habe Baldriantropfen geben wollen, W das Fläschchen aber mit einem danebcnstehcnden, welches Schwefelsäure ent hielt, verwechselt habe. Der Gerichtshof sprach die Angeklagte aus Mangel an vollständigem Beweise von der Anklage des Mordes und des Todtschlags frei, vi Arbeit« * H pfang heuti Di liner B Nr. 10! worden Anfragt nen geg Erklär» dels-Zei nungen deuten dabei, d rung zu gen. 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