Volltext Seite (XML)
schm PfavegeMchkit leine dl gleich zeigt« er denselben «in ' . katholischen Pfarrer hierselbst an dem Tage an die hiesige Polizeidirection absenden würden, und worinunttr Anderm auch ausdrücklich hrrvorgehobm persischen Streit einnehmen zu wollen scheinen, genügend sein würde. WäS dir innere Lage Persien- betrifft, so ist sie mehr als precär, Und der Schah weiß inmitten all der Jntriguen und Parteien, die ihm nach dem Leben streben, nicht mehr ein noch aus. Er wirft die Verantwortlichkeit der Lasse auf seinen ersten Minister, Mirza-Agha-Khan, der zum Widerstande gegen England rieth. Der unglückliche Minister seinerseits,, auf dem die ganze Bürde der Geschäfte lastet, der genöthigt ist, den sich täglich ncurrhebendeN Schwierigkeiten, den Kosten der Krieg-Vorbereitungen, ohne Geld, ohne be fähigte Männers die Stirn zu bieten, erdrückt die Perser unter stet- wach senden Steuern und Abgaben; man sagt, daß er die Kronjuwelen verkauft habe; aber nun ist es mit seinen Mitteln zu Ende; Persien hat kein Geld mehr, und wenn Mirza-Khan kein energisches Rettung-mittel zu finden weiß, so ist daS Ende nicht abzusehcn. Der Schah setzt sein ganzes Hof fen auf Rußland; er schickte dem Kaiser Alexander ein eigenhändige-Schrei ben, in dem er ihm die Zusicherung ins Gcdächtniß ruft, die Kaiser Niko laus seinem Vater, dem Schah Mohammed, machte, und bittet um Unter stützung in dem Kriege gegen England. Letzteres verliert keine Zeit; be reit- erschienen mehre Dampfer am Persischen Golf, wo sic die Cünsuln und englischen Residenten an Bord nähmen. Zu Bassorah bei Bäghad wurde ein Commissariat und ein LebenSmitteldepot errichtet, und man spricht von einer telegraphischen Linie, welche die Engländer zwischen dem Persi schen Golf und dem syrischen Litorale ziehen werden. Sie schickten Trup pen ab, um den Persern Herat wieder abzunehmen, und gedenken den Feld zug in drei Monaten, vor dem Sommer, zu beenden." - - ..... - - if-l, daß sie Anstalten trifft, unsere Gewässer zu verlassen und sich nach Malta zu begeben; aber e- ist ebenso sicher, daß sie im Arsenal zu Konstantinopel eine Anzahl von Fahrzeugen in Reparatur lassen wird, die allenfalls zu einer neuen Kreuzung im Schwarzen Meere, wo ihre Anwesenheit durch die Stellung nothwendig werden dürfte, welche die Russen in dem englisch ' DaS Hamburger Hau- Guilhauman u. Comp. hat unterm 3t. Dec. 1858 über die mercantilische Lhätigkeit dieses Jahres einen interessanten und ausführli chen Jahresbericht an seine Geschäftsfreunde gerichtet, dem wir Folgendes ent nehmen: „Während das Aufhören der Kriegsoperationen im Orient und die eröff nete» Friedenshoffnungen die gehegte Erwartung eines Aufschwungs im Waaren- handel nicht in Erfüllung gehen ließen, vielmehr eine gewisse Verstimmung, Ent- muthigung und Unlust zu Geschäften erfolgte, zeigte sich auf einem andern Felde eine ungewöhnliche Regsamkeit, die nach verführerischen Erfolgen in eine Ueber- spannüng auSartete, wie sie selten zum Vorschein gekommen. Der Fonds- und Effcctenhandel artete nach und nach zum Theil in Spiel und Schwindel aus und trieb die Curse auf eine nicht gerechtfertigte Hohe. Banken der verschiedensten Art, Eisenbahnen und andere ActieNunternehmen wurden gebildet und projectirt und lieferten den Fondsbörsen neuen Stoff zu den umfassendsten Umsätzen. Dieser we- sentlich vergrößerte Berkehr allein nahm ein weit größeres Capital in Anspruch als früher, besonder« aber wirkten die Einzahlungen auf die vielen Actienunternehmun- gen sehr drückend auf den Geldmarkt, indem sie Millionen dem gewöhnlichen Ver kehr entzogen, wodurch Gold und Silber immer begehrter-wurde und den DiSconto auf fast allen Hauptborsen auf eine selten erreichte Höhe brachten; hier stieg der selbe auf 9 Proc., und selbst dazu war an einigen Lagen kaum Geld zu erlangen, sodaß sich eine sehr unbehagliche Stimmung kundgab und Befürchtungen des.Ein tritts einer allgemeinen Krisis lautwurden. Dieselbe schien um so bedrohlicher werden zu wollen, da eine gedachten Uebertreibungen gefolgte Reaktion im Effek tenhandel sehr empfindliche Verluste bereitete und die Besorgnisse erweiterte. Glück licherweise ist jene befürchtete Krisis nicht «ingetreten; vielmehr haben sich in,den letzten Monaten die Geldverhältnisse im Allgemeinen günstiger gestellt. DaS sehr befriedigende Resultat der diesjährigen deutschen Messen liefert den jeden Patrio ten hocherfreuenden Beleg, daß trotz sehr Hoher Preise fast aller Lebensmittel die ConsumtionSfähigkeit der Bevölkerung nicht abgenommen hat, ja e« ist kaum zu zweifeln, daß in allen Gauen des deutschen Vaterlandes sich die Zustände in ma terieller Hinsicht befriedigend, zeigen. Von keiner Seite sind irgendwelche Klagen zibcr Rothstand lautgeworden, wie dies früher bei hohen Preisen der Nahrungs mittel stets der Fall gewesen; ein höherer Arbeitslohn bei alle Hände in Anspruch nehmender Beschäftigung verbesserte in sehr erfreulicher Weise die Lage des Arbei terstandes, und ließ ihm die Schwere der Zeiten leicht überwinden. Bei dem stark zugenommenen LuruS in den Höhern Schichten der Gesellschaft hat sich derselbe in der letzten Zeit auch auf die liefern ausgedehnt, sodaß die Massen sich nicht mehr mit Dem begnügen, was noch vor wenigen Jahren befriedigte. Dieser wichtige Um stand äußert einen sichtlich wohlthätigen Einfluß auf die deutsche Industrie und mit telbar denn auch auf den Handelsverkehr, dem es obliegt, die Stoffe zur Verar beitung herbeizuschaffen. Auch muß noch erwähnt werden, daß sich die Länder, in denen dpr Landbau die hervorragende Beschäftigung bildet, durch die mehrjährigen hohen Preis« ihrer Produkte in einem Zustand nie gekannter Prosperität befinden, die einen zunehmenden Luxus wohl rechtfertigt. Hier, im Mittelpunkt von durch die Natur reich gesegneten Ländern, läßt sich dies mit Befriedigung wahrnehmen. Am I.-Aüg. ist der'Thaler des 14-Thalerfußes zu 2'/- Mk. C, oder 40 Schill., als Courantmünze gesetzlich adoptirt worden, wodurch hier der 35-Markfuß sich eingeführt findet. Die Bestrebungen, eine Einheit upd Übereinstimmung im Münz wesen für ganz Deutschland zu gewinnen, sind nicht ohne Resultat geblieben, daS dazu beitragen wird, den Verkehr in Deutschland zu erleichtern. In dieser Bezie hung ist noch als wesentlich hervorzuheben, daß zur Einführung des Zollpfundcs (von 50V Gramme«), al« HandelSgewicht für ganz Deutschland, sich all« Aussicht eröffnet. ES ist nicht zu zweifeln, daß dieser längst genährte Wunsch in Erfüllung gehen wird. Ob auch in dem leider an Dänemark geknüpften Holstein und Lauen- burg, steht zu bezweifeln, da man in Kopenhagen eher geneigt scheint, Allem ent gegenzutreten,'wg« sie enger mit dem Bruderlande vereinigt.' Noch ein andere« Vorhaben, die Einführung eines allgemeinen Handelsgesetzes,' ist mit voller Aner kennung und mit Dank hervorzuheben. Möge die Arbeit durch die Mitwirkung praktischer, erfahrungsreicher Geschäftsmänner gelingend zur Ausführung hepanrei- fen. Die geschäftlichen Beziehungen werden dann einen bessern Rechtsbodenfinden, > wird, daß die Pfarrer e« viel lieber sähen, wenn die Tanzmusiken ferner, wie seither gewöhnlich, an Sonntagabenden, statt, wie beabsichtigt werde, an Sonnabendabenden, abgehalten würden. (Köln. Z.) Danzig, 14. Jan. Da- Eceigniß des Tage- bildet die Ergreifüng de« Mörder«, welcher am 4. Nov. v. A den jüdischen Handel-mann Frankenstein in dem eine Meile entfernten Olivaer Wäldchen umgebracht hat. Alle Nachforschungen schienen vergeblich, und die von der könig- glichen Regierung auf die Ermittelung de- Thäter- ausgesetzte Prämie schien dadurch, daß sie zu einer nichtswürdigen Spekulation Veranlassung zu geben schien, die Ermittelung anfangs noch verwickelter zu machen. Denn r- hatte bereit- vor mehren Wochen eine Denunciation und ln deren Folge eine Verhaftung stattgefunden. Zwar mußte man gerechten Zweifel hegen, daß der damals Ergriffene der wirkliche Thäter sei, indessen war die Gache auch nicht so angelhan, daß ein« vollständige Reinigung des Jnhaftirten hervorging. Um so danken-werther ist eS nun anzuerkennen, daß es der Polizei gelungen ist, den wirklichen Thäter de- brutalen MordS zu. ergreifen. Dieser Mord war, wie schon berichtet, mit so großer Frech- heil verübt, daß fast die ganze Handlung und insbesondere deren Borbe- reitüngen unter den Augen von Zeugen geschehen sind. Nicht blos die Fa milie de- Ermordeten, sondern noch viele andere Personen haben ihn in der Begleitung seine-Mörder- gesehen und von diesen sollen Alle, die biS- jetzt polizeilich vernommen sind, mit größter Bestimmtheit den Mörder re- «gno-cirt haben. Der Jnhaftirte ist ehemaliger Abdeckerknecht, in einer Vorstadt Danzigs wohnhaft. Derselbe leugnet bi-jetzt standhaft jede Be- theiligüng an der Missechat. (K. H . Z.) Türkei. Zn einer Correfpondenz de- Semaphore de Marseille aus Konstan tinopel vom 14. Jan. heißt eS: „Man sagt, die österreichischen Truppen >»ra«f bezüglichen Schritt« geschehen seien; zu-. Kaben Besehl erhalten, die Fürstenthümer hinnem sA-Wochen M>äu Schreiben vor, wüche- in diesem Betreff die men; wa< die englische Flotte betrifft, so unterliegt eS keinem Zwei al« e« jetzt vielleicht der Kall ist. Wir haben bereit« vor einem Jahre de« SuNd- zoll« erwähnt, dessen Ablösung mittlerweile durch Verhandlungen in nahe Aus sicht gelangt ist, zugleich aber auch die Herabsetzung des Transitozolls durch Lauen burg von 5 auf I Schill. Crt. per 100 Pfd. Bon hervorragender Wichtigkeit für dm Elbhandel erscheint aber dtr Staderzoll, zu dessen Beseitigung gleichfalls be reits einleitende Schritte gethan sind. Es scheint, daß auch in dieser für Hamburg wichtigen Angelegenheit das Washingtoner Cabinet den ersten kräftigen Anstoß gebyr wird. Dasselbe ist nämlich dem Dresdener Vertrag« nicht beigetreten, hat dähk ganz freie Hand, den Rechtsbestand der Ansprüche auf jenen Zoll'zu prüfen, ,ÜN,d j wenn es jenen nicht^u ergründen vermag, die Entrichtung des Zoll« für seihe Flagge zu verweigern. Auch England ist in dem Fall; sich nach Kündigung jenes Vertrags in dieselbe Lage zu versetze»' wie die Vereinigten Staaten. Vielseitige Stimmen erheben sich bereits gegen den Fortbestand jenes Zolls, der, ohne irgend eine Gegenleistung erhoben, einen gerechtfertigten Widerstand findet. Apßer dem Friedensschluß hat die Pariser Conftrenz noch einen andern Vertrag zustand« ge bracht, der für den Seehandel in KriegSzeiten von hoher Wichtigkeit. Es ist, die am 16. April unterzeichnete Erklärung', der die übrigen europäischen Staaten bei getreten sind: 1) DaS Kaperunwesen ist abgeschafft; 2) di« neutrale-Flagge schützt die feindliche Waare, KriegScoNtrebande ausgenommen; 3) die neUttale Waare, Kriegscontrebande ausgenommen, kann unter feindlicher Flagge nicht mit Beschlag belegt werden, und 4) um obligatorisch zu sein, muß der Blockadezustand wirklich vorhanden sein, d. h. von einer Schiffszahl aufrcchtcrhaltcn werden, welche genügt, um den Verkehr mit der feindlichen Küste wirklich abzusperren. Die Bereinigten Staaten von Nordamerika haben die Auffoderung,. dem Vertrage heizutteten, ,qvge- lehnt, wenn derselbe nicht dahin Ausdehnung findet, daß feindliches Privgteigen- thum auf dem Wasser wie auf dem Lande vor der Wegnahme geschützt werde.'Nur allein diese Auffassung kann das Rechtsgcfühl befriedigen, wird sich daher hoffent- lich mehr und mehr Eingang verschaffen und endlich zur allgemeinen Geltung .ge langen, wie es die fortschreitende Gesittung und Humanität verlangt. Jedenfall« ist' aber jener Vertrag bereits ein sehr wesentlicher Fortschritt und ein« der bedeu tendsten Ergebnisse des türkisch-russischen Kriegs. Wirst inan einen prüfenden Blick auf die Zustände und bestehenden Verhältnisse, abgesehen von allen politischen Be ziehungen, so ergeben sich viele Elemente, auf welche die Hoffnung gebaut werden darf, den commerziellcn Verkehr Deutschlands sich immer lebendiger gestalten und — freier entwickeln zu sehen. Das Streben gibt sich allgemein zu erkennen, die Hindernisse'nach und nach zu beseitigen, welche der Entfaltung der industriellen und commerzicllen Lhätigkeit bisher hindernd entgegenstanden. DaS allseitig her vortretende Ergebniß, daß der sich am freiesten bewegende Handel sich auch am er sprießlichsten bewährt und befruchtend und belebend -alle Adern des StaatSlebenS durchdringt, auch namentlich die Gewerbeindustrie hebt, wird nicht verfehlen, jenem Streben ein Sporn zu sein.". '. ' — Au« Meiningen vom 16. Jan. wird der Berliner Börsen-Zeitung geschrieben: „Die Angelegenheit des verstorbenen Inhabers de« Bibliographischen Institute und des Industriellen Meyer, welche bei der Mannichfaltigkeit der Unternehmungen, in die der Verstorbene verwickelt war, und der eigenthümlichen Art desvonihmhin- terlassenen BermögenscomplereS und Schuldenstatus einen weitaurfchendeN Gant- proccß in Aussicht stellte, ist jetzt vollständig regulirt. ES.kam nämlich Zur Ver meidung de» angedrohten ConcurSverfahren« darauf an, daß die Meyer'schen Er ben in einer ihnen gesetzten Präjudicialftist den Nachweis vorhandener,Und, liquider Geldmittel lieferten, wodurch die Möglichkeit constatirt werden könnte, die im Be triebe befindlichen industriellen Unternehmungen in angemessener Wisse im Betriebe zu erhalten. Infolge'dessen traten auf Einladung de« Meher'schen Häupterben die Aktionäre zu einer Generalversammlung zusammen und war daS Ergebniß dieser Versammlung, daß ein BetriebScapital von 20 Proc. per Acts« zu 200 Lhlrn. auf gebracht wurde, einResültat,daß im Interesse beider Theile nur ein erfreuliche« genannt werden kann. Die Eisenwerk« in Neuhaus sind somit in ihrem fernem Betriebe gesichert, und da Hft Meyer der Jüngere da« Unternehmen mit großer Umsicht und Sachkcnntniß bisher geleitet hat, so verspricht auch die fernere Zukunft v«,»> r>i>«, vc„»n ,,nvr», § diese« industriellen Unternehmen« eine erfreuliche und rentqble^zu werden." Verantwortlicher Redakteur : Petnotch Vr-ekh»««. — Druck und Verlag von F. Et. Aoockhauo in Heipzig. '