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SS. Mak L8S7 Nr 115 Deutsche Allgemeine Zeitung on dem 11—431 I>A von Ksuf- or^verli. Lerst- llönsten Lcköne essens» Lute klerUv, äerung l 1,eip- en 6es ter» r 2asi- Loäiv- Wahrheit u«d Recht, Freiheit und Gesch!» a kosen beclsu- °n 25V0 Vlorxen. ^eesl r ksps- »eliönes em eine Sollens, ltsriuin: >I>« unll KIr. init Zu beziehen durch alle Pvstämtcr des In- und Auslandes, sowie durch di« Expedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8).' Vodel nhain- z eine >cr in schofs- ßg -'n Kossen !-ipzig el in it Frl. zcl in :litz. — wlmine r» lßischcn isfinerie Siedc- efferun- Zahre mswci- porto- rienstr. S—SOI Preis für das Vierteljahr lThlr.; jede einzelne Nummer 2 Ngr. Lcip- mann, Drcs- mann, nmer Insertions^cbühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. w Kaus und die tsfüh nehmen, li-. S. I924j dringenden Wunsch aussprcchen, daß Deutschland bei der gegenwärtigen Wendung der Angelegenheit im Interesse der Herzogthümer nur ja auf seiner Hut sein möge, damit lctztern nicht eine Schale statt des Kerns ge boten würde. Es sei eine Ehrenpflicht der beiden deutschen Großmächte, mit aller Kraft und mit allem Nachdruck darauf hinzuwirken, daß Das, was für recht und billig für die Herzogthümer von ihnen erkannt worden, im vollsten Umfange ohne irgendeine Schmälerung und einen ausweichenden Rückhalt von Dänemark auch gewährt werde. Wir erinnern an den Aus spruch im hiesigen Herrcnhause, wie er von der äußersten Rechten gefallen ist: „Selbst wenn die jetzigen Zusicherungen den Herzogthümer» gehalten werden, ist dennoch ihr altes Recht stark geschmälert!" In diesem An spruch liegt eine schmerzliche Wahrheit, die von Deutschland nun und nim mer vergessen werden darf, und welche es sich namentlich in diesem Augen blick einprägen muß. Einstweilen haben, wie cs heißt, die beiden deutschen Großmächte eine Vorlage an die deutsche Bundesversammlung verschoben. — Die Neue Preußische Zeitung vom 17. Mai sagt: „Als wir die letz ten ausführlichen Mittheilungcn machten über den Stand der Neuenbur ger Angelegenheit, theilten wir mit, daß auf Grundlage der preußischen Bedingungen die vier andern Großmächte ein Arrangement zur Erledigung der Frage vorgeschlagen hätten. Wir meldeten auch bereits, daß der schwei zerische Bundesrath dies Project angenommen habe und daß die Angelegen heit nun wol bald ganz erledigt sein würde. Das Arrangement der vier Mächte schlägt in Bezug auf die im Jahre 1848 von der Neuenburger Negierung eingezogenen Kirckengüter bekanntlich vor, daß nicht diese selbst, wie Preußen gewünscht, sondern nur ihre Revenuen der ursprünglichen Be stimmung erhalten werden sollen. Es ist schon gesagt, daß die Zurückge- bung der Kirchengüter in imturu unmöglich geworden durch Verkäufe rc., und wir glauben deshalb, daß die preußische Negierung auf diese Abände rung ihrer Bedingungen eingcgangen ist Was die Gcldentschädigung an- geht, so hat die Consercnz bekanntlich anerkannt, daß Preußen vollkommen berechtigt sei, eine solche zu fodern. Wir unsererseits haben zum Oeftern gesagt, daß nach diesem Anerkcnntniß und nachdem die Schweiz sich zur Zahlung bereiterklärt, preußischerseits unrer den obwaltenden Umständen jene Million Francs (etwa 250,000 Thlr.) lieber ganz zurückgewicsen werden möchte. Da die Verzichtlcistung auf das Fürstenthum ja doch aus andern Gründen erfolgt, so scheint cs uns angemessener, das Geld nicht anzuneh men. Wir glauben auch gut unterrichtet zu sein, wenn wir melden, daß die einzige Acnderung, die jetzt preußischcrscits an dem vorgeschlagencn Ar rangement noch beantragt wird, die Streichung seines Art. 6 ist, sodaß das Geld also nicht acccptirt wird. Auf diese Weise wird denn die ganze Angelegenheit wol allcrnächstens zu Ende gebracht sein, womit dann frei lich auch wieder ein Schritt gcthan ist — wenn auch unter den heutigen Verhältnissen Europas vielleicht ein unvermeidlicher — zum Siege des Ra dicalismus über das historische Recht." — Die Neue Preußische Zeitung schreibt: „Privatbriesen aus Paris zu folge haben die betreffenden deutschen Negierungen durch die französische erfahren, daß die Arbeitseinstellungen an mehren deutschen Orlen durch die Gehcimbünde in Frankreich veranlaßt, oder, genauer ausgedrückt, daß sie durch Agenten der revolutionären Ausschüsse in Paris und London angczettelt wurden. Wie es heißt, haben sich die verschiedenen Negierungen in Verbindung untereinander gesetzt, um sich die erfoderlichen Aufklärungen über die Umtriebe zu verschaffen." — Aus Naumburg vom 15. Mai wird dem Frankfurter Journal be richtet: „Der Steinsetzer Reinsberger, seit längerer Zeit der Schrecken hiesiger Gegend, ist mit seinem Kumpan, dem Arbeiter Strobel, vorgestern hier gefänglich eingebracht worden. Ihre Haftnahme ist in Hamburg erfolgt, wo Beide im Begriff standen, nach Amerika auszuwandern. Man soll bei Reinsberger viel Baarschafl in Gold vorgefunden haben." Hannover. Hannover, 12. Mai. Die Gelegenheit, sich über die angekündigtc Revision der Gewerbeordnung gemeinsam zu äußern, welche wir den jungen Gewerbevere'inen des Landes wünschten, ist nunmehr gegeben. Dcr Hildesheimer Verein, der nach seiner Thätigkeit und nach der besonnenen Entschlossenheit seines Verfahrens wol für den ersten unter gleichen gelten darf, hat durch seinen Vorstand ganz in dcr Stille schon vor acht Tagen die verwandten Vereine eingeladen, sich durch die wichtige Frage des Augenblicks bestimmen zu lassen, mit ihm zu einer Besprechung dcr gemeinschaftlichen Angelegenheiten am 16. und 17. Mai hier in Han nover zusammenzutrcffcn. Außer dcr Gewerbeordnung sollen auch Vorschuß vereine, Vereine gegen das Fechten der Handwerksgesellen und vielleicht noch andere Stoffe dcr Vcreinsthäligkcit hier behandelt werden; aber die Haupt sache wie der Anlaß bleibt doch immer die Gewerbeordnung, über welche die Versammelten des 16. und 17. Mai hoffentlich einen gerechter« Spruch fällen werden als die des 7. Mai. Etwas später als der Verein zu Hil- Dienstag. iöei-pzig. Die Zeitung erscheint mit Ausnahme des Sonntags täglich Nachmit tags für den folgenden Tag. Deutschland Preußen. Dcr Prcußischc Staats-Anzeiger vom 17. Mai enthält Folgendes: , . . Der König hat am heutigen Lage dcr königlichen Familie sowie dem konigli- i chen Hofe eröffnet, daß mit seiner Bewilligung und unter Zustimmung dcr Königin dcs Vereinigten Reichs von Großbritannien und Irland die Verlobung des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen mit der Prinzessin Victoria Adelheid Marie Luise, Princcß Royal von Großbritannien und Irland und Herzogin zu Sachsen, s stattgefunden hat. Eine gleiche Vcrkiindung ist seitens der Königin von Großbri tannien und Irland in dem Geheimen Rath derselben erfolgt. Dies für das kö nigliche Haus wie für die gesammte Monarchie so freudige Ereigniß wird auf Be fehl des Königs hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Berlin, 16. Mai 1857. Der Oberstkämmerer des Königs: Generalfeldmarschall Graf zu Dohna. ^Berlin, 17. Mai. Wir haben bereits hervorgchoben, wie es auf fallend sei, daß der Ministerpräsident in der Rede, mit welcher er den Landtag schloß, der auswärtigen Angelegenheiten mit keinem Wort Erwähnung gethan hat. Auf diesen Umstand ist inzwischen auch von an derer Seite mehrfach hingewiesen worden. Interessant ist, wie das Preu ßische Wochenblatt sich darüber äußert. Es sagt: „Nicht ohne ein gewisses Befremden sicht man die Schlußrede sich bezüglich der Beziehungen zu aus wärtigen Mächten ausschließlich auf die Erwähnung jener Vertrage be schränken, zu deren Realisirung die Zustimmung der Landesvcrtretung noth- wendig war. Von den auswärtigen Verhältnissen ist sonst keine Rede. Nun wissen wir sehr wohl, daß das Ministerium und insbesondere der Leiter der auswärtigen Angelegenheiten nichts mehr für eine bedenkliche Seite des Con- stitutionalismus hält als das Einmischen dcr Landesvertretung in die aus wärtigen Angelegenheiten; aber nachdem des Königs Majestät in dcr Thron rede zu den Vertretern dcs Landes über eine wichtige auswärtige Frage ge sprochen, deren Entwickelung leicht Preußen zu kriegerischen Operationen führen konnte; nachdem der Ministerpräsident im Laufe der Session selbst sich veranlaßt gefühlt hat, über diese Angelegenheit den Häusern eine Er klärung zu geben, war die Landesvertretung berechtigt, zu erwarten, daß bei ihrem Auscinandcrgehen die Regierung diese Frage nicht unerwähnt ließ. Wir glauben, daß auch eine andere Frage nicht ohne Erwähnung hätte blei ben dürfen. Uns scheint, nach dem Votum des Herrenhauses bezüglich der holsteinischen Frage hätte die Achtung vor der Landesvcrtretung und die An erkennung des von einem so ansehnlichen Staatskörper ausgesprochenen Votums der Unterstützung für die Politik dcr Negierung einer fremden Macht gegenüber dazu bewegen sollen, dem Lande über die holsteinische Angelegenheit jene, wenn auch noch so wenig vergreisende Erklärung abzugcbcn. Wenn in dcr That bei dieser Frage die Theilnahme in weitesten Kreisen, das Entgegenkommen und die stärkende Zustimmung der Nation nicht gewünscht und nicht gesucht wird, wenn dem Lande gegenüber die Regierung sich bei dieser durch und durch nationalen Frage in einer fortgesetzten, ja wachsenden Zurückhaltung gefällt: was, fragen wir, kann dcr Grund sein?"— Der König hat sich gestern, vom Finanzminister v. Bodelschwingh begleitet, nach der Grafschaft Teck lenburg begeben, deren 150jährige Einverleibung in den preußischen Staat heute gefeiert wird. Nach beendigter Hauptfeicrlichkeit tritt der König noch i heute die Rückreise an, übernachtet heute in dem Bade Oeynhausen und i trifft morgen Mittag wieder in Potsdam ein, von wo ex sich, nach kur zem Verweilen, fnoch morgen nach Stettin begibt, um dort am 19. Mai der Eröffnung der Provinzialthierschau beizuwohnen und die Ausstellung an- zusehen. An demselben Tage kehrt der König hierher zurück. Auch wird die Königin an diesem Tage von Pillnitz wieder hier cintrcffen. Am 20. Mai begeben sich dann Ihre Majestäten nach Schwerin, um dcr Feierlichkeit beim Einzuge des Großherzogs in das neue Schloß beizuwohncn.— Ein merk würdiger Gast weilt augenblicklich hier: Fürst Mentschikvw, traurig be rühmt von seiner diplomatischen Thätigkeit vor dem Beginne dcs orientali- lischcn Kriegs her. Wäre Fürst Mentschikow vor zwei oder drei Jahren gekommen, so hätte man sich gedrängt, ihn zu sehen; heute ist er anti- quirl — 8io trun8il gloria! — Der diesseitige Gesandte am spanischen Hofe, Graf Galen, ist aus Urlaub von Madrid hier angekommcn. 4: Berlin, 17. Mai. Die Erklärungen, welche das kopenhagener Cab inet in Bezug auf die Federungen der beiden deutschen Großmächte gemacht Hal, bilden gegenwärtig den Hauptgegenstand der Erörterung in den hiesigen politischen Kreisen. Von vielen Seiten spricht sich die Besorg niß aus, daß Dänemark, um sich gegenwärtig aus dcr bedrängten Lage herauszuziehen, Zugeständnisse mache, die sich in Wirklichkeit vielleicht nur als Scheinzugeständnisse erweisen würden. Diese Gestaltung der Dinge würde, wie man meint, für die Herzogthümer noch nachtheiliger sein, als wenn das kopenhagener Cabinet sich gegenwärtig wcigere, auf die Fode- ! rungen Preußens und Oesterreichs cinzugehen, und die Entscheidung in dcr Sache demzufolge in die Hand dcs Deutschen Bundes käme. Mit Einem Wort, es gibt hier Viele, welche den Ernst Dänemarks, den deutschen Fe derungen gerecht zu werden, sehr stark in Zweifel ziehen, und deshalb den sjgwür- von verkauf ladt.j au. § olke« ich zusa-